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vom 17.10.2019, aktuelle Version,

Karl Wilhelm von Dietrich

Karl Wilhelm Ritter von Dietrich, "Das Parlament", Lithografie von Franz Würbel

Karl Johann Ignaz Wilhelm Ritter von Dietrich (* 7. Oktober 1811 in Iglau, Mähren; † 3. Mai 1889 in Ranzern) war Bürgermeister der Stadt Troppau, Abgeordneter im Schlesischen Landtag und Mitglied des österreichischen Reichsrates.

Leben und Wirken

Karl wurde in Iglau als ältester Sohn eines Kaufmannes geboren und in der katholischen Minoriten-Kirche der Mariä Himmelfahrt getauft. Nach dem Abschluss am Gymnasium in Iglau absolvierte Karl ein Studium der Rechtswissenschaften an der Prager Karl-Ferdinands-Universität. Danach führte er ein Rechtspraktikum in einer Iglauer Kanzlei durch, gefolgt von einer Anstellung als Landesanwalt in Olmütz im Jahre 1840. Bevor Karl nach Troppau ging, heiratete er Anna Maria Eleonora Müller, mit der er acht Kinder hatte. 1845 ließ Karl sich schließlich als Provinzanwalt in Troppau in seiner eigenen Kanzlei nieder.

In den Jahren 1848/49 während der Deutschen Revolution wurde Karl Mitglied im Vorstand der Nationalgarde Troppaus und organisierte Freiwillige, die den Rebellen in Wien halfen. Des Weiteren wurde er Mitglied im Präsidialausschuss von Schlesien, der für die Organisation der Wahlen der Frankfurter Nationalversammlung zuständig war. Während der Unruhen wurde Karl festgenommen und mit der Anschuldigung des Hochverrats in das Gefängnis der Festung Spielberg in Brünn überführt. In einer Petition vom 20. März 1850 an Kaiser Franz Joseph I. verlangten die Troppauer Bürger die Freilassung Karls, die wenig später, am 13. April 1850, genehmigt wurde. 1861 wurde Karl zum Abgeordneten des Schlesischen Landtags der Landeshauptstadt Troppau für mehrere Amtsperioden bis 1883 gewählt.
Nachdem der bisherige Bürgermeister Franz Hein nach dreijähriger Amtszeit nach Wien zog, wurde am 31. Dezember 1862 eine Neuwahl veranlasst, aus der Karl als Sieger hervorging. Er diente zwei Amtszeiten bis 1869. Zusammen mit Adolf Trassler gründete Karl 1862 die erste Freiwillige Feuerwehr in Troppau. Während seiner Amtszeit als Bürgermeister war er in der evangelischen Gemeinde aktiv und ordnete 1864 den Bau des Chorhauses an. Im Zuge des Deutschen Krieges 1866 wurde Karl Wilhelm für seine Verdienste von Kaiser Franz Joseph I. in den erblichen Adelsstand erhoben und in den Österreichisch-kaiserlichen Leopold-Orden aufgenommen. Von 1867 bis 1870 war Karl außerdem in verschiedenen Ausschüssen des österreichischen Reichsrates vertreten.
1884 gab Karl schließlich seine Anwaltskanzlei in Troppau auf und zog auf sein Gut in Ranzern bei Iglau, wo er 1889 im Alter von 77 Jahren starb.