LGV-Frischgemüse
LGV Frischgemüse Wien | |
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Rechtsform | reg. Gen.m.b.H. |
Gründung | 1946 |
Sitz | Wien, Österreich |
Mitarbeiterzahl | 63 ständig, rund 110 zur Erntesaison |
Umsatz | 77,3 Mio. Euro (2012) |
Branche | Lebensmittelvertrieb |
Website | www.lgv.at |
Die LGV-Frischgemüse Wien ist eine 1946 gegründete Genossenschaft mit Sitz in Wien.[1]
LGV-Frischgemüse wird von rund 110 Gärtnerbetrieben aus Wien und Niederösterreich beliefert. Dies sind jährlich rund 52.000 Tonnen Gemüse, die in der Folge an die Filialen der größten österreichischen Einzelhandelsunternehmen REWE, Spar und Hofer, aber auch an große Wiener Märkte, wie den Naschmarkt, den Rochusmarkt und den Viktor-Adler-Markt, geliefert werden.
Der Exportanteil konnte im Jahr 2012 um 1,3 % auf 5,4 % gesenkt werden. Hauptabsatzländer für den Export sind Deutschland, Tschechien, Ungarn, Slowenien und die Niederlande.
Geschichte
Aufgrund der schlechten Versorgungs- und Absatzlage der Wiener Landwirtschaftsbetriebe in der Zwischenkriegszeit wurde 1930 die „Gemüseverkaufs-Genossenschaft von Wiener Gärtnern“ gegründet, der Vorgänger der heutigen LGV-Frischgemüse. 1939 wurde die Genossenschaft wieder aufgelöst und durch Bezirksabgabestellen, kurz „BAST“, ersetzt. 1946 wurde schließlich die „Landwirtschaftliche Gemüse- und Obst-Verwertungsgenossenschaft für Wien und Umgebung“ gegründet, wie sie auch heute noch unter der 1979 geänderten Bezeichnung „LGV-Frischgemüse Wien“ (Landwirtschaftliche Gemüse Verwertungsgenossenschaft) besteht.
Schwierige Krisen waren bisher der Heizölschock 1973,[1] als viele Gärtnereibetriebe für immer schlossen und die Katastrophe von Tschernobyl von 1986. Durch die Verstrahlung wurden 15 000 Tonnen Gemüse unverkäuflich.[1] Erst nach zwei Wochen konnte durch strenge Kontrollen das Gemüse aus dem geschützten Anbau wieder freigegeben werden.
Auch der EU-Beitritt Österreichs 1995 bedeutete eine Umstellung für die LGV. Da die Importschutzbestimmungen wegfielen und der Umsatz um 30 % zurückging, stand das Unternehmen vor einer enormen Herausforderung.
In den Jahren 2001 bis 2004 wurden zahlreiche Zertifizierungen durchgeführt. Von der Zertifizierung durch das Qualitätsmanagement-System ISO 9001 und das Hygienemanagement-System HACCP bis zum Erhalt des AMA Gütesiegels für die LGV-Frischgemüse Wien und der Zertifizierung nach IFS/Food (International Featured Standard/Food).[2]
Im Jahr 2006 übernahm Gerald König das Amt des Vorstandes von Karl Nehammer, der nach 30 Jahren als Alleinvorstand in den Ruhestand trat.[1]
Eine der bisher größten Krisen, die die LGV erlebt hat, war der EHEC-Skandal im Mai 2011. Da zuerst Gurken im Verdacht standen, die gefährlichen Bakterien zu übertragen, konnten 1,6 Millionen Gurken nicht verkauft werden. Als die Ursache, verseuchte Sprossen aus Deutschland, geklärt war, kehrte das Vertrauen der Konsumenten in das heimische Gemüse aber schnell wieder zurück.[1]
Unternehmensdaten
Die Genossenschaft wird von rund 110 Mitgliedern in Wien und Niederösterreich beliefert. Die Gesamtanbaufläche beträgt 201 Hektar im geschützten Anbau sowie 48 Hektar im Freiland. Die LGV ist Marktführer am österreichischen Gemüse-Frischmarkt.[3]
Ernte der wichtigsten Gemüsearten im Jahr 2012:
Die LGV selbst beschäftigt ständig 63 Mitarbeiter, zu denen in der Erntesaison weitere rund 110 bei der Sortierung, Verpackung und Verladung der Waren hinzu kommen.
Kooperationen
Für 2018 ist eine Kooperation mit dem Schwendermarkt in Wien geplant.
Sortiment
Das Sortiment der LGV besteht aus rund 40 Sorten Gemüse und Kräutern, die in den rund 110 Gärtnerbetrieben in Wien und Niederösterreich angebaut werden. Den größten Anteil der Produktion nehmen Gurken, Tomaten, Paprika und Salate ein, die allesamt mit dem AMA-Gütesiegel versehen sind.
Anbaukriterien
Für alle Zulieferer der LGV-Frischgemüse gelten gleiche Qualitätsanforderungen, die durch umweltfreundliche Wirtschaftsweisen wie integrierter Produktion, zeitgemäße Kulturverfahren, moderne Klimatechnik in den Glashäusern und durch Nützlings- statt Chemikalieneinsatz gefördert werden. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wien werden sowohl Boden als auch Wasser, Luft und Pflanzen in den Gartenbaugebieten laufend auf Schadstoffe untersucht. Kontrollen bei der Anlieferung an LGV und laufende Stichproben bei den Inhaltsstoffen sowie eine geschlossene Kühlkette ab der Anlieferung sind ebenfalls Teil der Qualitätssicherung.
Betriebsstätten
Die LGV-Frischgemüse verfügt über zwei große Betriebsstätten, die der Lagerung, Sortierung, Verpackung und Verladung des Gemüses dienen. Eine befindet sich am Stammsitz in Simmering, wo 1996 ein 40.000 m² großes Lagergebäude eröffnet wurde. Dieses beinhaltet unter anderem acht Großraumkühlboxen mit insgesamt 1.800 m² Fläche, 18.000 m² klimatisierte Lager- und Sortierfläche sowie 22 Andockstationen für Kühl-Lastkraftwagen. Die zweite Betriebsstätte befindet sich in Raasdorf bei Wien.[1]
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 LGV Geschichte, abgerufen am 22. Oktober 2018
- ↑ LGV Zertifizierungen, abgerufen am 18. September 2019.
- ↑ OTS: Erfolgreiches Jahr der LGV-Frischgemüse, 7. November 2011, abgerufen am 18. September 2019.
- ↑ OTS: Wien europaweit Vorreiter im regionalen Anbau, 12. März 2012, abgerufen am 18. September 2019.
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