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vom 28.03.2020, aktuelle Version,

Karl Theodor von Dalberg

Karl Theodor von Dalberg, um 1791, Gleimhaus Halberstadt

Karl Theodor Anton Maria[Anm. 1] Reichsfreiherr von und zu Dalberg, Kämmerer von Worms, (* 8. Februar 1744 in Mannheim[Anm. 2][1]; † 10. Februar 1817 in Regensburg) war ein deutscher Kurfürst, Erzbischof und Bischof einiger Bistümer. Als Staatsmann war Dalberg nach einer kurzen Zeit als Kurfürst von Mainz ab 1803 regierender Fürst im Fürstentum Aschaffenburg und im Fürstentum Regensburg, wo er bis zu seinem Tod einen neuen Lebensmittelpunkt fand, Reformen durchführte und viele Spuren hinterließ. Zur Zeit des Rheinbundes von 1806 bis 1813 war Dalberg als Fürstprimas der vorsitzende Fürst der Rheinbundstaaten. Im Privatleben war Dalberg Schriftsteller, Popularphilosoph, Freund der Weimarer Dichter und Mitglied sowie Förderer zahlreicher wissenschaftlicher Akademien.

Ämter und Titel

Als Bischof stand Dalberg den Bistümern Konstanz, Worms, Mainz und Regensburg vor. Als Erzbischof von Mainz war er von 1802 bis 1803 Kurfürst und rangierte im damit verbundenen Amt des Reichserzkanzlers protokollarisch gleich hinter dem Kaiser. Als durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 das Kurfürstentum Mainz an Frankreich fiel, wurde Dalberg als einziger der geistlichen Kurfürsten mit den für ihn neu geschaffenen Fürstentümern Aschaffenburg und Regensburg (bis 1810) sowie mit der Grafschaft Wetzlar entschädigt. Mit Unterzeichnung der Rheinbundakte (1806) wurde er Fürstprimas der Staaten des Rheinbundes mit dem Staatsgebiet, das als Fürstprimatischer Staat bezeichnet und mit Frankfurt am Main und Besitzungen im Spessart erweitert wurde. 1808 gründete Dalberg in Aschaffenburg die Karls-Universität, der er als Rektor vorstand. 1810 musste er auf das Fürstentum Regensburg verzichten, das an das neue Königreich Bayern fiel. Als Ausgleich wurden ihm die Fürstentümer Fulda und Hanau übereignet. Er erhielt den Titel Großherzog von Frankfurt, was er bis 1813 blieb. Danach behielt er bis 1815 lediglich den Rektorposten der Karls-Universität und seine geistlichen Würden, bis er 1817 in Regensburg verstarb.

Leben

Herkunft und Beginn einer nicht nur geistlichen Karriere

Der Sohn des kaiserlichen Kammerherren Franz Heinrich aus der freiherrlichen Familie von Dalberg, älterer Bruder von Wolfgang Heribert von Dalberg und Johann Friedrich Hugo von Dalberg, wählte ohne elterlichen Zwang die geistliche Laufbahn. Das hochbegabte Kind genoss eine katholische Erziehung, die ihm ein vielseitiges Wissen vermittelte. Als junger Mann widmete er sich in Heidelberg dem Studium der Rechtswissenschaften, das er dort 1761 abschloss und anschließend in Mainz fortsetzte. Ende 1762 begab er sich auf seine Bildungsreise nach Italien und Frankreich, von der er nach zwei Jahren zurückkehrte. In Rom lernte er den Altertumsforscher Johann Joachim Winckelmann kennen und in Pavia setzte er sein juristisches Studium fort.

Bereits seit 1754 Domizellar in Mainz, wurde er 1772 mit 28 Jahren Statthalter der kurmainzischen Enklave Erfurt (1772–1802) und konnte im thüringischen Teil des Landes seine Fähigkeiten auf allen Gebieten der Verwaltung zeigen.[2] Die 1770er und 1780er Jahre in Erfurt waren die glücklichste Zeit in Dalbergs Leben. Sie waren gekennzeichnet durch nachbarliche Verbindungen zum Musenhof in Weimar, die Neuorganisation der Universität Erfurt und die Förderung der Volksbildung und der allgemeinen Wohlfahrt im Sinne der Aufklärung.

1779 wurde Dalberg Domherr in Würzburg und 1786 Domherr in Mainz. Weitere Domkanonikate besaß er in Worms und Konstanz.

Am 5. Juni 1787 wurde Dalberg mit preußischer Unterstützung im Alter von 44 Jahren zum Koadjutor gewählt und damit der designierte Nachfolger des damaligen Kurfürst-Erzbischofs von Mainz Friedrich Karl Joseph von Erthal.[2]

Im Jahr 1789 wurde Dalberg zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewählt. Außerdem war er Mitglied sowohl der Bayerischen[3], wie auch der Göttinger Akademie der Wissenschaften[4] und der Preußischen Akademie der Wissenschaften.

Bei aller Aufgeschlossenheit lagen Dalberg aber auch die religiöse Erziehung, Priesterbildung, Predigt und Katechese am Herzen. Auch war er Mitglied des Illuminatenordens unter dem Namen 'Baco di Verulam' und 'Präfekt' der Illuminaten in Erfurt.[5] Dalberg war, nach Auffassung der Forschungsliteratur, Mitglied des Freimaurerbundes.[6][7] Von ihm ist das Wort überliefert, wer als Christ Freimaurer werden wolle, gleiche einem Reiter, der sein Pferd sucht, obgleich er schon auf ihm sitzt. Damit betonte er die ethische Vereinbarkeit von Christentum und Freimaurerei.

Übernahme weiterer bischöflicher Würden

Fürstenberg-Vase aus Anlass der Wahl Dalbergs zum Koadjutor 1787 (Sammlung des Metropolitan Museum of Art)

Der Wahl zum Koadjutor des Erzbischofs von Mainz folgte am 18. Juni 1787 die Wahl Dalbergs zum Koadjutor des Bischofs von Worms und am 18. Juni 1788 die Wahl zum Koadjutor des Bischofs von Konstanz. In der Zwischenzeit war Dalberg am 11. November 1787 in Bamberg zum Priester geweiht worden.[8] Am 10. März 1788 ernannte ihn der Papst zum Titularerzbischof von Tarsus in Kilikien und am 31. August 1788 empfing er in Aschaffenburg die Bischofsweihe.

Als Dalberg am 17. Januar 1800 regierender Fürstbischof von Konstanz wurde, war die alte Ordnung bereits im Zusammenbruch begriffen. Am 25. Juli 1802 wurde Dalberg nach dem Tod von Erzbischof Erthal der letzte regierende Kurfürst-Erzbischof von Mainz. Er konnte allerdings nur noch die rechts des Rheins gelegenen Gebieten regieren, denn die linksrheinischen Gebiete waren nach dem Frieden von Luneville (9. Feb. 1801), bereits französisches Staatsgebiet geworden. Übrig geblieben war nur noch das kleine Vizedomamt in Aschaffenburg mit dem Sommerschloss der Mainzer Kurfürsten. Obwohl das Schicksal der Reichskirche bereits entschieden war, bemühte sich Dalberg um die Erhaltung der Bischofssitze. Auch wenn er den Bischöfen die weltliche Macht nicht bewahren konnte, so wollte er die Bischöfe doch weiterhin im jus dioecesanum sehen. Er konnte das auch tatsächlich durchsetzen, was jedoch von den Fürsten für unwichtig erachtet wurde.[2]

Übereignung von Regensburg

Als einziger geistlicher Fürst blieb Dalberg als Kurfürst-Erzbischof von Mainz von der Säkularisation verschont und behielt die Rechte eines weltliche Herrschers. Als Reichserzkanzler sollte er aber seinen Sitz an den Ort des Reichstages nach Regensburg verlegen. Die Verhandlungen über die Entschädigungen für Dalberg und über den Zuschnitt seines zukünftigen Staatsgebildes in Regensburg führte der kurmainzische Staatsminister Franz Joseph von Albini mit dem französischen Gesandten Antoine de Laforêt. Der bekam seine Weisungen direkt von Napoleon und wurde später als Vertreter Frankreichs zum Reichstag nach Regensburg gesandt, wo er bei der Aushandlung und Durchsetzung des Reichsdeputationshauptschlusses eine wichtige Rolle spielte.

In den Verhandlungen konnte Albini dem Reichserzkanzler Dalberg ein Staatsgebiet sichern, das nicht nur das Gebiet des ehemaligen Hochstifts Regensburg und die Reichsabteien St. Emmeram, Obermünster und Niedermünster einschloss, sondern auch die Gebiete der ehemaligen Reichstadt Regensburg. Bereits am 24. November 1802 rückte ein militärisches Kontingent des neuen Landesfürsten Dalberg in Regensburg ein. Albini übernahm die Stadt, ein vom Ausmaß her komfortables Staatsgebiet, aber mit einer aufgesplitterten, ineffektiven Verwaltung. Die neue Stadt Regensburg war hoffnungslos verschuldet und hatte ca. 22.000 Einwohner, von denen aber nur 8.000 steuerpflichtig und die restlichen völlig verarmt waren. Dalberg traf erst einen Monat später in Regensburg ein und bezog ein für ihn umgebautes Palais am Domplatz.[2]

Primas der deutschen Kirche 1803–1817

Zum Schutz des geistlichen Lebens kämpfte Dalberg um die Schaffung des Amtes eines Fürstprimas, unter dessen Aufsicht das kirchliche Leben erhalten werden könnte. Dabei ging es Dalberg nicht um die Schaffung einer papstfreien Nationalkirche, sondern nur um den Erhalt der Kirche in Deutschland. Der Reichsdeputationshauptschluss übertrug im Jahre 1803, da Mainz nun endgültig an Frankreich gefallen war, die Ämter des Mainzer Kurfürsten, des Reichserzkanzlers, des Erzbischofs von Mainz und des Primas für Deutschland von Mainz auf das Bistum Regensburg. Die Metropolitanrechte des neuen Erzbistums sollten sich zukünftig auf das ganze rechtsrheinische Heilige Römische Reich erstrecken, ausgenommen die Hoheitsgebiete Preußens und Österreichs. Die Wahl für den Sitz des Reichskanzlers war auf Regensburg gefallen, weil dort der Reichstag versammelt war.

§ 25 des Reichsrezesses besagt, dass die „Würden eines Kurfürsten, Reichs-Erzkanzlers, Metropolitan-Erzbischofs und Primas von Deutschland“ für immer mit dem Regensburger Bischofsstuhl verbunden sein sollten. Die Metropolitangerichtsbarkeit erstreckte sich auf alle deutschen Bistümer, mit Ausnahme der österreichischen unter Salzburg und der preußischen. Zu diesem Zwecke war aus den Gebieten des Fürstentums Aschaffenburg, der Reichsstadt (jetzt Grafschaft) Wetzlar und dem Fürstentum Regensburg das Kurfürstentum errichtet worden. Das Fürstentum Regensburg bestand zu dieser Zeit aus dem Hochstift Regensburg mit den Herrschaften Donaustauf, Wörth und Hohenburg, der Reichsstadt Regensburg, der Fürstabtei St. Emmeram, den Reichsstiften Obermünster und Niedermünster und allen Besitzungen der mittelbaren Stifte und Klöster Regensburgs.

Karl Theodor von Dalberg 1812 (Ölgemälde von Franz Seraph Stirnbrand)

Da der bisherige Bischof von Regensburg noch lebte, beschränkte sich Dalberg lediglich auf seine Staatsgeschäfte. Erst mit dem Tod des Bischofs am 4. April 1803 ließ er das Domkapitel in seine kanonischen Rechte eintreten, das nun einen Kapitularvikar wählte und Dalberg die „administratio in spiritualibus“ antrug. Er nahm sie jedoch nur unter Vorbehalt der päpstlichen Bestätigung an und wandte sich an Papst Pius VII. mit der Bitte, der rechtsrheinischen Übertragung des Mainzer Sitzes nach Regensburg kanonische Kraft zu verleihen. Da Bayern aber einen Fürstprimas in Regensburg vermeiden wollte, opponierte Bayern mit allen Mitteln gegen Dalberg, einschließlich Verleumdungen bezüglich schismatisch-nationalkirchlicher Pläne. So erlangte Dalberg am 15. Juli 1803 lediglich die provisorische Administration über das Bistum Regensburg als Fürstbischof und erhielt seine Ernennung zum Erzbischof von Regensburg erst am 1. Februar 1805. Anlässlich der Kaiserkrönung Napoleons I. wollte Dalberg mit Papst Pius VII. bezüglich der kirchlichen Neuordnung Deutschlands in Verhandlungen treten. Er erhielt vom Papst zwar das Pallium, nicht aber die Aufnahme des Titels eines „Primas Germaniae“ in die Bulle, was wohl auf den Widerstand der Kurienkardinäle zurückzuführen ist. Allerdings erhielt Dalberg die mündliche Zusage des Papstes, dass er zur Führung des Titels berechtigt sei. So trug Dalberg den Titel Primas von Deutschland bis zu seinem Tode.

Da Dalbergs Staat auf einer schwachen Grundlage stand und einzig Napoleon die Kirchenpolitik bestimmte, wählte Dalberg Napoleons Onkel, Kardinal Joseph Fesch, im Jahre 1806 zu seinem Koadjutor. Diese ungesetzliche Ernennung, der eine kirchliche Zusage versagt blieb, war ein fataler Schritt schierer Verzweiflung zur Rettung der deutschen Kirche und wurde Dalberg selbst von Freunden schwer verübelt. Bei der Schaffung des Rheinbundes ließ sich Dalberg von Napoleon bewegen, als Fürstprimas an die Spitze des neuen Staatengebildes zu treten. Dieser Schritt, der bei anderen Fürsten als politische Notwendigkeit bzw. Opportunismus betrachtet wurde, wurde bei Dalberg als Verrat hingestellt. Dalbergs Verbindung mit Napoleon brachte ihn in ein immer schieferes Licht, je schroffer Napoleon den Papst behandelte und je mehr die Empörung in Deutschland gegen die Franzosen wuchs.

10 Dukaten (1810) auf die Ernennung Dalbergs zum Großherzog von Frankfurt

1810 übergab Napoleon das Dalbergsche Fürstentum Regensburg an das Königreich Bayern und Dalberg musste sich als Landesherr von Regensburg verabschieden. Er tat das mit folgender Abschiedserklärung die gedruckt und in der Stadt verteilt wurde.

„An sammtliche biedere Einwohner des Fürstenthums Regensburg.
Die göttliche Vorsehung hat mich nach Regensburg geführt woran ich nicht dachte.
Ich fand biedere edle Menschen, und meine Pflichten geboten mir, soviel für ihr Wohl zu wirken, als mir möglich war.
Ein anderes Schicksal entfernt mich nun von Regensburg.
Unvergeßlich ist mir, daß ich dankbare Gemüther, biedere redlich fühlende Herzen fand.
Schmerzlich ist für mich die Trennung: nach so wenig Tagen, die ich noch zu leben habe, tröstet mich jedoch,
daß ihr guter König für seine treue Unterthanen ein väterlich treues Herz hat;
daß die Regensburger ursprünglich dem deutsch–bayerischen Volke angehören;
daß der prächtige Donaufluß nun uneingeschränkt ihre Schiffahrt befördert;
daß Regensburg und Stadtamhof nun einen nehmlichen Endzweck gemeinsamer Wohlfahrt haben;
daß die Landesfracht und Mauthen nehmliche gemeinsame Beförderung erhalten;
daß Regensburg eine der ehemaligen bayerischen Hauptstädten war, nun eine nehmliche gemeinsame Beförderung erhaltet.
Möge doch der Segen des Himmels das Wohl dieser guten Stadt und Land aus so vielen traurigen Schicksalen des Krieges befördern,
und in bluhenden Friedensjahren ihr und ihren fruchtbaren schönen Gegenden, diese glücklichere Zeiten vergönnen.
Dies wird immer der aufrichtige Wunsch seyn des treuen Freundes Carl von Dalberg.“

Regensburg wird bayerisch [9]

Dalberg erhielt als Entschädigung das neu gebildete Großherzogtum Frankfurt, das ohne Beziehung zu seiner geistlichen Würde stand.

1811 reiste Dalberg nach Frankreich und nahm am Pariser Nationalkonzil teil, wo er für die Freilassung des Papstes eintrat. Als Großherzog (1810–1813) stand ihm der Titel " Königliche Hoheit" zu. Drei Jahre später war diese Episode vorbei und kurz vor der Völkerschlacht bei Leipzig, die im Oktober 1813 das militärische Ende von Napoleon besiegelte, flüchtete Dalberg über Konstanz zunächst in die Schweiz und kehrte März 1814 nach Regensburg zurück, verzichtete auf alle weltlichen Würden und Titel und beschränkte sich mit Erlaubnis des bayerischen Königs Maximilian I. auf seine Funktion als Administrator des Bistums Regensburg.[10]

Stationen und Wirken in Regensburg

Ausgangssituation

  • Nach der im Zuge der Übereignung von Regensburg an Dalberg geleisteten Vorarbeit des ehemaligen kurmainzischen Staatsministers Albini kam Dalberg im Dezember 1802 in Regensburg an, einige Wochen vor dem offiziellen Termin 25. Februar 1803, dem Tag an dem der Reichsdeputationshauptschluss verabschiedet wurde. Als Residenz wurde ihm die 1800 zu einem repräsentativen klassizistischen Residenzgebäude umgebaute Dompropstei am Domplatz angeboten.[11]
  • Mit Regensburg fand Dalberg eine Stadt vor, die sich angesichts des absehbaren Endes des Reichstages in einem desolaten Zustand befand und nicht den Charakter und das Aussehen einer Residenzstadt hatte. In einem Bericht an Talleyrand heißt es dazu: „Das völlige Fehlen jeglicher öffentlichen Wohlfahrt, der schlechte Zustand der Straßen und Wege, der zunehmende Mangel finanzieller Ressourcen lassen diese Stadt in einen wahrhaft erbärmlichen Zustand fallen“.[12] Seit 1793 hatte die Stadt ihre Schuldverschreibungen nicht mehr eingelöst und die fälligen Zinsen verschlangen die Hälfte der geringen Steuereinnahmen. Die wohlhabenden Haushalte der Reichstagsgesandten lebten als „Ausländer“ steuerfrei und die vielen Angestellten und Untertanen der reichsfreien Stifte und Klöster zahlten nur ein geringes Schutzgeld. Die Stadt war eine Stadt der Bettler, die scharenweise vor den Kirchen hockten. Im Bericht eines Hofmeisters heißt es: „In Regensburg wird nichts fabriziert das in Betrachtung käme. Kein Zeichen von Leben, Handel, Tätigkeiten und Wohlstand.“ Die Beschreibungen der Zustände in der Stadt werden durch Berichte des französischen Botschafters Antoine de Laforêt bestätigt, in denen neben der hohen Verschuldung das Fehlen einer Sozialfürsorge, nicht vorhandene Kranken- und Waisenhäuser, fehlende Schulen und Bildungseinrichtungen beschrieben werden. Als Ursache für die Missstände wird auf das seit Jahrhunderten in viele unabhängige Herrschaftsbereiche mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit aufgesplitterte Gebiet des neuen Staatsgebiets verwiesen. Der neue Staat Regensburg umfasste Reichsstifte wie das (katholische Hochstift Regensburg), katholische Klöster und Kollegiatstifte, protestantische Reichsherrschaften (z. B. Freihaus der Herrschaft Ehrenfels) und nicht zuletzt das Gebiet der protestantischen Reichsstadt Regensburg. Folge der Aufsplitterung waren Entwicklungen unterschiedlicher Strukturen, Verwaltungen, Rechts- und Finanzsysteme, die nun den Beginn einer zwangsläufig gemeinsamen Entwicklung der neuen Stadt Regensburg erschwerten.[2]
  • Die Lage der Stadt wurde noch bedrohlicher als nach dem Reichsdeputationshauptschluss alle auswärtigen Gesandtschaften begannen Regensburg zu verlassen. Damit ging der Stadt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor verloren. Zugleich gab es Gerüchte, dass auch das Haus Thurn und Taxis die Stadt verlassen wollte. Das hätte den Verlust von Arbeitsplätzen für 200 Familien zur Folge gehabt und für die Stadt einen Umsatzverlust von 200.000 Gulden bedeutet. Dalberg begann Verhandlungen mit dem Fürstenhaus und bot für den Fall des Verbleibs in Regensburg umfangreiche Vergünstigungen an, auf die das Haus Thurn und Taxis keinen Rechtsanspruch gehabt hätte. Das Haus Thurn und Taxis wurde z. B. befreit von Staatsabgaben, Steuern und Einquartierungen und erhielt die Zivilgerichtsbarkeit über Bedienstete und Mitglieder der Generalpostdirektion.[12] In Fortsetzung dieser Vergünstigungen einigte man sich 1806 auf eine Deklaration, mit der Dalberg allen Wünschen des Hauses Thurn und Taxis ohne Änderungen nachkam. Damit war gesichert, dass Regensburg Wohnsitz der fürstlichen Familie blieb. Die endgültige Entscheidung über eine dauerhafte Niederlassung des Fürstenhauses in Regensburg fiel aber erst 1812 mit dem Postentschädigungsvertrag, in dem das Königreich Bayern die Klostergebäude von Kloster St. Emmeram dem Haus Thurn und Taxis als Entschädigungsobjekte übereignete.[13]

Bildung einer Regierung

  • Sehr innovativ war die Berufung des sog. Landesdirektoriums als eine Art Kollegial-Regierung mit dem Regierungssitz im Bischofshof. In die Regierung wurden führende Köpfe der Stifte und des ehemaligen Magistrats der Stadt berufen. Zum Leiter des Gremiums berief Dalberg Kaspar Maria von Sternberg, einen Mann von aufgeklärten Gesinnung, der wie er selbst Domherr aber auch Naturwissenschaftler war. Als Schwerpunkte der Regierungsarbeit entschied sich Dalberg angesichts einer hohen Kindersterblichkeit und schlechter Ausbildungsverhältnisse für die Verbesserung von Bildungswesen und Gesundheitssystem. Zusammen mit Bayern wurde auch in Regensburg die Schulpflicht eingeführt, die Ausbildung der Lehrer verbessert und ihre Gehälter erhöht.[2]

Aufbau der Stadtverwaltung

  • Bereits im Juli 1803 begann der Aufbau einer Stadtverwaltung unter Leitung von Staatsminister Albini und Staatssekretär Karl Christian Graf von Bentzel. Letzterer hatte bereits in Kurmainz die Geschäfte geführt und entwarf nun eine "Verfassung für Regensburg". In der neuen Verfassung wurde Religionsfreiheit gewährt. Das Bürgerrecht, das in der Zeit der Reichsstadt Regensburg nur Protestanten erwerben konnten, wurde unabhängig von der Religionszugehörigkeit.
  • * Als sehr schwierig erwies sich die Reform des Rechtswesens, die verbunden war mit einer Trennung von Verwaltung und Justizwesen, die gleichzeitig auch im Königreich Bayern betrieben wurde. Bestellt wurde ein Oberlandesgericht, jedoch blieb das Gesamtvorhaben unvollendet und wurde nur im Ansatz gelöst, auch weil es zu wenig ausgebildete Juristen gab.[2]
  • Zum Polizeidirektor wurde Heinrich Johann Bösner berufen. Er sollte eine Neuordnung der Stadtbezirke (Wachten), die Benennungen der Straßen mit noch heute gültigen Straßennamen und die Erfassung der Häuser durchführen.[11]
  • Damit verbunden war auch der Erlass einer Feuerverordnung mit Bauvorschriften und Anweisungen für Rettungsarbeiten.
  • Nötig war auch die Erfassung der Stadtbefestigungsanlagen und neue Bezeichnungen und Nummerierungen der Türme der Stadtmauer. Hintergrund dieser Maßnahmen war die Erfassung von Grundstücken und Häusern zum Zweck der Besteuerung. Geplant war auch die Nutzung bzw. der Verkauf von Grundstücken in nicht mehr benötigten städtischen Außenbereichen der Stadtbefestigungsanlagen im Bereich der bereits teilweise beseitigten Außenwerke. Dort hatte schon einige Jahre vorher auf Initiative von Fürst Karl Anselm von Thurn und Taxis die Anlage der heutigen Fürst-Anselm-Allee begonnen. Stadtgraben und Zwingergelände durften zwar nicht zerstört, sollten aber verpachtet und dann gärtnerisch genutzt werden.[2]
  • Die unhaltbaren hygienischen Verhältnisse auf dem Domfriedhof veranlassten Dalberg schon 1803, die Auflassung dieses Friedhofs zu verfügen. Der bereits vor dem Petertor existierende protestantische Petersfriedhof wurde mit einem katholischen Petersfriedhof erweitert. Außerdem ließ Dalberg alle ehemaligen Hinrichtungsstätten und Richtplätze vor den Toren der Stadt beseitigen.[11]

Sanierung der Finanzen

  • Nachdem schon 1793 der Reichshofrat in einem Urteil die durchgreifende Reform des ruinösen Regensburger Finanzhaushaltes gefordert hatte, musste Dalberg als neuer Landesherr einen Tilgungsplan für eine Schuldenlast der Stadt von 1.53 Millionen Gulden mit jährlichen Schuldzinsen von 72.000 Gulden aufstellen. Vorgelegt wurde ein 40-jähriger Tilgungsplan, mit dem es trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten gelang, die Schuldenlast bis zum Übergang von Regensburg an das Königreich Bayern im Jahr 1810 auf 1,27 Millionen Gulden abzusenken mit jährlichen Schuldzinsen von 59.000 Gulden. Danach wurde der Tilgungsplan unter bayerischer Regierung fortgesetzt.[2]
  • Auch das von einer religiös paritätisch besetzten Stiftung betriebene Katharinenspital, das unter der Aufsicht der Reichsstadt Regensburg stand, war beim Regierungsantritt von Dalberg mit 16.000 Gulden hoch verschuldet. Dem von Dalberg eingesetzten Verwalter gelang es in einigen Jahren, die Verschuldung deutlich zu verringern.[11]

Förderung der Wissenschaften

  • Schon vor der Dalbergzeit hatten die Wissenschaften in Regensburg einen beachtlichen Aufschwung erlebt. In den klösterlichen Akademien von St. Emmeram und in der gelehrten Schottenabtei St. Jacob, die über Regensburg hinaus bekannt waren, arbeiteten Mönche und bürgerliche, katholische und protestantische Gelehrte zusammen und es herrschte große Toleranz, was dem Wesen von Dalberg entsprach. Er unterstützte den BenediktinerMönch Placidus Heinrich mit jährlichen Zuwendungen, so dass es diesem Gelehrten möglich wurde, eine neue Methode zur Bestimmung der Maße und Gewichte des Fürstentums Regensburg zu etablieren, mit dem eine Vereinheitlichung des Maßsystems nach dem französischen Vorbild des "mѐtre" erfolgte.
  • Seinerseits stiftete Dalberg einen Lehrstuhl für Botanik am bischöflichen Lyzeum, dem Vorläufer der Philosophisch-theologische Hochschule Regensburg. Der Lehrstuhl wurde von David Heinrich Hoppe besetzt und blieb es auch noch nachdem 1810 Regensburg bayerisch wurde. Hoppe war Gründer der bereits 1790 gegründeten Botanischen Gesellschaft und Dalberg hatte sich bereits kurz nach seiner Ankunft 1803 als Freund und Gönner der Gesellschaft erwiesen. Er überließ der Gesellschaft ein Gartengelände von Kloster Emmeran, um dort einen botanischen Garten anzulegen. Als später das Grundstück 1813 von Bayern an das Haus Thurn und Taxis verkauft wurde, schenkte Dalberg der botanischen Gesellschaft 2000 Gulden zum Kauf eines Ersatzgrundstückes im östlichen Abschnitt der Fürst-Anselm-Allee für einen Garten, der bis 1854 bestand.[2][11]
Herigoyen-Bau
Ehemaliges Müller-Palais
heute: Württembergisches Palais
Herigoyen-Bau
Ehemalige Porzellanfabrik
ein Stockwerk ergänzt 1908 ( Heinrich Hauberrisser)
Herigoyen-Bau
Ehemalige Französische Botschaft

Säkularisation

  • Nach dem überraschenden Tod des Regensburger Fürstbischofs Schroffenberg wurde Dalberg vom Papst zu dessen Nachfolger ernannt. Er war damit Landesherr und geistlicher Administrator des Bistums und auch Oberhaupt des Erzbistums Regensburg einschließlich der evangelischen Gemeinde. In dieser Doppel-Funktion war Dalberg auch mit der Säkularisierung der Klöster befasst. Rein rechtlich hätte er nun im Zuge der Säkularisation Kirchengüter verstaatlichen können, jedoch tat er das nicht. Deshalb überstanden die Regensburger Stifte und Klöster als einzige in Deutschland die ersten drastischen Maßnahmen im Laufe der Säkularisation, wie sie in anderen Städten stattfanden.
  • Als Regensburg 1810 bayerisch wurde, war der Eifer der Verstaatlichung abgeflaut und die bayerische Regierung verzichte endgültig z. B. auf die Säkularisierung des Dominikanerinnenklosters Heilig Kreuz und des Klarissenklosters, denen Dalberg die Grundschulausbildung der Mädchen anvertraut hatte. Auch das umstrittene, exklusive Damenstift Obermünster und das Kloster Sankt Emmeram, das sich durch die Arbeiten des Mönches Placidus Heinrich in einer Phase höchster wissenschaftlicher Blüte befand wurden dann nicht mehr rabiat säkularisiert. Dalberg hatte zuvor die Säkularisation umsichtig, rücksichtsvoll und vorausschauend betrieben. Er hatte sich als gütiger, kunstsinniger Regent erwiesen, der nicht nur einen ausgeprägten Sinn für naturwissenschaftliche Bedürfnisse, Einrichtungen und Geräte hatte, sondern auch sozial engagiert war. So blieben die Bibliothek und die wertvolle Gerätesammlung der Emmeramer Mönche unangetastet. Sie wurden nicht verkauft und sogar noch mit eigenem Geld von Dalberg erweitert, weil er erkannt hatte, dass das Kloster auch ein Auftraggeber für städtische Handwerker war.[11]
  • Die Dominikanerinnen konnten ihr Kloster dauerhaft weiter betreiben und übernahmen dem Wunsch Dalbergs entsprechend weiterhin den Grundschulunterricht für Mädchen. Das führten die Nonnen auch fort, als Regensburg 1810 an Bayern fiel. Auf diese Weise gelang es den Dominikanerinnen auch ihr Kloster dauerhaft zu erhalten.[11]

Soziale Maßnahmen

  • Dalberg verfügt 1805 die Gleichstellung und Gleichbehandlung von ehelichen und unehelichen Waisenkindern. 1809 ordnet er die Rückverlegung der evangelischen Waisenkinder an, die seit 1725 an der Brunnleite nahe der Donau in einem stadteigenen Gebäude untergebracht waren, in dem auch ein Zuchthaus betrieben wurde. Für die Kinder wurde am alten Standort westlich des evangelischen Bruderhauses am Emmeramsplatz ein neues Waisenhaus gebaut, um die Kinder dem schlechten Einfluss der Strafgefangenen zu entziehen.[11]
  • Dalberg begann 1806 mit der Einrichtung einer öffentlichen Kunstschule zum Erlernen des handwerklichen Zeichnens, die 1810 zu einer Akademie für künstlerisches Zeichnen erweitert werden sollte. Während der Unterricht im handwerklichen Zeichnen tatsächlich stattfand, blieb die Verwirklichung der künstlerischen Akademie unter Leitung des freischaffenden Künstlers Joseph Franz von Goez ein Wunschtraum, der nach dem Übergang von Regensburg an Bayern nach 1810 nicht mehr verfolgt wurde.[2][11]

Gesundheitssystem

  • Das Gesundheitsystem war beim Regierungsantritt von Dalberg in einem mehr als bedenklichen Zustand. Nur jeder dritte Einwohner wurde älter als 50 Jahre und ein Drittel der Bevölkerung starb vor dem 13. Lebensjahr. Die Kinder- und Säuglingssterblichkeit war besonders hoch. Dalberg löste das bei seinem Regierungsantritt nicht mehr aktive Collegium medicum auf und gründete einen Sanitätsrat mit an Universitäten ausgebildeten Ärzten und Apothekern. Mitglieder des Sanitätsrates wurden der Stadtphysikus Johann Jakob Kohlhaas und auch Johann Gottlieb Schaeffer sowie der Botaniker David Heinrich Hoppe. Sie verfolgten und vertrieben unnachsichtig Kurpfuscher und Quacksalber, die noch überwiegend in Klöstern und in den exterritorialen Gesandtschaften agierten.
  • Die schon 1801 in Regensburg eingeführte, aber auf Widerstand in der Bevölkerung stoßende Pockenschutzimpfung wurde mit den relativ harmlosen Viren der Kuhpocken durchgeführt und von Dalberg massiv gefördert. Die Impfungen wurden von seinem Hofarzt kostenlos im evangelischen Bruderhaus durchgeführt und von Dalberg mit jährlichen Zuschüssen finanziert.[11]
  • Das katholische Siechen- und Krankenhaus St. Josef für arme Dienstboten in der Ostengasse ließ Dalberg 1807 durch den Hofarchitekten Herigoyen um einen Flügel für arme Kranke evangelischer Konfession erweitern und finanzierte die Maßnahme mit eigenem Geld.[2][11]

Förderung von Baumaßnahmen

  • Schon früh förderte Dalberg die Pläne zur Ansiedlung einer Porzellanfabrik auf dem Zwingergelände am Singrün in der Absicht, die Industrie und den Wohlstand in der Stadt zu fördern. Betreiber der Fabrik war der Unternehmer Johann Heinrich Koch, der 1765 das Bürgerrecht erworben hatte und ein Schwager des Regensburger Großkaufmannes Dittmer war. Dalberg wies die Verwaltung an, einen günstigen Kaufpreis für das Gelände auszuhandeln und die Ableitung des Abwassers über den Stadtgraben zu erlauben. Er gewährte dem Fabrikanten für 5 Jahre das Privileg zur alleinigen Herstellung von Porzellan und Prämien für die Ausfuhr der Produkte über eine Verschiffung auf der Donau. 1804/05 entstand das noch heute vorhandene, palaisartige Fabrikationsgebäude und ein Werksgebäude mit Brennerei, in denen zunächst sog. Türkenbecher und Gebrauchsgeschirr produziert wurde. Unter verschiedenen Besitzern wurde bis 1869 produziert.[11]
  • 1803 erteilte Dalberg dem zum Stadt- und Landbaumeister für das Fürstentum Regensburg berufenen Emanuel Herigoyen, der bereits in Kurmainz gebaut hatte, den Auftrag zum Bau eines Theater− und Gesellschaftshauses am damaligen Jakobsplatz. Der Bauplatz wurde von Dalberg zur Verfügung gestellt, der die Baumaßnahme außerdem mit 27.000 Gulden finanzierte. Der Theaterbau wurde im Laufe eines Jahres abgeschlossen und teilte den ehemaligen Jakobsplatz in die zwei neuen Plätze Arnulfsplatz und Bismarckplatz.
  • Südlich des neuen Theaters ließ Dalberg als architektonischen Abschluss der Platzanlage von Herigoyen ein weiteres repräsentatives, klassizistisches Palais – das heutige Präsidialpalais errichten Das Gebäude diente als Sitz der französischen Gesandtschaft am Reichstag.
  • 1804 verkaufte Dalberg mehrere Grundstücke im Bereich der nordwestlichen Stadtbefestigungsanlagen, darunter auch das Gelände der 1665 erweiterten Prebrunnbastei, an den Thurn und Taxischen Hofrat Georg Friedrich Müller. Der ließ dort das später als Württembergische Palais bezeichnete Gebäude erbauen und das Gelände der Prebrunnbastei zu einer Gartenanlage umgestalten, die später zum Herzogspark wurde.[11]
  • Langfristig erfolgreich war auch Dalbergs Umgang mit Grundstücken und Gebäuden des Deutschen Ordens, die 1809 nach Auflösung des Ordens an ihn als den Landesherren fielen. Er veräußerte das Areal und die Gebäude weiter an einen Unternehmer und nach seinem Tod entstand dort das damals größte Industrieunternehmen in Regensburg, die Bleistiftfabrik Rehbach.[11]
  • Ein Jahr nach dem Tod des Fürsten Carl Anselm von Thurn und Taxis würdigte Dalberg 1806 das Andenken an den Verstorbenen durch Erweiterung der von ihm angelegten Baumallee durch Pflanzungen vor dem Peterstor und dem Jakobstor und durch einen jährlichen Zuschuss von 2000 Gulden zum Unterhalt der Anlagen. Weiterhin initiierte und förderte Dalberg den Bau eines Obelisken für den verstorbenen Fürsten, der nach dem Entwurf des Hofbaumeisters Emanuel Herigoyen aus Steinen der Stadtmauer errichtet wurde. Auch unterstützte er den geplanten Bau des Keppler-Monuments.[11]
  • Das katholische Siechen- und Krankenhaus St. Josef für arme Dienstboten in der Ostengasse ließ Dalberg 1807 durch den Hofarchitekten Herigoyen um einen Flügel für arme Kranke evangelischer Konfession erweitern.[11]
  • Im Auftrag von Dalberg, aber auch auf eigene Initiative hat sein Hofbaumeister Herigoyen viele Gebäude und auch private Villen im inneren Stadtgebiet von Regensburg errichtet. Wie die Herigoyen-Werkliste zeigt, prägen die Gebäude das Stadtbild noch heute. Nachdem 1809 der südöstliche Stadtteil Regensburgs im Verlauf der Schlacht bei Regensburg total zerstört wurde, unterstützten Dalberg und Herigoyen die betroffene Bevölkerung mit Plänen zum Wiederaufbau, jedoch waren die Zerstörungen so umfangreich, dass der Wiederaufbau und die Neugestaltung von Straßenzügen – wie z. B. die Maximilianstraße – noch viele Jahre dauerte.[11]
  • Auch außerhalb der Metropolen förderte von Dalberg Industrie und Bautätigkeit. In der Salzstadt Orb ließe er neue Gradierwerke, Verwaltungsgebäude, Sudhäuser und Wohnungen für die Angestellten der Saline errichten[14].

Lebensende

Herzurne des Karl Theodor von Dalberg in der Stiftskirche von Aschaffenburg

Mit dem Sturz Napoleons verlor Dalberg im Jahre 1814 seine weltliche Herrschaft. Nach seiner Rückkehr aus der Schweiz verließ er ab März 1814 Regensburg nicht mehr für längere Zeit und widmete sich seinem geistlichen Amt als Bischof. Er wohnte zurückgezogen und bescheiden in einem Kanonikalhof des Domkapitels am westlichen Ende der Drei-Kronen-Gasse und hatte auf Fürsprache seines alten Freundes Wilhelm von Humboldt vom Wiener Kongress eine Pension zugebilligt bekommen, die aber nur stockend gezahlt wurde. Im Sommer 1816 wurde Dalberg vom Schriftsteller Jean Paul besucht, dem er in finanziellen Notlagen geholfen hatte. Weitere Besucher und Freunde waren ihm der in Regensburg lebende, ehemalige preußische Botschafter Johann Eustach von Görtz und der inzwischen in Prag lebende Kaspar Maria von Sternberg, wenn der die Sitzungen der Botanischen Gesellschaft in Regensburg besuchte. Sein letzter Hirtenbrief war eine kurz formulierte Absage an eine Welt der Eitelkeiten.[15]

„Ich blicke zurück und wie ein Augenblick dünkt mir die Zeit meines Lebens, die hinter mir ist
und wenn ich überdenke was ich gesehen und gehört
und was mit Mühe und Arbeit ich angestrebt habe und andere anstreben sah
so muss ich ausrufen:
Alles ist Eitelkeit.“

[16]

Dalberg starb am 10. Februar 1817 an den Folgen eines Schlaganfalles am Tag seines Geburtstages. Sein Sterbehaus – der Kanonikalhof am westlichen Ende der Drei-Kronen-Gasse – wurde 1936 abgebrochen. Der heute dort vorhandene Neubau eines großen Bankhauses trägt eine Gedenktafel[17][Anm. 3], die an den Fürsten erinnert mit den Worten:

„In diesem Hause schloß sein vielbewegtes Leben
der große Wohltäther Regensburgs
Karl Theodor Anton Maria Freiherr von Dalberg
Reichserzkanzler und Kurfürst, Fürst-Primas,
Erzbischof und souverainer Fürst von Regensburg
73 Jahre alt, am 10. Februar 1817.“

Die Beisetzung erfolgte im Mittelschiff des Regensburger Doms. Sein von dem italienischen Bildhauer Luigi Zandomeneghi (1778–1850) geschaffenes Epitaph aus Carrara-Marmor befindet sich auch heute noch dort. Sein Herz wurde in einer Silberkapsel/Herzurne in der Stiftskirche von Aschaffenburg beigesetzt, wo sich die Kapsel noch heute befindet.

Dalberg und Napoleon

Die geheimnisvolle Beziehung zwischen dem mächtigen Kaiser Napoleon und dem machtlosen Dalberg gab häufig Anlass zu Gerüchten, gipfelte im Vorwurf der Liebedienerei, besitzt aber viele Facetten. Napoleon hatte schon früh ein Faible für Dalberg, der bekannt war mit Fanny Beauharnais, einer Verwandten von Josephine Beauharnais, ab 1796 Napoleons Ehefrau. Sie war eine einflussreiche Fürsprecherin Dalbergs, dem ab 1787 bereits absehbar künftigen Erzbischof von Mainz. Für die Zeit nach 1799, als Napoleon an die Macht gekommen war, sind anerkennende Äußerungen Napoleons über Dalberg bekannt. Napoleon lobte seinen guten Ruf als tugendhafter Regent und kluger Gelehrter.[18] Später als Erzkanzler in Regensburg konnte Dalberg die Anfeindungen und Machtgelüste der deutschen Erbfürsten nur durch Unterstützung von Napoleon abwehren, z. B. als 1803 nach dem Reichsdeputationshauptschluß die Landesfürsten versuchten, sich der Ländereien der Reichsritterschaft – zu der auch das Adelsgeschlecht Dalberg gehörte – zu bemächtigen. Besonders faszinierend für Napoleon war, dass es bei Kaiserkrönungen üblich war, nach einem Mitglied der Familie Dalberg zu rufen mit dem Ruf Ist kein Dalberg da? Napoleon soll ernsthaft die Absicht gehabt haben, dieses Zeremoniell in seine Kaiserkrönung einzubauen. Zwar erfolgte der Ruf dann nicht, jedoch war Dalberg bei der Krönung anwesend und Napoleon erzwang vom ebenfalls anwesenden Papst Pius VII. für Dalberg das Pallium und die Verlegung des Erzbistums Mainz nach Regensburg, wo es dann bis zum Tod von Dalberg Bestand hatte.[18]

Dass Dalberg kein bloßer Günstling von Napoleon war, zeigte sich endgültig nach Beginn des Dritten Koalitionskrieges als Napoleon bald nach seiner Krönung zum Kaiser ein Bündnis mit Bayern, Württemberg und Baden schloss. Dalberg versuchte den fortschreitenden Zerfall des Reiches mit einer Neutralitätsproklamation am Reichstag aufzuhalten. Diese Aktion nahm ihm Napoleon sehr übel, zitierte ihn nach München, beschimpfte ihn heftig und sagte das Ende des Reiches voraus. Der verzweifelte Versuch Dalbergs, Napoleon zum Erhalt des Reiches die Kaiserkrone anzubieten und deshalb Napoleons Onkel – den Kardinal Joseph Fesch – zum eigenen Nachfolger zu bestimmen, konnte die deutschen Landesfürsten nicht mehr aufhalten. 16 Landesfürsten erklärten den Austritt aus dem Reich und traten dem von Napoleon gegründeten Rheinbund bei. Napoleon wollte Dalberg für seine Ziele gewinnen und verordnete den Entwurf einer Verfassung und die Bildung eines Bundestages, der unter Führung von Dalberg als Fürstprimas in Frankfurt tagen sollte. Diese Maßnahmen wurden aber nicht verwirklicht und damit blieb der Rheinbund ein bloßes Militärbündnis. Das Fürstentum Regensburg war Mitglied des Bündnisses, verlor deshalb seine Neutralität als Stadt des Reichstages und musste auch ein Kontingent an Soldaten stellen. Den endgültigen Todesstoß versetzte Napoleon dem Reich, als er 1806 die Kurfürsten von Bayern und Württemberg zu souveränen Königen erhob.[18]

Resümee und Nachwirkungen

Als Landesherr und Bischof war Dalberg von ausgeprägter Gewissenhaftigkeit. In seiner Amtsführung war er pedantisch pflichtbewusst, dabei aber auch von gewinnender menschlicher Güte, großer Hilfsbereitschaft und bescheiden im Lebensstil. So oft er in Regensburg oder Konstanz weilte, hielt er die Pontifikalhandlungen selbst und nahm in Regensburg für gewöhnlich auch an den Konsistorialsitzungen teil. Zeitlebens besaß er einen starken Glauben an die guten Möglichkeiten im Menschen und war darin ganz ein Regent im Sinne der Aufklärung. Theologisch gut gebildet, wenn auch kein Theologe im eigentlichen Sinne, war er in seinem kirchlichen Denken febronianisch beeinflusst. Sein Nachfolger als Großherzog von Frankfurt sollte Prinz Eugène de Beauharnais werden. Wegen des Machtniedergangs Napoleons nach der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1803 kam es nicht mehr dazu und das Großherzogtum wurde aufgelöst. Für die Freie Reichstadt Regensburg war 1803 das Ende der Selbständigkeit ein tiefer Einschnitt. Der Übergang in das Königreich Bayern, der dann knapp 10 Jahre später erfolgte, wurde aber vergleichsweise milde gestaltet durch das fürsorgliche zwischenzeitliche Regiment des Landesherren Dalberg. Dalberg machte in der religiös gespaltenen Stadt Regensburg die Entwicklung einer Bürgerschaft möglich, durch ein von der Religionszugehörigkeit unabhängiges Bürgerrecht. Er hatte sofort damit begonnen, den Aufbau einer neuen Verwaltung zu betreiben und die katastrophale Finanzlage der Stadt zu verbessern, ebenso wie das Schul- und das Sozialwesen und die Gesundheitsvorsorge. Er förderte die Wissenschaften, die Ansiedlung von Betrieben und die Bildung einer Vereinigung von Großkaufleuten als Vorläufer einer Handelskammer. Er betrieb die Anlage von Gärten auf dem Areal des aufgegebenen Stadtgrabens und der Vorwerke der Stadtbefestigung und setzte – auch mit Zuschüssen eigenen Geldes – die schon vor seiner Zeit begonnene Anpflanzung von Bäumen in der Fürst-Anselm-Allee fort. Der von ihm zum Stadtbaumeister berufene Emanuel Herigoyen verwandelte das mittelalterliche Regensburg mit mehreren Bauten in eine passable Residenzstadt im Stil des französischen Empire.[2]

1816 verfügte Dalberg in einer Gedenkschrift, dass seine Sammlungen im Schloss Johannisburg in Aschaffenburg unverbrüchliches Eigentum der Stadt und seiner Bürger sein sollten.[19] Nach seinem Tode prozessierten seine Erben, die Fürsten von der Leyen, jahrelang um die Hinterlassenschaft. Einige damals wahrscheinlich ausgehändigte Gemälde gelten heute (2011) als verschollen.[20]

Nach Dalberg ist der Dalberg-Preis für transdisziplinäre Nachwuchsforschung benannt, der jährlich von der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt verliehen wird.[21]

Anmerkungen

  1. Dalberg unterschrieb mit Carl
  2. Geht eindeutig aus dem Taufbucheintrag der Mannheimer Pfarrei St. Sebastian hervor; Abb. s. Lit. Konrad M. Färber u. a. (Hrsg.): Regensburg 1994. S. 23
  3. Die unscheinbare Gedenktafel ist in ziemlicher Höhe angebracht, so dass die Inschrift kaum lesbar ist

Einzelnachweise

  1. Fritz Reuter: Die Dalberg in Worms und Hernsheim, in: Hans-Bernd Spies (Hrsg.): Carl von Dalberg 1744–1817, Aschaffenburg 1994. S. 273–274
  2. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Konrad Maria Färber: Ein Intermezzo, Das Fürstentum Regensburg zwischen 1802 und 1810. In: Hans Jürgen Becker, Konrad Maria Färber (Hrsg.): Regensburg wird bayerisch. Ein Lesebuch. Friedrich Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2218-4, S. 33, 34,35, 36 - 55.
  3. Mitgliedseintrag von Carl Theodor Freiherr von Dalberg bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 22. Januar 2017.
  4. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 64.
  5. Hermann Schüttler: Die Mitglieder des Illuminatenordens
  6. Eugen Lennhoff; Oskar Posner; Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer-Lexikon. Hrsg.: Herbig. 7. Auflage. Herbig, 2011, ISBN 978-3-7766-5036-5.
  7. Redaktion Freimaurer-Wiki: Karl Theodor Anton Maria von Dalberg. Abgerufen am 16. April 2019.
  8. vergleiche Hans-Bernd Spies: Priester- und Bischofsweihe des 1787 zum Coadjutor gewählten Carl von Dalberg, in: Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg 10 (2011–2013), Heft 2, S. 114–134.
  9. Aus: Färber S. 53.
  10. Konrad Maria Färber: Das Fürstentum Regensburg zwischen 1802 und 1810 Ein Intermezzo. In: Hans Jürgen Becker, Konrad Maria Färber (Hrsg.): Regensburg wird bayerisch. Ein Lesebuch. Friedrich Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2218-4, S. 33–53 f.
  11. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Karl Bauer: Regensburg Kunst- Kultur- und Alltagsgeschichte. MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 69 f., 21 f., 721, 30, 177, 162/442 ff., 183/425, 429 f., 332 ff., 550 f., 800/922 f., 397, 885, 248/320, 100 f.
  12. 1 2 Siegfried Grillmmeyer: Das Fürstenhaus Thurn und Taxis und die Wohnsitzfrage nach 1800 In: Thurn und Taxis-Studien Bd. 20 Reichsstadt und Immerwährender Reichstag (1663–1806), Verlag Michael Lassleben Kallmünz, 2001, ISBN 37847 15222, S. 77–87
  13. Peter Styra: "Fürst Taxis bleibt doch in Bayern, daran liegt mir viel". In: Hans Christoph Dittscheid, Peter Styra, Bernhard Lübbers (Hrsg.): Kataloge und Schriften der Staatlichen Bibliothek Regensburg. Ludwig I. und Regensburg. Band 2. Universitätsverlag Regensburg, Regensburg 2010, ISBN 978-3-86845-050-7, S. 25–44.
  14. Werner Schulze-Seeger, ORB 1300 Jahre Sole und Salz, Orbensien-Verlag, 1994, S. 88–93
  15. Konrad Maria Färber: Das Fürstentum Regensburg zwischen 1802 und 1810 Ein Intermezzo. In: Hans Jürgen Becker, Konrad Maria Färber (Hrsg.): Regensburg wird bayerisch. Ein Lesebuch. Friedrich Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2218-4, S. 54 f.
  16. Aus: Färber S. 54
  17. Karl Bauer: Regensburg Kunst- Kultur- und Alltagsgeschichte. 6. Auflage. MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 35.
  18. 1 2 3 Konrad Maria Färber: Ein Intermezzo, Das Fürstentum Regensburg zwischen 1802 und 1810. In: Hans Jürgen Becker, Konrad Maria Färber (Hrsg.): Regensburg wird bayerisch. Ein Lesebuch. Friedrich Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2218-4, S. 48,49,50.
  19. Gernot Frankhäuser / Anja Lippert: Kunst und Staatskunst. Carl Theodor von Dalberg. Hrsg.: Museen der Stadt Aschaffenburg. Aschaffenburg 2010, S. 26–27.
  20. FAZ vom 12. Oktober 2010, Seite 46: Die kleine, aber teure Stadt. Aschaffenburg erinnert mit einer Sonderausstellung Kunst und Staatskunst an den letzten Mainzer Kurfürsten
  21. Pressemitteilung 31/10 der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt: Dalberg-Preis 2011 (Memento vom 7. Februar 2012 im Internet Archive), abgerufen am 26. September 2011.

Literatur

  • Karl von Beaulieu-Marconnay: Karl von Dalberg und seine Zeit. Zur Biographie und Charakteristik des Fürsten Primas. Zwei Bände, Weimar 1879.
  • Carl von Dalberg: Ausgewählte Schriften. Hrsg. von Hans-Bernd Spies; Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg, Reihe Nachdrucke, Bd. 3, Aschaffenburg 1997.
  • Konrad M. Färber u. a. (Hrsg.): Carl von Dalberg. Erzbischof und Staatsmann (1744–1817). Regensburg 1994, ISBN 3-927529-03-6.
  • Konrad M. Färber: Dalberg, Bayern und das Fürstentum Regensburg. Neue Quellen aus den Archiven von Wien und Paris. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. 49,3 (1986) 695–717.
  • Konrad M. Färber: Kaiser und Erzkanzler. Carl von Dalberg und Napoleon am Ende des Alten Reiches. Regensburg 1994.
  • Gernot Frankhäuser / Anja Lippert: Kunst und Staatskunst. Carl Theodor von Dalberg. Museen der Stadt Aschaffenburg. Aschaffenburg 2010.
  • Reinhard Grütz: Erfurt im Schatten der Französischen Revolution. Regierungspraxis und Staatstheorie Carl Theodor von Dalbergs. Erfurter Theologische Schriften, Band 28, Leipzig 2000.
  • Karl Hausberger (Hrsg.): Carl von Dalberg. Der letzte geistliche Reichsfürst. Schriftenreihe der Universität Regensburg 22, Regensburg 1995, ISBN 978-3-930480-40-1.
  • Karl Hausberger: Geschichte des Bistums Regensburg. Band 2: Vom Barock bis zur Gegenwart. Regensburg 1989, S. 94–104.
  • Herbert Hömig: Carl Theodor von Dalberg. Staatsmann und Kirchenfürst im Schatten Napoleons. Schöningh, Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-77240-4.
  • Ekkehard Krömer: Die staatsrechtlichen Grundgedanken Karl von Dalbergs, Diss. Köln 1958.
  • Michael Ludscheidt: Aufklärung in der Dalbergzeit. Literatur, Medien und Diskurse in Erfurt im späten 18. Jahrhundert (Schriften der Bibliothek des Evangelischen Ministeriums Erfurt, Bd. 1), Erfurt 2006.
  • Klaus Rob: Karl Theodor von Dalberg (1744–1817). Eine politische Biographie für die Jahre 1744–1806. Frankfurt am Main 1984.
  • Georg Schwaiger: Carl Theodor von Dalberg. Erzbischof von Regensburg (1805–1817). In: Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg. 23/24 (1989) 489–494.
  • Georg Schwaiger: Sailer und Dalberg, in: Festschrift für Andreas Kraus zum 60. Geburtstag, Kallmünz 1982, 369–380.
  • Hans-Bernd Spies (Hrsg.): Carl von Dalberg 1744–1817 (Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg, Bd. 40), Aschaffenburg 1994, ISBN 978-3-87965-064-4
  • Hans-Bernd Spies: Carl von Dalberg (1744–1817) – Neues zur frühen Biographie (bis 1772) des Fürstprimas, in: Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg 9 (2008–2010), S. 69–98.
  • Josef Staber: Kirchengeschichte des Bistums Regensburg. Regensburg 1966, S. 169–177.
  • Martin A. Völker: Raumphantasien, narrative Ganzheit und Identität. Eine Rekonstruktion des Ästhetischen aus dem Werk und Wirken der Freiherren von Dalberg, Aufklärung und Moderne, Bd. 5. Hannover-Laatzen: Wehrhahn Verlag, 2006. ISBN 978-3-86525-205-0
  • Karl Georg Bockenheimer: Dalberg, Carl Theodor Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 703–708.
  • Ludwig Lenhart: Dalberg, Carl Theodor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 489 f. (Digitalisat).
  • Friedrich Wilhelm Bautz: Dalberg, Carl Theodor. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 1195–1197.
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Vorgänger Amt Nachfolger
Maximilian Christof von Rodt Bischof von Konstanz
1799–1817
––
Friedrich Karl Joseph von Erthal Erzbischof von Mainz
1802–1803
Joseph Ludwig Colmar
Friedrich Karl Joseph von Erthal Bischof von Worms
1802–1803
––
Joseph Konrad von Schroffenberg Erzbischof von Regensburg
1802–1817
Johann Nepomuk von Wolf
–– Großherzog von Frankfurt
1810–1813
Eugène de Beauharnais
(Titulargroßherzog)

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Regensburger Dom vor dem Eingang zum Domschatz. Grabdenkmal für Carl von Dalberg (1744-1817). Inschrift: „Der Neffe seinem Oheim“. Eigenes Werk Bärwinkel,Klaus
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Karl (Carl) Theodor von Dalberg Zweihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer , 3. Aufl., Leipzig 1870, Herausgeber Ludwig Bechstein ( Google Buchsuche ); bereits in 1. Auflage enthalten (1854): Google Buchsuche Autor/-in unbekannt Unknown author
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Karl Theodor von Dalberg (1744-1817), 10 Dukaten (1810) auf seine Ernennung zum Großherzog von Frankfurt Eigener Scan Autor/-in unbekannt Unknown author
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