Karl Ernstberger
Karl Ernstberger (* 25. September 1887 in Mallowitz, Westböhmen; † 22. November 1972 in Nürnberg) war ein deutsch-österreichischer Architekt.
Leben
Als Absolvent der Staatsgewerbeschule in Pilsen setzte er das Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Meisterklasse für Architektur fort. Dort war er Schüler von Otto Wagner. Er wurde Diplom-Ingenieur und erhielt 1913 die Anerkennung als freiberuflicher Architekt. Mehrere Projekte in Wien verwirklichte er in Zusammenarbeit mit dem Oberbaurat der Stadt Wien Engelbert Mang (1883–1955).[1]
Ernstberger war Teilnehmer des Ersten Weltkrieges in der k. u. k. Armee der Österreich-Ungarischen Monarchie bei dem Einsatz der Kaiserjäger, der späteren Hochgebirgskompanie Nr. 30, an der Front in Galizien, bis 1918 ein Kronland (Königreich) dieser Monarchie. Anschließend war er Architekt in Wien und Karlsbad in Westböhmen mit kunsthistorisch bemerkenswerten Aufträgen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er im Jahr 1946 als Sudetendeutscher aus Karlsbad von tschechischen Behörden auf Grund der Benesch-Dekrete enteignet und vertrieben. Er wurde schließlich Architekt in Nürnberg, um in der Nähe seines Bruders Anton Ernstberger zu leben, der als Professor an der Universität Erlangen lehrte.
Auszeichnungen
Für seine Leistungen erhielt Ernstberger im Jahre 1909 den Rompreis der Akademie der bildenden Künste Wien.
Werk (Auswahl)
- 1917–1918: Kaiserjägerdenkmal in Bozen (unvollendet; 1926/27 abgerissen)[2]
- 1920–1930: Erholungsheim / Sanatorium „Morava“ in Tatralomnitz
- Gebäude der Industrie- und Handelskammer in Troppau
- Hotels, Villen, Kurhäuser und Wohnsiedlungen in Karlsbad und Umgebung
- Krankenhäuser und Schulen in Abertham und Theusing in Westböhmen, Hohenfurth und Moldautein in Südböhmen
- Planungen für die Nationalbibliothek und das Museum in Sofia, des Landtagsgebäudes in Czernowitz in der Bukowina und Gebäude der Handels- und Gewerbekammer in Linz
Literatur
- Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. Band 2. 1954.
- Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum in München von Heribert Sturm, Band 1 (A–H). Oldenbourg Verlag, München 1979, ISBN 3-486-49491-0, S. 318.
- Josef Weinmann: Egerländer Biografisches Lexikon, Band 1 (A–M). Männedorf 1985. ISBN 3-922808-12-3, S. 130.
- Der Egerländer 9. 1967.
- Volksbote 11. von November 1967, 6. Dezember 1969, 8. Dezember 1972.
- Heimatbrief für den Bezirk Plan (Plana) bei Marienbad (Marianske Lazne), Weseritz (Bezdruzice), Tepl (Tepla) und Petschau (Bečov nad Teplou) vom Februar 1968.
- Sudetendeutsche Zeitung, Zeitung der sudetendeutschen Landsmannschaft vom 24. Oktober 1969.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Engelbert Mang. im: Architektenlexikon.
- ↑ Sabrina Michielli, Hannes Obermair (Red.): BZ ’18–’45: ein Denkmal, eine Stadt, zwei Diktaturen. Begleitband zur Dokumentations-Ausstellung im Bozener Siegesdenkmal. Folio Verlag, Wien-Bozen 2016, ISBN 978-3-85256-713-6, S. 80–83.
Personendaten | |
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NAME | Ernstberger, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-österreichischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 25. September 1887 |
GEBURTSORT | Mallowitz |
STERBEDATUM | 22. November 1972 |
STERBEORT | Nürnberg |
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