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vom 18.09.2020, aktuelle Version,

Kollegiatstift Seekirchen

Kollegiatstiftskirche Seekirchen
Gebäude des Kollegiatstifts Seekirchen

Die Kollegiatstiftkirche Seekirchen befindet sich in Seekirchen am Wallersee im Bundesland Salzburg (Stiftsgasse 4) und ist dem heiligen Petrus geweiht.

Geschichte

Seekirchen (damals Walardorf genannt) war der Ort, an dem der spätere Landespatron Rupert erstmals das Salzburger Land betrat und am Ausfluss der Fischach aus dem Wallersee eine Kirche zu Ehren des hl. Petrus gründete, bevor er sich nach Juvavum begab. (Die Reste dieser Kirche wurden 1977 unter der heutigen Stiftskirche entdeckt.) Wegen Überschwemmungen und Bränden wurde 1360 der Kirchensitz aber nach Mühlberg verlegt.

Das Kollegiatstift wurde am 28. März 1679 von Erzbischof Max Gandolf gegründet. Dazu wurde in Seekirchen ein dreigeschossiger Bau als gemeinsames Wohngebäude neben der Stiftskirche errichtet. Der bisherige priesterliche Wohnsitz in Mühlberg wurde dabei aufgegeben und das Gut Mühlberg in der Folge an Adelige verkauft. Damals waren sieben Priester (ein Dechant und sechs Weltpriester) in dem Stift; hinzu kamen ein Stiftsökonom, ein Schulmeister, ein Kantor, ein Organist und vier Choralisten. Erster Dechant war Sigmund Abel (1679–1696), der am 18. Februar 1680 das erste Chorgebet abhielt. Der Beginn des Kollegiatstiftes war unter ihm gekennzeichnet von Kompetenzstreitigkeiten unter den Kanonikern.

Das Stift machte eine ähnliche Geschichte wie das ganze Land Salzburg durch, d. h. nach dem Überfall napoleonischer Truppen auf Salzburg (1800) und dem Reichsdeputationshauptschluss fiel das Kloster 1803 an Erzherzog Ferdinand von Toskana, 1805 musste das Kirchensilber an Ferdinand III. von Toskana übergeben werden und 1806 wurde das Stift aufgehoben. Zwischen 1812 und 1816 kam es in Besitz der nächsten Besetzer des Landes, nämlich der Bayern. Am 24. Mai 1812 zogen die Bayern das Stift ein und raubten die Stiftsarchivalien, die dann nach München überstellt wurden. Der letzte Dechant Johann Georg Winklhofer resignierte am 10. Juni 1812 und übersiedelte als Vikar nach Maria Alm.

Wiederherstellung des Kollegiatstifts

1832 wurde das Stift auf Anordnung Kaiser Franz I. abermals errichtet. Nach vielen Jahren der Auseinandersetzung mit Erzbischof Maximilian Josef von Tarnóczy wurden neue Statuten ausgearbeitet, die der Fürsterzbischof am 27. März 1871 unterschrieb. Anlässlich der 200-Jahr-Feier wurde das Stift am 6. Mai 1879 durch päpstliches Privileg von Papst Leo XIII. 1879 von einer Dechantei zu einer Propstei mit dem Titel „Collegiata insignis“ erhoben. Erster Propst wurde am 6. März 1888 der Stiftsdechant Georg Hasenauer.

Unter Erzbischof Georg Eder wurde das seit ca. 1980 nicht mehr besetzte Kollegium wieder vervollständigt. Am 29. Juni 1996 wurde das Stift wieder errichtet und der seit 1989 als Pfarrer von Seekirchen tätige Franz Graber als 22. und aktueller Propst eingesetzt. Das Kapitel besteht heute aus dem Propst, sechs Kapitular- und drei Ehrenkanonikern. Es tritt mindestens zweimal jährlich zusammen und widmet sich neben der Seelsorge der Förderung geistlicher und kirchlicher Berufe sowie der Verehrung des hl. Rupert. Das Stift verfügt aber über kein eigenes Vermögen mehr.

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