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vom 26.03.2020, aktuelle Version,

Karl Otto Pöhl

Karl Otto Pöhl auf einer Pressekonferenz in Bonn, 1990

Karl Otto Pöhl (* 1. Dezember 1929 in Hannover; † 9. Dezember 2014[1] in der Schweiz[2]) war ein deutscher Bankier und Staatssekretär, der von 1980 bis 1991 Präsident der Deutschen Bundesbank war.

Ausbildung und Beruf

Karl Otto Pöhl studierte Volkswirtschaftslehre an der Georg-August-Universität Göttingen und begann 1957 seinen Berufsweg beim Ifo Institut für Wirtschaftsforschung in München. Nach einer Tätigkeit als Wirtschaftsjournalist von 1961 bis 1967 und beim Bundesverband deutscher Banken von 1968 bis 1969 wechselte er 1970 in den Staatsdienst und war unter den Bundesfinanzministern Helmut Schmidt und Hans Apel von 1972 bis 1977 Staatssekretär. Anschließend wechselte er als Vizepräsident zur Deutschen Bundesbank. 1980 wurde er als Nachfolger von Otmar Emminger Bundesbankpräsident. 1991 trat er aus persönlichen Gründen von diesem Amt zurück. Als Grund werden oft die Differenzen mit Helmut Kohl bezüglich der Vorgehensweise bei der wirtschaftlichen Wiedervereinigung und insbesondere der Festlegung des Wechselkurses zur Einführung der D-Mark in der DDR vermutet.[3] Sein Nachfolger als Bundesbankpräsident wurde sein langjähriger Stellvertreter Helmut Schlesinger. 1992 wechselte er als persönlich haftender Gesellschafter zur Kölner Privatbank Sal. Oppenheim, 1993 bis 1998 war er Sprecher des Gesellschaftergremiums.

Pöhl war seit 1948 Mitglied der SPD. Im Jahr 2006 erklärte Pöhl in einem Interview mit der Wirtschaftswoche, er sei bereits ein Jahr zuvor aus der SPD ausgetreten. Als Grund gab er an, dass sich die Partei in den letzten Jahrzehnten vor allem wirtschaftspolitisch zu sehr nach links orientiert habe. Namentlich distanzierte er sich von den Positionen Andrea Nahles’ und Kurt Becks.[4]

Sonstige Tätigkeiten, Ehrungen und Auszeichnungen

Karl Otto Pöhl wurde mit folgenden Orden ausgezeichnet:[5]

Er wurde außerdem mit der Ehrendoktorwürde der folgenden Universitäten geehrt:

Er engagierte sich im Kuratorium des Europäischen Jugendparlaments in Deutschland e. V. und war von 1996 bis 2006 Präsident des Center for Financial Studies.[6]

Familie und Privates

Karl Otto Pöhl hatte vier Kinder, zwei aus erster und zwei aus zweiter Ehe.[7] 1974 heiratete er die aus Köln stammende Ulrike Pesch. Er lebte zuletzt in Zürich.

Publikationen

  • Bayer in der Welt. Farbenfabriken Bayer AG, Leverkusen, 1958
  • Wirtschaftliche und soziale Aspekte des technischen Fortschritts in den USA. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1967, ISBN 978-3525853405.
  • Deutsche Mark wohin? Otto Schwarzer im Gespräch mit Karl Otto Pöhl. Athenäum-Verlag 1981, ISBN 9783761081433.
  • Kapital, Zins, Währung. DIHT, 1984, OCLC 74626192.
Commons: Karl Otto Pöhl  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karl Otto Pöhl: Traueranzeige Frankfurter Allgemeine: Lebenswege, 12. Dezember 2014
  2. Karl Otto Pöhl bei Munzinger
  3. Karl Otto Pöhl ist überzeugt: „Der Kurs beim Umtausch war verhängnisvoll“. In: Welt am Sonntag vom 29. August 2004. Abgerufen am 1. Januar 2013
  4. Klaus Methfessel: Ex-Bundesbank-Chef Karl Otto Pöhl im Interview: „In Europa werden wir bald wieder Nummer eins“. In: Wirtschaftswoche, 23. September 2006.
  5. Eintrag Pöhl, Karl Otto. In: Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv, 21/1998 vom 11. Mai 1998. Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 39/2006. Abgerufen am 10. Juli 2011.
  6. Karl Otto Pöhl: Früherer Präsident des Center for Financial Studies
  7. Mit 85 Jahren: Ex-Bundesbank-Präsident Pöhl gestorben. Spiegel Online, 10. Dezember 2014.

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Es folgt die historische Originalbeschreibung , die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Bonn, 9. Februar 1990 Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Karl Otto Pöhl, äußerte sich vor der Bundespressekonferenz zu dem Beschluß der Bundesregierung, eine Währungsunion mit der DDR anzustreben. Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem deutschen Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem deutschen Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das deutsche Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs . Arne Schambeck
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