Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 02.11.2019, aktuelle Version,

Karl Michael Komma

Karl Michael Komma (* 24. Dezember 1913 in Asch, Österreich-Ungarn; † 23. September 2012 in Memmingen) war ein deutscher Komponist und Musik-Publizist.

Leben

Karl Michael Komma studierte an der Deutschen Musikakademie in Prag bei George Szell, Fidelio Finke und Theodor Veidl bevor er im Herbst 1934 nach Heidelberg kam, um bei Heinrich Besseler Musikwissenschaft zu studieren. Komma promovierte 1936 mit einer Dissertation über Jan Zach (1699–1773). In dieser Zeit betrieb er auch Kompositionsstudien bei Wolfgang Fortner, der sich als Dirigent für Komma einsetzte (Donaueschingen, Uraufführung der „Deutschen Tänze“ für Streichorchester, 1938).

Komma trat 1935 mit einer Kantate für eine NSDStB-Kundgebung in Erscheinung, er komponierte 1938 einen Jubelchor für den Anschluss des Sudetenlandes an das nationalsozialistische Deutschland und trat 1939 mit einem Pamphlet gegen den Juden Gustav Mahler hervor.[1] Von 1940 bis 1945 war Komma Leiter der Musikschule in Reichenberg, Sudetengau und wurde für seine Leistungen ausgezeichnet.

Komma wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus der Tschechoslowakei vertrieben. 1952 erhielt er den Nordgau-Kulturpreis der Stadt Amberg in der Kategorie „Musik“.

Komma lehrte von 1954 bis 1989 Musikgeschichte, Tonsatz und Komposition an der Musikhochschule Stuttgart und war als Musik-Publizist und Komponist mit umfangreichem Œuvre auch im hohen Alter noch tätig. 1981 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste, Klasse der Künste und Kunstwissenschaften berufen.

Werke (Auswahl)

  • Zwei Konzerte für Klavier und Orchester
  • Psalmkantate
  • Matthäus-Passion für Chor a cappella (1965)
  • Lamento di Tristano für Orchester
  • Triptychon Christ ist erstanden
  • Lasso-Fantasie für Orgel
  • Te Deum für Orgel
  • Streichquartett
  • Lieder nach Hölderlin, Celan und Härtling
  • Hommage à Händel für Chor a cappella
  • Die Hütte Gottes, Oratorium für Soli, Chor und Orchester (1977 uraufgeführt durch den Oratorienchor Ulm unter der Leitung von Edgar Rabsch anlässlich der 600-Jahr-Feier der Grundsteinlegung des Ulmer Münsters)
  • Vier Stücke für Kammerorchester (1987, dem Reutlinger Jugendorchester (heute Junge Sinfonie Reutlingen) gewidmet)
  • Elegie und Scherzo für Englisch-Horn und Orchester (1999, Rainer M. Schmid gewidmet)
  • Drei Duos für Cello und Fagott (1986)
  • Sapphische Strophen für Fagott, Violoncello und Klavier (1981, Friedrich Edelmann und Rebecca Rust gewidmet)
  • Japanisch-deutsche Jahreszeiten 1995/96, Haikus für Fagott, Cello und Klavier
  • Tanz des Grossen Friedens, Concerto grosso für Cello, Fagott, Klavier und Streichorchester (1993, gewidmet Seiner Kaiserlichen Majestät dem Kaiser Akihito von Japan und Seiner Kaiserlichen Majestät der Kaiserin Michiko von Japan)
  • Choralsonate (3 Sätze) für Trompete oder Posaune und Orgel

Publikationen

  • Johann Zach und die tschechischen Musiker im deutschen Umbruch des 18. Jahrhunderts. Heidelberg, Phil. Diss., 1939. - Würzburg, 1938, 124 S. (Auch beim Bärenreiter-Verlag, Kassel, als: Heidelberger Studien zur Musikwissenschaft. Band 7)
  • Das böhmische Musikantentum (1960)
  • Musikgeschichte in Bildern (1961)
  • Lieder und Gesänge nach Friedrich Hölderlin (1967)
  • Lebenserinnerungen Lebenswege (1999)

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Fred K. Prieberg in Musik im NS-Staat, 1982, und ders. in Macht und Musik, 1992