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vom 27.03.2022, aktuelle Version,

Lieben-Preis

Der österreichische Ignaz-Lieben-Preis wurde 1865 das erste Mal verliehen und 1937 aufgrund der Verfolgung der Stifterfamilie das für lange Zeit letzte Mal. 2004 wurde der Preis durch neue Förderer reanimiert und wird seither wieder jährlich an Jungwissenschaftler für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Molekularbiologie, Chemie und Physik vergeben.

Geschichte

Der Preis wurde 1863 von Elisabeth Lieben, der Witwe des Bankiers Ignatz Lieben in Erfüllung eines testamentarischen Wunsches gestiftet. Alle drei Jahre sollte die beste Arbeit eines österreichischen Wissenschaftlers, abwechselnd auf den Gebieten der Physik und der Chemie, ausgezeichnet werden. Der Preis war damals mit 900 Gulden, das etwa 40 Prozent des Jahresgehalts eines Universitätsprofessors entsprach, dotiert.

Anlässlich des 50-jährigen Kaiserjubiläums von Franz Joseph wurde die Stiftung ab 1900 durch Adolf, Leopold und Richard Lieben durch die Brüder-Lieben’sche Jubiläums-Zustiftung aufgestockt.

Ab 1900 wurde die Auszeichnung im Jahresrhythmus vergeben und auf hervorragende Arbeiten aus dem Bereich der Physiologie ausgedehnt.

Zum 60-jährigen Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josephs wurde im Jahre 1909 durch die Richard-Lieben’sche Jubiläums-Zustiftung der Richard-Lieben-Preis für Mathematik ins Leben gerufen. Er wurde von 1912 bis 1921 im Abstand von drei Jahren verliehen, und ein weiteres Mal 1928 – für bedeutende Forschungen in reiner und angewandter Mathematik.[1]

Im Jahre 1937 musste die Verleihung der Preise auf Grund der Verfolgung der Stifterfamilie durch die Nationalsozialisten eingestellt werden.

Die großzügige finanzielle Unterstützung durch Isabel Bader und durch Alfred Bader, der 1938 aus Österreich nach Großbritannien flüchten konnte, ermöglichte es, den Preis zu reaktivieren und im Jahr 2004 wieder neu auszuschreiben. Nun ist der Preis mit 36.000 US-Dollar dotiert und wird an Jungwissenschafter aus Österreich, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn für herausragende Arbeiten auf den Gebieten der Molekularbiologie, Chemie und Physik verliehen.

Preisträger

Ignaz-Lieben-Preisträger

Richard-Lieben-Preisträger

Neuauflage der Preise

  • 2004 Zoltan Nusser (evozierte synaptische Reaktionen)
  • 2005 Ronald Micura (RNA-Chemie)
  • 2006 Andrius Baltuska (Erzeugung ultrakurzer Lichtpulse)
  • 2007 Markus Aspelmeyer (Experimentelle Quantenoptik und Quanteninformation)
  • 2008 Csaba Pal (metabolische Netzwerkanalyse)
  • 2009 Frank Verstraete (Theorie der Quantenoptik und Quanteninformation)
  • 2010 Robert Kralovics (Leukämieforschung)
  • 2011 Mihály Kovács (Muskelmotorproteine)
  • 2012 Michael Sixt (Morphodynamik von Immunzellen)
  • 2013 Barbara Kraus (Quantenverschränkung)
  • 2014 Jana Roithová (physikalisch-organische Ionen-Chemie)
  • 2015 Francesca Ferlaino (Quantenphysik)
  • 2016 Illés Farkas (statistische und biologische Physik)
  • 2017 Iva Tolić (Zellbiologin, Erforschung des Zytoskeletts)
  • 2018 Nuno Maulide (organisch-synthetische Chemie)
  • 2019 Gašper Tkačik (theoretische Biophysik)
  • 2020 Norbert Werner (Röntgenastronomie)[3]
  • 2021 Kristin Tessmar-Raible (Chronobiologie)[4]

Einzelnachweise

  1. Ignaz-L.-Lieben-Preis, Richard-Lieben-Preis (PDF; 87 kB) auf der Seite des ÖAW abgerufen am 26. August 2010
  2. Schlagwort-Archive: Franz Lippay, bei meduniwien
  3. Das Kosmische Netz, der Lieben-Preis und die beiden Bader-Preise. In: oeaw.ac.at. Österreichische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 19. März 2021.
  4. Iganz L. Lieben-Preisträgerin Kristin Tessmar-Raible & die Chronobiologie. Abgerufen am 28. Februar 2022 (deutsch).