Karl Hartl
Karl Hartl (* 10. Mai 1899 in Wien; † 29. August 1978 ebenda) war ein österreichischer Filmregisseur.
Leben
Hartl begann seine Filmkarriere 1918 als Assistent Fritz Freislers (bei Der Mandarin) und wechselte im Jahr darauf in selbiger Position an die Seite des ungarischen Regisseurs Alexander Korda (z. B. 1922 bei Samson und Delila). In den 1920er Jahren ging er mit Korda nach Berlin und war dort bis Mitte der 1920er Jahre dessen Produktionsleiter. 1926 kehrte er nach Wien zurück und wurde Produktionsleiter für Gustav Ucicky.
Seit 1930 arbeitete er bei der UFA und drehte zusammen mit Luis Trenker Berge in Flammen (1931). Danach versuchte er sich in anderen Genres, so mit der Komödie Die Gräfin von Monte Christo (1932) mit Brigitte Helm und Gustaf Gründgens und im selben Jahr mit dem Fliegerfilm F.P.1 antwortet nicht mit Hans Albers, Peter Lorre, Paul Hartmann und Sybille Schmitz in den Hauptrollen. Aus diesem Film stammt das Lied Flieger, grüß mir die Sonne…, das in den frühen 1980er Jahren durch die Band Extrabreit erneut zum Hit avancierte. Sein aufwändiger Sciencefiction-Film Gold von 1934 gehört zu den besten deutschen seiner Gattung. Karl Hartl war auch Regisseur der erfolgreichen Kriminalkomödie Der Mann, der Sherlock Holmes war (1937). Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde Hartl Produktionsleiter der Wien-Film, in der die UFA ihre österreichischen Aktivitäten vereinigte, und trat nur noch wenig mit eigener Filmarbeit in Erscheinung.
Nach 1945 drehte er wieder. Am 3. Juli 1947 gründete er in Salzburg mit Unterstützung der Creditanstalt die Neue Wiener Filmproduktionsgesellschaft. Einer seiner am meisten bejubelten Filme war Der Engel mit der Posaune (1949), der viele österreichische Stars vereinte, so Paula Wessely, Attila und Paul Hörbiger, Oskar Werner, Maria Schell.
Karl Hartl war mit der Schauspielerin Marte Harell verheiratet. Er ruht in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Hietzinger Friedhof (Gruppe 65, Nummer 2) in Wien, neben seiner Gattin.
Filmografie (Auswahl)
Regie
- 1930: Ein Burschenlied aus Heidelberg
- 1931: Berge in Flammen
- 1932: Die Gräfin von Monte Christo
- 1932: Der Prinz von Arkadien
- 1932: F.P.1 antwortet nicht
- 1933: Ihre Durchlaucht, die Verkäuferin
- 1934: Gold
- 1934: So endete eine Liebe
- 1935: Zigeunerbaron
- 1936: Die Leuchter des Kaisers
- 1937: Ritt in die Freiheit
- 1937: Der Mann, der Sherlock Holmes war
- 1938: Gastspiel im Paradies
- 1942: Wen die Götter lieben
- 1949: Der Engel mit der Posaune
- 1950: Entführung ins Glück
- 1951: Der schweigende Mund
- 1952: Haus des Lebens
- 1953: Alles für Papa
- 1953: Liebeskrieg nach Noten
- 1954: Weg in die Vergangenheit
- 1955: Mozart (Reich mir die Hand, mein Leben)
- 1956: Rot ist die Liebe
- 1960: Wilhelm Tell (Burgen in Flammen) (nur künstler. Oberleitung)
- 1962: Flying Clipper – Traumreise unter weißen Segeln (nur künstler. Gestaltung, Schnitt, Kommentar)
Auszeichnungen
Weblinks
- Karl Hartl in der Internet Movie Database (englisch)
- Karl Hartl bei filmportal.de
- Eintrag zu Karl Hartl im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
Einzelnachweise
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF-Datei; 6,59 MB)
Personendaten | |
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NAME | Hartl, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Filmregisseur |
GEBURTSDATUM | 10. Mai 1899 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 29. August 1978 |
STERBEORT | Wien |