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vom 14.02.2022, aktuelle Version,

Joseph Melan

Joseph Melan (auch in der Schreibweise Josef Melan) (* 18. November 1853 in Wien; † 6. Februar 1941 in Prag) war ein österreichischer Bauingenieur, auf den die Melan-Bauweise nach der Deflektionstheorie für Bogenbrücken zurückgeht.

Melan-Bauweise

Eine Melan-Brücke in Iowa, USA, 1893 gebaut
Die Drachenbrücke in Laibach, 1901
Die Steyrer Schwimmschulbrücke auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1902. Die Brücke wich Ende 1959 einem Neubau [1]

Melan war Brückenbauer und Professor an den Technischen Hochschulen in Wien, Brünn und Prag. Er erfand die Melankonstruktion, eine Brückenbauweise mit Stahlbeton („Melan-Bauweise“), die besonders für Bogenbrücken geeignet ist.

Ein Lehrgerüst aus Stahl wird mit einbetoniert und dient als Bewehrung. Es wird zunächst im Freivorbau als Fachwerkbogen errichtet und erhält an seiner Unterseite eine Schalung. Nach dem Betonieren ist es eine unten liegende Stahleinlage für die Bogenbrücke. Das Besondere daran ist die hohe Eigensteifigkeit der Bewehrung.

In dieser Bauweise sind zahlreiche Brücken in Europa (heutige Tschechische Republik, Schweiz, Italien, Deutschland, Spanien) und in den USA sowie Japan gebaut worden. Melan erhielt 1892 ein Patent darauf, zunächst als Bauweise für Deckenkonstruktionen. Der „Erste Österreichische Gewölbeausschuß“ führte 1893 Versuche damit durch. Es erfolgten umfangreiche Belastungsexperimente auf dem damaligen Firmenareal des Bauunternehmens Pittel+Brausewetter in Pressburg und v. a. in Brünn, wo Melan zeitgleich an der dortigen Technischen Hochschule lehrte und wo er auf Basis der erzielten Ergebnisse die theoretischen Grundlagen seiner „Melan-Bauweise“ erarbeiten konnte.

Melan beeinflusste auch den amerikanischen Brückenbau. David B. Steinman (1886–1960) übersetzte Melans Buch Der Brückenbau ins Englische und entwickelte es zu einem Standardwerk über den Hängebrückenbau weiter (1929).

Einer seiner bekanntesten Schüler war Friedrich Ignaz Edler von Emperger.

Seine Söhne Ernst Melan und Herbert Melan (1893–1960) waren ebenfalls Professoren an der Technischen Hochschule Wien.

Bauwerke von Melan oder in Melan-Bauweise

Schriften

  • Der Brückenbau, 3 Bände, 1900–1917.
  • Handbuch für Eisenbetonbau (4. Ausgabe), Berlin, 1932

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Raimund Ločičnik: Steyr. Arbeitswelt im Wandel. Sutton Verlag, 2008, ISBN 978-3-86680-315-2, S. 88 f.

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The Dragon Bridge is one of the main sights of Ljubljana, Slovenia. Eigenes Werk Thomas Ledl
CC BY-SA 4.0
Datei:Dragons Bridge, Ljubljana 1.jpg
Southern side of the Melan Bridge , located east of Rock Rapids in Lyon County , Iowa , United States . Built in 1893 to carry a road over a small creek, this bridge — among the first to use Josef Melan's reinforced concrete bridge design — has since been moved to Emma Sater Park. It is listed on the National Register of Historic Places . Library of Congress , Prints and Photograph Division HAER : IOWA,60-ROCRA.V,1-3 Joseph Elliott
Public domain
Datei:Melan Arch Bridge.jpg
Die von 1898 bis Ende 1959 bestehende Vorgängerkonstruktion der Steyrer Schwimmschulbrücke . 1 Im Hintergrund ist die noch unverbaute Christkindlleiten zu sehen (Foto von 1902). Scan aus: Raimund Ločičnik: Das Steyrtal. Sutton-Verlag, 2010, ISBN 978-3-86680-647-4 , S. 117. unbekannt
PD-alt-100
Datei:Schwimmschulbrücke 1902.png