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vom 27.04.2022, aktuelle Version,

Kurt Moll

Kurt Moll (* 11. April 1938 in Buir bei Kerpen; † 5. März 2017[1] in Köln)[2] war ein deutscher Opernsänger (Bass).

Leben

Kurt Moll lernte in seiner Jugend Gitarre und Cello und war Solist im Schulchor. Dann studierte er an der Kölner Hochschule für Musik und privat bei Emmy Müller in Krefeld. Mit 20 begann er seine berufliche Laufbahn an der Kölner Oper und wurde kurz darauf nach Aachen eingeladen. Darauf folgte das Mainzer Staatstheater und ein Vertrag als erster Bassist in Wuppertal.

Bei den Bayreuther Festspielen debütierte er 1967 in der Rolle des 2. Gralsritters in Parsifal. In den folgenden Jahren bis 1976 sang er dort weitere Rollen, wie den König Marke in Tristan und Isolde oder den Veit Pogner in Die Meistersinger von Nürnberg. Seinen internationalen Durchbruch hatte er 1970 bei den Salzburger Festspielen als Sarastro (Die Zauberflöte).

An der Bayerischen Staatsoper konnte Moll 1971 als Einspringer in der Rolle des Veit Pogner in Die Meistersinger von Nürnberg debütieren und trat von da an an diesem Haus 35 Jahre lang in zahlreichen Rollen, vor allem im Wagner- und Mozartfach auf. 1972 hatte er sein Debüt an der Mailänder Scala als Osmin (Die Entführung aus dem Serail), 1974 sein USA-Debüt in San Francisco als Gurnemanz (Parsifal). An der Metropolitan Opera in New York trat er erstmals in der Saison 1979 auf und sang unter anderem den Rocco (Fidelio) und den Sparafucile (Rigoletto). Auch nach Hamburg und Wien führte ihn seine Karriere. „Begehrt war Molls dunkel gefärbter, weich intonierter Bass, die Textverständlichkeit seines Singens, die Kunst des Legatogesangs und die kluge Klangdramaturgie von Stimme und Vortrag.“[3]

Grab auf dem Friedhof Melaten

In den 1990er Jahren übernahm er eine Gesangsprofessur an der Kölner Musikhochschule.

Am 31. Juli 2006 verabschiedete sich Kurt Moll in der Rolle des Nachtwächters in Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg bei den Münchner Opernfestspielen von der Opernbühne.[4] Zuvor hatte er bekannt gegeben, dass er sich aus gesundheitlichen Gründen von der Opernbühne zurückziehen müsse.

Kurt Moll war mit Ursula Moll (geb. Pade) verheiratet und hatte drei Kinder (Christine Moll, Thomas Moll und Susanne Lippke geb. Moll).[5] Moll wurde auf dem Kölner Zentralfriedhof Melaten in Flur 3 (N) beigesetzt.

Ehrungen

Moll war Bayerischer, Hamburger und Österreichischer Kammersänger und Träger des Bayerischen Verdienstordens. 2002 erhielt er den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst.

Repertoire

Im Zentrum von Kurt Molls Repertoire standen die großen Basspartien von Mozart, Wagner und Strauss, doch sang er auch Basspartien von Carl Maria von Weber wie den Eremiten in Der Freischütz oder den Inquisitor in Sergei Sergejewitsch Prokofjews Oper Der feurige Engel, op. 37.

Partien wie Osmin, Sarastro, Falstaff oder Gurnemanz hat Kurt Moll auch in Platten-Produktionen unter u. a. Sir Georg Solti, James Levine, Herbert von Karajan, Wolfgang Sawallisch und Karl Böhm gesungen.

Kurt Moll war auch Liedersänger. Er nahm 1983 den Liederzyklus Winterreise von Franz Schubert mit Cord Garben als Begleiter am Klavier auf. Darüber hinaus nahm er mit demselben Klavierbegleiter 1996 auch 2 CDs mit Balladen von Carl Loewe im Rahmen einer Gesamtaufnahme aller Loewe-Lieder auf.

Theater

Schüler (Auswahl)

Filmografie

  • Kurt Moll – Ein Mann, ein Bass. Porträt, Deutschland 2000, 60 Min., Buch und Regie: Eckhart Schmidt, Produktion: Raphaela Film GmbH mit Preview Release GmbH in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk

Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Opernsänger Kurt Moll gestorben. orf.at, abgerufen am 6. März 2017.
  2. https://www.ndr.de/kultur/musik/Nachruf-auf-Opernsaenger-Kurt-Moll,nachruf148.html
  3. Wolfgang Schreiber: Majestät der Tiefe. Sarastro, König Marke und am Schluss der triumphale Nachtwächter – der große Opernbass und Charakterdarsteller Kurt Moll ist gestorben. In: Süddeutsche Zeitung vom 8. März 2017, S. 10.
  4. Siehe dazu das Opernmagazin der Bayerischen Staatsoper Takt, Sonderausgabe 2006, S. 18.
  5. Kurt Moll – Ein Mann, ein Bass. (Filmporträt).