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vom 06.03.2018, aktuelle Version,

Karl Welsperg von Primör und Raitenau

Karl Graf Welsperg von Primör und Raitenau

Karl Joseph Anton Graf Welsperg von Primör und Raitenau (* 1. März 1779 in Tirol; † 12. Oktober 1873 in Purkersdorf, Österreich unter der Enns) war ein österreichischer k. k. Geheimer Rat, Politiker sowie erster Kreishauptmann von Salzburg.

Leben

Karl Welsperg-Raitenau war der Sohn des Philipp Graf Welsperg von Primör und Raitenau und der Dominica von Thurn-Valsassina-Pleiburg. Gemeinsam mit seinen jüngeren Brüdern Philipp und Heinrich kam er 1790 in die damals berühmte Stuttgarter Karlsschule deren bekanntester Schüler einst Friedrich Schiller, gewesen war. Nach der Ausbildung trat er in den Staatsdienst ein und wurde bald Kreishauptmann von Judenburg in der Steiermark, wo er beim großen Stadtbrand am 13. Oktober 1807 seine erste große Bewährungsprobe erfolgreich bestand. Als das Land Salzburg nach sechsjähriger Zugehörigkeit zu Bayern 1816 endgültig an das Kaisertum Österreich fiel, wurde er erster k.k. Kreishauptmann des damals der obderennsischen Landesregierung unterstellten Verwaltungskreises Salzburg (Salzburgkreis).

1830 ehrte ihn die Kreishauptstadt Salzburg „für seine Verdienste um die Neuorganisation des Magistrats und sämtlicher politischer Stellen des Kreises sowie für die "Linderung der Hungersnoth" zur Zeit der Theuerung vom Jahre 1816/17 und des die Stadt Salzburg im Jahre 1818 betroffenen Brand-Unglückes, die Verschönerung dieser Stadt und Gründung eines Taubstummen-Institutes daselbst und mehrerer wohltätiger Anstalten, den gedeihlichen Schutz über die hiesigen Stiftungen … die Emporbringung des Heilbades Gastein zum lebhaften Flore und endlich das große begonnene Werk der Austrocknung der Thäler von Gastein und Oberpinzgau´s“[1] mit der Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Salzburg.

1831 wurde er zum k.k. Geheimen Rat ernannt und als Vizepräsident an das Gubernium Laibach (heute Ljubljana) versetzt. Knapp vor seiner Pensionierung führte er von Dezember 1840 bis April 1841 die Geschäfte des Landes-Gouverneurs im Königreich Illyrien. 1836 erwarb Welsperg-Raitenau die damalige Burgruine Mauterndorf, die er jedoch nach drei Jahren, ohne dem Verfall der Burg Einhalt geboten zu haben, wieder verkaufte. Im Ruhestand lebte er lange Zeit in Fiume und starb im Alter von 94 Jahren in Purkersdorf bei Wien.

Aus der am 19. Mai 1807 geschlossenen Ehe mit Henriette Freiin von Türkheim († 4. März 1840), gingen drei Söhne und drei Töchter hervor, wobei von den Söhnen nur der erstgeborene, Graf Eugen (1808–1867), mit einem männlichen Nachkommen die Linie fortführte. Sohn Richard (1813–1878) schlug die Militärlaufbahn ein und verstarb als vieldekorierter Feldmarschall-Lieutenant. Die zweite Ehe mit Maria Anna Gräfin Thurn-Valsassina, verwitwete Gräfin Steinach (* 27. Januar 1804) blieb kinderlos.

Der Graf ist Ehrenbürger von Ehrenbürger von Salzburg.

Wappen der Grafen Welsperg von Primör und Raitenau, 1567

Wappen

1567: Quadrierter Schild mit Mittelschild und zwischen Feld 3 und 4 eingepfropfter Spitze. Mittelschild von Silber und Schwarz quadriert (Stammwappen). 1 und 4 in Schwarz auf grünem Boden ein einwärtsgekehrter, doppelt geschweifter, goldener Löwe (Michaelsburg); 2 und 3 in Roth ein silberner, in Form eines verlängerten W eckig gezogener Querbalken (Villanders und Pardell). In der silbernen Spitze eine schwebende, schwarze Kugel (Grafen v. Raitenau). Über der Grafenkrone erheben sich vier Helme, von welchen die drei ersten gekrönt sind. Auf dem rechten Helme steht vor einem geschlossenen, die Sachsen einwärtskehrenden, schwarzen Adlersflug der Löwe des 1. und 4. Feldes auf dem grünen Boden (michaelsburgscher Helm); der zweite trägt zwei von Silber und Schwarz mit gewechselten Tinkturen quergeteilte Elefantenrüssel (Helm des Stammwappens); der dritte einen hohen, roten, mit dem silbernen, eckigen Querbalken des 2. und 3. Feldes belegten und gekrönten Spitzhut, welcher an jeder Seite mit drei Straußenfedern, silbern, rot, silbern, besteckt ist und dessen Krone drei Straußenfedern, rot, silbern, rot, trägt (villanderscher Helm). Auf dem linken Helme steht auf einem von Schwarz und Silber geschachten Kissen mit silbernen Quasten eine große schwarze Kugel, welche mit fünf Straußenfedern, wechselnd silbern und schwarz, besteckt ist (raitenauscher Helm). Die Decken des rechten Helmes sind golden und schwarz, die des zweiten schwarz und silbern, die des dritten rot und silbern, und die des linken schwarz und silbern. — Die Spitze mit der Kugel und der linke Helm (das Wappen der Grafen v. Raitenau, welche 1671 erloschen) wurden mit Genehmigung des Kaisers Maximilian II. schon 1571 dem freiherrlichen Wappen zugesetzt, welches vorher aus dem quadrierten Schild mit drei Helmen bestand.[2]

Literatur und Quellen

Einzelnachweise

  1. Auszug aus dem Ernennungsakt
  2. Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke: „Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart: in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung“, 2. Band L-Z, Verlag T. O. Weigel, Leipzig 1853, S. 659