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vom 17.06.2016, aktuelle Version,

Karl Beichl

Karl Beichl (* 14. September 1874 in Wien; † 18. Februar 1937 ebenda) war ein österreichischer Wünschelrutengänger.

Leben

Karl Beichl besuchte die Pionierkadettenschule und wurde danach Militärbauingenieur und schließlich Oberst. Er galt als hervorragender Wünschelrutengänger, so dass er während des Ersten Weltkrieges mit seinen hydrotechnischen Untersuchungen die Trinkwasserversorgung der Truppen im Karst sichern konnte. Dieser Erfolg veranlasste die Regierung des verbündeten Osmanischen Reiches, ihn auch in der Türkei nach Wasser suchen zu lassen.

Als Privatmann nach dem Ersten Weltkrieg war er weiter als Rutengänger aktiv. In Österreich, Italien, Ungarn, der Tschechoslowakei, Jugoslawien und der Schweiz suchte er nach Wasser. Dazu kamen Einladungen aus Spanien und Kleinasien: Einer seiner größten Erfolge zu Friedenszeiten war die Auffindung einer Wasserader, die die Trinkwasserversorgung von Triest sicherte.

Durch seine langjährige Erfahrung konnte er neben Wasser schließlich bis zu 70 Mineralien durch den Ausschlag der Rute unterscheiden. Einen Auftrag aus Amerika, Untersuchungen über ein Goldvorkommen durchzuführen, musste er aus gesundheitlichen Gründen ablehnen.

In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte er sich mit Erdstrahlen. 1934 gelang es ihm, diese Strahlen auf photographischen Platten aufzunehmen und damit den Beweis über deren Existenz zu erbringen. Vor seinem Tod, der die Fertigstellung eines Buches über Erdstrahlen verhinderte, wurde am Grazer Pathologischen Institut seine These von der krankmachenden Auswirkung dieser Strahlen bestätigt.

Karl Beichl wurde am 22. Februar 1937 auf dem Hernalser Friedhof beigesetzt.

Ehrungen

  • Während des Ersten Weltkriegs wurde er für seine Leistungen als Rutengänger mit dem Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit Schwertern ausgezeichnet.
  • 1988 wurde die Beichlgasse in Wien-Favoriten nach ihm benannt.

Bedeutung

Karl Beichl gilt als bedeutender Radiästhet. Er schuf unter anderem eine Thermenkarte von Wien, wofür 1988 die Straßenbenennung nach ihm erfolgte.

Literatur

  • Beichl Karl. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 65.
  • Felix Czeike (Hrsg.): Beichl Karl. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 309 (Digitalisat).
  • Oberst d. R. Ing. Karl Beichl † in Neue Freie Presse vom 21. Februar 1937
  • Oberst Ing. Karl Beichl gestorben in Reichspost vom 20. Februar 1937
  • Der Meister der Rutengänger gestorben in Das kleine Blatt vom 24. Februar 1937