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vom 09.04.2022, aktuelle Version,

Kasperltheater (Fernsehsendung)

Fernsehsendung
Originaltitel Servus Kasperl
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Genre Kindersendung
Erscheinungsjahre seit 1957 (als Kasperltheater)
Länge 30 Minuten
Ausstrahlungs-
turnus
täglich um ca. 7:00 Uhr
unregelmäßig ausgestrahlte Kasperlüberraschung um 13:25 Uhr
Produktions-
unternehmen
ORF
Idee Familie Kraus
Erstausstrahlung 1957 auf FS1
Moderation Robert Steiner
Christina Karnicnik

Der Kasperl (immer „Kaschperl“ gesprochen) in ORF eins ist eine traditionelle Kindersendung im Österreichischen Fernsehen mit dem Kasperl als Hauptfigur. Bereits seit 1957 wird das Puppentheater regelmäßig vom ORF ausgestrahlt.

Geschichte

Die Kinder warteten damals gebannt vor den Fernsehern auf die nächste Frage der Kasperlpost und schickten die Antworten an die Sendung. ORF, Kennwort „Kasperlpost“, 1136 Wien – so lautet die Mitspieladresse noch bis heute. Den Sendeplatz in den 1970er und 1980er Jahren – jeden Mittwochnachmittag – teilten sich drei verschiedene Puppenbühnen.

Die älteste Fernseh-Kasperl-Puppenbühne heißt Kasperl & Pezi und wird seit 1957 im ORF ausgestrahlt. Das Wiener Urania-Puppentheater – die Gründer waren Hans und Marianne Kraus – stellte die Puppen zur Verfügung. 1961 kam dann Kasperl & Strolchi ins Fernsehen und ist somit die zweitälteste Fernseh-Kasperl-Puppenbühne. Die Wiener Handpuppenbühne von Wolfgang Kindler wurde bereits 1958 gegründet. Strolchi zauberte später sogar in über 100 Betthupferln mit dem berühmten Kindermagier Bobby Lugano. Nach Wolfgang Kindlers Tod 1985 übernahm seine Frau Hertha Kindler die Leitung der Bühne. Das Theater Arlequin von Arminio und Christine Rothstein brachte 1971 Clown Habakuks Puppenzirkus in den ORF. Seit 1984 gibt es auch Kasperl und Hopsi von Rudolf Watzingers Puppenbühne Liliput und 1989 gesellte sich auch noch Kasperl & Co von Stefan Gaugusch den ORF-Kasperl-Sendungen hinzu.

Traude Kossatz produzierte mit dem Figurentheater Lilarum zwischen 1984 und 1996 52 Kasperlproduktionen (Kasperl und Quaxi und Kasperl und Moplpopl). Bekannte Kasperlsprecher waren Karl Mittner, Andy Woerz, Markus Mitterhuber, Stefan Fleming[1] und Michael Mohapp.

Bis zu Neugestaltung des Kasperls stammten die Inserts (Szenenbilder) sowie Live-Zeichnungen von Winnie Jakob „Winnie/Win“, deren Markenzeichen die Blume als „i“ war. Man sah nur die Hand, die zeichnete, jedoch nie die Künstlerin selbst.

Heute

Seit bereits zehn Jahren moderiert nun Robert Steiner schon die Kasperl-Fernsehsendung im ORF. 2008 wurde die Sendung in Servus Kasperl umbenannt. Im September 2010 erschien ein neues Mantelprogramm rund um die traditionellen Puppenstücke: Der Kasperl wohnt nun gemeinsam mit Robert Steiner und Christina Karnicnik in einer von Gottfried Kumpf entworfenen „Kasperlvilla“, wo er täglich neue Abenteuer erlebt. Servus Kasperl wird jeden Samstag und Sonntag um 07:30 Uhr in ORF eins ausgestrahlt.

Kasperlsendungen

Sendung Seit Bühne Gründer Aktuelle Leitung
Kasperl & Pezi 1957 Wiener Urania-Puppentheater Hans und Marianne Kraus André Heller
Kasperl & Strolchi 1961 Wiener Handpuppenbühne Wolfgang und Hertha Kindler Hertha Kindler
Clown Habakuks Puppenzirkus 1968 Arlequin Theater Arminio und Gordana Rothstein Gordana Rothstein
Kasperl & Adolar (ein Computer/Roboter) 1973 Gordana’s Puppentheater Gordana Rothstein
Kasperl & Gabriel (ein Vogel) 1975–1984 Gordana’s Puppentheater Gordana Rothstein
Kasperl & Ali (ein dunkelhäutiger „Seppl“, war nicht oft zu sehen) 1973 unbekannt unbekannt
Kasperl und Buffi
(ehemals Clown Habakuks Puppenzirkus)
1971 Arlequin Theater Arminio und Christine Rothstein Christine Rothstein
Kasperl und Quaxi bzw. Kasperl und Moplpopl 1984 Figurentheater Lilarum Traude Kossatz
Kasperl und Hopsi 1984 Puppenbühne Liliput Rudolf Watzinger
Kasperl & Co 1989 Stefan Gaugusch

Sprachgebrauch

In (Ost-)Österreich und Süddeutschland bezeichnet „Kasperltheater“ abschätzig unseriöses, peinliches, unprofessionelles, inkompetentes Verhalten im Kollektiv. Als „Kasperl“ wird ein sich derart gebärdendes Individuum gerne bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. imdb.com: Stefan Fleming Abgerufen am 4. Februar 2018

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