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vom 09.04.2022, aktuelle Version,

Leopoldine Sicka

Leopoldine Sicka (geboren 20. November 1923 oder 1924 in Wien; gestorben 11. Jänner 1944 ebenda) war eine österreichische Monteurin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Sie wurde zum Tode verurteilt und im Alter von 19 oder 20 Jahren geköpft.

Leben

Sicka stammt aus einer sozialdemokratischen Familie und besuchte die Grundschule in ihrem Heimatbezirk Favoriten. Danach arbeitete sie als Hilfsarbeiterin, später als Monteurin. Sie wurde Jugendführerin und Funktionärin des KJVÖ im 10., 11. und 12. Wiener Gemeindebezirk. Als Mitglied der Widerstandsgruppe „Der Soldatenrat“ war sie an Entwurf und Produktion einer „Rußlandkarte“ beteiligt, die an tausende Soldaten verschickt wurde. Darin wird dem Betrachter vor Augen geführt, dass Hitler den Krieg gegen die Sowjetunion nicht gewinnen kann. Am 5. Juni 1942 wurde sie verhaftet und blieb bis Oktober 1943 im Kerker des Wiener Gestapo-Hauptquartiers am Morzinplatz. Am 12. Oktober 1943[1] musste sie sich vor dem sogenannten Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verantworten, gemeinsam mit Anna Gräf, Franz Sikuta und Karl Mann.

Sicka versuchte, der Todesstrafe zu entgehen, indem sie ihr Alter und angebliche persönliche Motive als Strafmilderungsgründe anführte. Dennoch wurde sie, sowie ihre drei Mitangeklagten, zum Tode verurteilt, mit der Begründung: „Wer im Kriege, während der Soldat an der Front kämpft und blutet und die Heimat das Letzte an Opfern und Kraft hergibt, um diesen Kampf der Soldaten zu unterstützen, die Einheit von Front und Heimat zu zerstören sucht, muss fallen.“

Sicka wurde am 11. Jänner 1944 im Landesgericht Wien durch das Fallbeil hingerichtet.

Erinnerung

An ihrem Wohnhaus Quellenstrasse 33 in Wien-Favoriten befindet sich eine Gedenktafel, die an die Widerstandskämpferin erinnert.[2] Ihr Name findet sich auch auf der Gedenktafel im ehemaligen Hinrichtungsraum des Wiener Landesgerichts.[3]

Quellen

Nachweise

  1. Divergierende Quellen
  2. Vienna Tourist Guide, abgerufen am 7. Februar 2015
  3. Nachkriegsjustiz, abgerufen am 10. Februar 2015