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vom 11.06.2022, aktuelle Version,

Laugenspitze

Laugenspitze

rechts der Große Laugen von Nordwesten, links der Kleine Laugen

Höhe 2434 m s.l.m.
Lage Südtirol, Italien
Gebirge Nonsberggruppe
Dominanz 5,5 km Schöngrubspitze
Schartenhöhe 653 m Hofmahdjoch
Koordinaten 46° 32′ 5″ N, 11° 5′ 9″ O
Laugenspitze (Südtirol)
Gestein Porphyr
Besonderheiten Erste bekannte Damenbesteigung der Geschichte, Gipfelbibliothek

Blick von der Laugenspitze nach Osten

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Die Laugenspitze (italienisch Monte Luco oder Monte Lucco) ist mit 2434 m s.l.m. der höchste Berg der Nonsberggruppe in Südtirol. Ihr markanter Doppelgipfel besteht aus dem Großen Laugen und dem Kleinen Laugen.

Lage und Umgebung

Die Laugenspitze liegt zwischen dem Deutschnonsberg und Ulten im Norden der Nonsberggruppe, südwestlich des Etschtals. Aufgrund der nahen Lage zu den südwestlich jenseits des 1785 m hohen Hofmahdjochs gelegenen Ortler-Alpen wird sie in der Alpinliteratur jedoch zuweilen auch im Zuge dieses Gebirges abgehandelt.[1]

Im Westen liegt das Marauntal, ein Seitental des Ultentals. Im Nordosten liegt, vom Großen Laugen (Monte Luco Grande) durch den kleinen Laugensee (Lago di Luco) getrennt, der 2297 m hohe Kleine Laugen (Monte Luco Piccolo, 46° 32′ N, 11° 6′ O). Im Osten liegt der 1518 m hohe Gampenpass, der das südlich gelegene Unsere Liebe Frau im Walde-St. Felix (Senale-San Felice) mit dem Etschtal verbindet. Nur etwa 500 m südwestlich des Gipfels verläuft die Grenze zum Trentino.[2]

An den Hängen der Laugenspitze liegen mehrere Almen, so beispielsweise die Laugenalm (1853 m) im Südosten, die Obere Walschalm (Malga Pradont, 1905 m) im Südwesten und die Laugneralm (1748 m) im Westen.[2]

Geologie

Die beiden Laugenspitzen sind die Reste eines Vulkans, der vor über 250 Millionen Jahren entstanden ist und im Zusammenhang mit der Etschtaler Vulkanit-Gruppe steht. Die Laugenspitze ist größtenteils aus Porphyr aufgebaut. Die Geomorphologie des Berges zeigt deutlich glaziale Formen wie von den Eiszeitgletschern glattgeschliffene Felsrücken.[3]

Alpinismus

Die Laugenspitze ist durch mehrere markierte Wanderwege erschlossen. Der leichteste dieser Wege führt über den sanften Südgrat, er kann von Mitterbad im Marauntal, vom Hofmahdjoch oder auch vom Gampenpass erreicht werden. Etwas steiler und häufiger begangen ist der Weg über den felsigen Südostgrat, der vom Gampenpass oder von Platzers, einer Fraktion von Tisens, aus zugänglich ist. Dieser Anstieg kann im Frühjahr auch als Skitour begangen werden. Ein weiterer Steig führt von Norden (Buchen im Marauntal) und zuletzt über den Nordostgrat zum Gipfel.[2][4][5]

Die Laugenspitze gilt als beliebter Aussichtsberg, so bietet sich ein beeindruckendes Panorama auf die Texelgruppe im Norden und die Ortler-Alpen im Westen. Auch die Dolomiten sowie die Brenta- und die Presanellagruppe sind von hier aus zu sehen.[3][4]

Geschichte

Der Große Laugen und davor das Hofmahdjoch vom südwestlich gelegenen Kleinen Kornigl aus gesehen

Durch ihre exponierte Lage gilt die Laugenspitze als besonders gewitteranfällig, was auch in zahlreichen Sagen zum Ausdruck kommt. So galt sie in der einheimischen Bevölkerung als Sitz von Wetterhexen.[4][6]

Die erste bekannte Besteigung der Laugenspitze gelang am 24. August 1552 den örtlichen Adligen Jakob von Boymont zu Payrsberg, Regina von Brandis und deren Tochter Katharina Botsch. Dies gilt als eine der ersten dokumentierten Besteigungen eines Berges überhaupt, insbesondere aber als die erste bekannte Frauenbesteigung in der Geschichte des Alpinismus.[3][4][7]

1901 erklomm Thomas Mann die Laugenspitze anlässlich seines Kuraufenthaltes in Mitterbad und hinterließ folgendes Gedicht: „… Oft stiegen auf die Berge wir – zum Wohle unserer Lungen. Die Laugenspitze erklommen wir da – mit dem Doctor von Hartungen …“

2007 wurde auf der Laugenspitze die Gipfelbibliothek Südtirol Laugen ein alpines Bookcrossing-Projekt – initiiert.

Commons: Laugenspitze  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Höll: Alpenvereinsführer Ortleralpen. Hrsg.: Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein und Alpenverein Südtirol. 9. Auflage. Bergverlag Rother, München 2003, ISBN 3-7633-1313-3, S. 451 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. 1 2 3 Kompass Karten (Hrsg.): Digitale Karte Südtirol / Alto Adige. Rum 2007, ISBN 978-3-85491-631-4.
  3. 1 2 3 Gerhard Hirtlreiter: Südtirol West: Vinschgau, Meran, Kalterer See: 52 Touren zwischen Stilfser Joch und Sterzing, Schnals und Salurn. Bergverlag Rother, 2006, ISBN 978-3-7633-3025-6, S. 194 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. 1 2 3 4 Laugen@1@2Vorlage:Toter Link/www.meranerland.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Hanspaul Menara auf meranerland.com, abgerufen am 12. Mai 2011
  5. Heinrich Gruber, Hans Pescoller, Rudolf Weiss: Alpenvereins-Skitourenführer Ostalpen. Südtirol West. Band 7. Bergverlag Rother, München 1989, ISBN 3-7633-5229-5, S. 237 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Adolf Schaubach: Die deutschen Alpen für Einheimische u. Freunde geschildert. Das mittlere und südliche Tirol. 2. Auflage. Band 4, 1867, S. 152 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Hanspaul Menara, Hannsjörg Hager: Berge und Bergsteiger: Alpingeschichte Südtirols. Athesia, 1994, ISBN 88-7014-809-2, S. 191.