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vom 04.11.2022, aktuelle Version,

Jungbunzlauer

Jungbunzlauer Holding AG
Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1867
Sitz Basel, Schweiz
Leitung Bruno Tremblay (CEO)
Branche Biotechnologie
Website www.jungbunzlauer.com

Die Jungbunzlauer Holding AG ist ein Biotechnologie-Unternehmen mit Sitz in Basel in der Schweiz. Zu den hergestellten Produkten gehören unter anderem Citronensäure, Xanthan, Glukonate, Milchsäure und Süßstoffe für die Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie sowie weitere industrielle Anwendungen.

Geschichte

Ignatz Lederer errichtete 1867 im nordböhmischen Jungbunzlau eine Brennerei für Melasse. Schon 1901 verlegte man den Firmensitz nach Wien, um die Chancen der rasant wachsenden Hauptstadt von Österreich-Ungarn besser zu nützen. Im gleichen Jahr wurde eine große Brennerei in Pernhofen, einem kleinen Ort im Tal der Pulkau, angekauft. Pernhofen ist eine Katastralgemeinde der Stadt Laa an der Thaya im nordöstlichen Niederösterreich, Bezirk Mistelbach, nahe der Grenze zum heutigen Tschechien. Das Werk in Pernhofen verlor durch die beiden Weltkriege fast alle Verbindungen in die damalige Tschechoslowakei.

1967 kaufte Karl Kahane das Unternehmen. Die heutige Jungbunzlauer Holding AG ist im Besitz der Familie Kahane.

Standorte und Produkte

Die Zentrale befindet sich in Basel in der Schweiz. Produktionsstandorte sind Pernhofen bei / in Laa an der Thaya (Österreich), Ladenburg (Deutschland), Marckolsheim (Frankreich) und Port Colborne (Kanada).

Heute erzeugt und vertreibt das Unternehmen neben Citronensäure auch Xanthan, Glukonate, Milchsäure und diverse Süßstoffe.

Sanierung einer Deponie

Im letzten Jahrzehnt war u. a. eine Deponie im Gemeindegebiet Großharras (an das Werk angrenzend) zu sanieren, die eine Altlast des Pernhofener Werkes darstellt und auf der seit 1962 Produktionsabfälle abgelagert werden. Die Deponie schließt westlich an das Jungbunzlauer Werksgelände an und liegt etwa sieben Kilometer westlich von Laa an der Thaya – etwa zwei Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt.

Auf einer Fläche von 14 ha wurden hier Abfallgips und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle abgelagert. Der Gips ist ein Nebenprodukt bei der Produktion von Citronensäure. An die Deponie grenzen außer dem Werk Ackerflächen und im Süden die Pulkau an. Das Grundwasser war vor der Sanierung in etwa 400 m Umkreis verunreinigt, doch wurde es von keiner Ortschaft zur Trinkwasser-Gewinnung genutzt.

Abwasser Einleitung in die Thaya

Mitte September 2021 entschied der Verwaltungsgerichtshof auf die Klage eines Biobauern, dass die Chemikaliengehalte des vom Werk Pernhofen emittieren Abwassers offengelegt werden müssen. Das Unternehmen wird auf Basis des Umweltinformationsgesetzes dazu verpflichtet und wartet noch auf einen Bescheid vom Landesverwaltungsgericht.[1]

Literatur

  • Hlavačka, Milan: Ein böhmisch-jüdisches Unternehmensmärchen mit bitterem Ende. Ignatz Lederer und seine "Jungbunzlauer" Alkoholerzeugung in Böhmen. In: Prager wirtschafts- und sozialhistorische Mitteilungen 6 (2001/2002) 41–52.

Einzelnachweise

  1. Abwässer-Streit: Firma muss Daten offenlegen orf.at, 18. September 2021, abgerufen 18. September 2021.

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