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vom 18.06.2022, aktuelle Version,

Lackenbach

Marktgemeinde
Lackenbach
Wappen Österreichkarte
Lackenbach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen: OP
Fläche: 18,11 km²
Koordinaten: 47° 35′ N, 16° 28′ O
Höhe: 313 m ü. A.
Einwohner: 1.154 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 64 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7322
Vorwahl: 02619
Gemeindekennziffer: 1 08 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Postgasse 6
7322 Lackenbach
Website: www.gemeinde-lackenbach.at
Politik
Bürgermeister: Christian Weninger (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(19 Mitglieder)
12
6
1
12  6  1 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Lackenbach im Bezirk Oberpullendorf
Lage der Gemeinde Lackenbach im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Portal zum Schloss Lackenbach
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Lackenbach (ungarisch Lakompak, kroatisch Lakimpuh) ist eine Marktgemeinde mit 1154 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland in Österreich.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland.

Nachbargemeinden

Sieggraben
(Bez. Mattersburg, Bgld.)
Rohrbach
(Bez. Mattersburg, Bgld.)
Sopron
(Ödenburg, Ungarn)
Weppersdorf
(Bez. Oberpullendorf, Bgld.)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Lackendorf
(Bez. Oberpullendorf, Bgld.)
Markt Sankt Martin
(Bez. Oberpullendorf, Bgld.)
Unterfrauenhaid
(Bez. Oberpullendorf, Bgld.)

Geschichte

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Lackenbach dann in der Provinz Pannonia.

Zwischen 1548 und 1552 entstand in Lackenbach ein Kastell. Nach 1670/71 siedelten sich aus Wien vertriebene Juden hier an.

Seit dem 18. Jahrhundert gehörte Lackenbach zu den Fürstlich Esterházy'schen Siebengemeinden mit weitgehend autonomer innerjüdischer Verwaltung. 1869 lebten hier 770 Juden – 62 % der Einwohner. Im 20. Jahrhundert nahm ihre Zahl ab; 1934 gab es noch 346 Juden in der Gemeinde.

Lackenbach (Mitte oben) um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Nach dem Anschluss 1938 wurden die Lackenbacher Juden in Lastwagen nach Wien gebracht, 1942 wurde die Synagoge gesprengt. Der jüdische Friedhof ist bis heute erhalten und zählt über 1700 Grabsteine. Hier befindet sich das Grab von Markus Mordechai Schey, dem Großvater mütterlicherseits von Arthur Schnitzler, sowie von Philip Baron Schey von Koromla (* 20. September 1798 in Güns; † 26. Juni 1881 in Baden bei Wien), u. a. Stifter der Synagoge Güns, der am 3. März 1859 als der erste ungarische Jude in den österreichischen Adelsstand (als Edler von Koromla)[1] erhoben worden war.[2]

Der Ort gehörte, wie das gesamte Burgenland, bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Lakompak verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Auf dem Gemeindegebiet entstand 1940 das „Zigeuner-Anhaltelager Lackenbach“ auf einem ehemaligen esterházyschen Gutshof. Die Lagerinsassen, überwiegend Burgenland-Roma, mussten hier Zwangsarbeit leisten und wurden ab 1943 teilweise in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. Ende März 1945 setzte sich die Lagerleitung beim Heranrücken der sowjetischen Armee ab, so dass es zu keinen opferreichen Todesmärschen kam.

Am 7. November 2012 wurde Lackenbach zur Marktgemeinde erhoben.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Katholische Pfarrkirche Lackenbach

Musik

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
60
50
40
30
20
10
0
57,62
(−1,63)
32,91
(−7,84)
9,48
(n. k.)
     
Gemeindeamt Lackenbach

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 19 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[3] 2012[4] 2007[5] 2002[6] 1997[6]
Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M.
SPÖ 450 57,62 12 487 59,25 11 512 59,95 12 463 58,17 11 368 47,79 8
ÖVP 257 32,91 6 335 40,75 8 313 36,65 7 309 38,82 8 320 41,56 6
FPÖ 74 9,48 1 nicht kandidiert 29 3,40 0 24 3,02 0 82 10,65 1
Wahlberechtigte 1098 1082 1056 1016 960
Wahlbeteiligung 79,33 % 85,49 % 85,32 % 84,74 % 88,33 %

Gemeindevorstand

Neben Bürgermeister Christian Weninger (SPÖ) und Vizebürgermeister Norbert Cserinko (SPÖ) gehören weiters Heinrich Dorner (SPÖ), Markus Bauer (ÖVP) und Franz Zarits (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[7]

Zum Gemeindekassier wurde Manfred Prinz (SPÖ) und zum Umweltgemeinderat wurde Franz Zarits (SPÖ) gewählt.[7]

Bürgermeister

Bürgermeister ist Christian Weninger (SPÖ), der am 27. Jänner 2012 die Nachfolge von Heinrich Dorner (SPÖ) antrat, der seit 1987 der Gemeinde vorstand.[4] Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 wurde Weninger mit 64,98 % in seinem Amt bestätigt und übertraf damit das Ergebnis seiner SPÖ um 7,36 Prozentpunkte. Seine beiden Mitbewerber waren Peter Krail (ÖVP), der sich zum zweiten Mal zur Wahl stellte (28,66 %), und Markus Kraly (FPÖ, 6,37 %).[3]

In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am 23. Oktober 2017 wurde Norbert Cserinko (SPÖ) zum Vizebürgermeister gewählt.[7]

Leiter des Gemeindeamts ist Christian Janitsch.[8]

Söhne und Töchter

  • Mida Huber (geboren 1880 auf Schloss Lackenbach; verstorben 1974), österreichische Schriftstellerin, Lyrikerin und Mundartdichterin
  • Julius Deutsch (geboren 1884 Lackenbach; verstorben 1968), österreichischer Sozialdemokrat und General im Spanischen Bürgerkrieg
  • Tobias Jakobovits (geboren 1887 Lackenbach; gestorben 1944 im KZ-Auschwitz), Rabbiner in Prag
  • Rudolf Sarközi (geboren 1944 im „Zigeuner-Anhaltelager Lackenbach“; verstorben 2016), bekannter Roma-Vertreter

Bilderbogen von Lackenbach

Literatur

  • Adonijahu Krauss: Lackenbach: eine kultur-historische Skizze einer jüdischen Gemeinde. S. n., Jerusalem 1950, OBV.
  • Josef Rittsteuer: Zur Kirchengeschichte von Lackenbach. In: Amt der Burgenländischen Landesregierung, Landesarchiv und Landesbibliothek (Hrsg.): Burgenländische Heimatblätter. Nr. 54, Eisenstadt 1992, S. 123–133, ZDB-ID 214233-8, OBV, zobodat.at [PDF]
  • Erika Thurner: Kurzgeschichte des nationalsozialistischen Zigeunerlagers in Lackenbach (1940 bis 1945). Rötzer-Druck, Eisenstadt 1984, OBV.
  • Uslu-Pauer Susanne: „Verdrängtes Unrecht“. Eine Auseinandersetzung mit den in Zusammenhang mit NS-Verbrechen an Roma und Sinti stehenden Volksgerichtsverfahren (1945–1955) unter besonderer Berücksichtigung des Lagers Lackenbach im Burgenland (Beschreibung – Analyse – Auswirkungen nach 1945). Diplomarbeit. Universität Wien, Wien 2002, OBV.
Commons: Lackenbach  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtlicher Theil. In: Wiener Zeitung, Nr. 145/1859, 24. Juni 1859, S. 1, oben links. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz.
  2. Local-Nachrichten. (…) Baron Philipp Schey †. In: Badener Bezirks-Blatt, Nr. 27/1881 (I. Jahrgang), 2. Juli 1881, S. 5, Mitte oben. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb.
  3. 1 2 Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2017 in Lackenbach. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 29. Oktober 2017, abgerufen am 17. Januar 2020.
  4. 1 2 Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2012 in Lackenbach. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 4. November 2012, abgerufen am 17. Januar 2020.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2007 in Lackenbach. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2007, abgerufen am 17. Januar 2020.
  6. 1 2 Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2002 in Lackenbach. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2002, abgerufen am 17. Januar 2020.
  7. 1 2 3 Marktgemeinde Lackenbach: Rundschreiben vom 30. Oktober 2017 (Memento des Originals vom 26. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-lackenbach.at (PDF-Dokument; abgerufen am 26. Dezember 2017)
  8. Marktgemeinde Lackenbach: Gemeindemitarbeiter (Memento des Originals vom 12. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-lackenbach.at (abgerufen am 26. Dezember 2017)

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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 15 Colonne XV Section SW (später 4957/3). Kobersdorf, Ober Petersdorf, Ritzing, Neckenmarkt, Horitschon, Drassmarkt, Stoob, Lackenbach, Weppersdorf, St. Martin, Neudorf, Landsee, Kaisersdorf, Groß Warasdorf im Burgenland, Österreich und Westungarn. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Jüdischer Friedhof in Lackenbach, Burgenland, Österreich Eigenes Werk Robert Heilinger
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Karte des österreichischen Bundeslandes Burgenland, Oberpullendorf hervorgehoben Eigenes Werk AleXXw
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Zigeunermahnmal Eigenes Werk Hadinger
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Lackenbach , Bahnhof der Burgenlandbah mit ehemaligem Gütermagazin – Blick Richtung Deutschkreutz, im Hintergrund rechts eine Labestation der „Draisinentour“ im Hintergrund links eine Werkstättenhalle der „Draisinentour“ Selbst fotografiert Steindy
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Lackenbach , Bahnhof der Burgenlandbahn – Blick Richtung Oberloisdorf , hier zweigte früher auch die Anschlussbahn zum Sägewerk Esterhazy ab Selbst fotografiert Steindy
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