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vom 06.04.2022, aktuelle Version,

Lisa Film

Die Lisa Film GmbH ist eine österreichisch-deutsche Filmproduktionsgesellschaft, die 1964 von Paul Löwinger in München gegründet und nach seiner Ehefrau Elisabeth benannt wurde. Mit Eintritt von Karl Spiehs in die Firma im Jahr 1967 erfolgten bis heute mehr als 300 Filmproduktionen. Heute (Stand 2018) ist die Lisa Film an den Standorten Velden am Wörthersee und Wien vertreten.

Geschichte

Die erste Produktion von Paul Löwinger und Lisa Film war 1965 Das Mädel aus dem Böhmerwald. Im Jahr 1967 übernahm Karl Spiehs vorerst 50 Prozent der Anteile an dem Unternehmen und wurde zum allein verantwortlichen Geschäftsführer. Mitte der 1970er-Jahre wurde er dann alleiniger Eigentümer der Produktionsfirma.

Von Beginn an wurden Filme mit damals bekannten Schauspielern und Schlagersängern gedreht, ebenso Soft-Erotik-Filme, Western, Thriller und Krimis. Im Jahr 1968 wurde der Film Immer Ärger mit den Paukern ein Kinoerfolg. Ende der 1960er-Jahre folgte die Produktion von Hilfe, ich liebe Zwillinge, einer der ersten sogenannten „Wörthersee-Filme“. In den 70er Jahren wurden Filme mit Rudi Carrell, Wencke Myhre, Chris Roberts, Gunther Philipp, Theodor Lingen und Ilja Richter gedreht. Bekannt wurde besonders die Verfilmung des erotischen Romans Josefine Mutzenbacher unter dem gleichnamigen Titel mit Christine Schuberth in der Hauptrolle.

In den 1970er-Jahren gründete Karl Spiehs seinen eigenen Filmverleih, die Residenz-Film GmbH. Zusätzlich zu den Produktionen der Lisa Film wurden auch ausländische Produktionen ins Kino gebracht. Allerdings musste das Unternehmen im Jahre 1981 geschlossen werden und es wurde die Auffanggesellschaft TIVOLI - Filmverleih GmbH gegründet, die von Karl Spiehs und Herbert Kloiber geführt wurde. Auch dieser Filmverleih vertrieb neben eigenen auch internationale Produktionen, die Gesellschaft ist gelöscht.

In den 1980er-Jahren wurden Kinofilme wie Piratensender Powerplay, Die Supernasen, Zwei Nasen tanken Super und Die Einsteiger mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger in den Hauptrollen produziert. Die Geschäftstätigkeit der Lisa Film verlagerte sich Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre zunehmend auf andere Film- und Fernsehgenres. Die Produktionsfirma entwickelte für einen deutschen Privatsender die TV-Serie Ein Schloß am Wörthersee mit Roy Black und nach dessen Tod mit Uschi Glas in der Hauptrolle, die mit insgesamt 34 Folgen in mehr als 40 Ländern verkauft wurde.

2014 wurde erstmals eine Dokumentation produziert: „Österreich – Oben und Unten“ mit Joseph Vilsmaier als Regisseur, Michael Niavarani als Sprecher und Hubert von Goisern als Komponist der Filmmusik.

Weitere Schauspieler, die bei Lisa Film-Produktionen mitwirkten, waren u. a. Catherine Deneuve, Stewart Granger, Bud Spencer, Telly Savalas, Larry Hagman, Michael Winslow, David Hasselhoff, Heinz Rühmann, Ernest Borgnine, Maximilian Schell. Bekannte Regisseure waren u. a. Franz Josef Gottlieb, Rolf Olsen, Franz Antel, Otto Schenk, Helmuth Lohner, Peter Weck, Otto Retzer. Einige Regisseure schrieben auch die Drehbücher, der meistbeschäftigte Autor war Erich Tomek.

Weitere Entwicklung des Unternehmens

Im Jahre 1995 wurde der Firmensitz der Lisa Film GmbH von München nach Velden verlegt. Der Standort München blieb jedoch weiterhin erhalten mit der REGENT Film- und Fernsehgesellschaft mbH, diese ist zwischenzeitlich gelöscht.

Seit 2016 befindet sich die Lisa Film im Eigentum der Karl Spiehs Privatstiftung, die dessen Lebenswerk fortführt. Unter der Leitung von Michael Kraiger stehen die Digitalisierung und Auswertung des bestehenden Filmmaterials im Mittelpunkt.

Zusätzlich tritt die Lisa Film regelmäßig als Co-Produzentin auf bei verschiedenen Produktionen aus dem Archiv selbst produzierten und zugekauften Materials. Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums von Karl Spiehs und der Lisa Film im Jahre 2017 wurde die Dokumentation Jedermann liebt Karli Spiehs gemeinsam mit dem ORF und Melodie TV produziert.

2017 gab es eine Würdigung des Lebenswerkes von Karl Spiehs und der Lisa Film durch das Filmarchiv Austria, das neben der Veranstaltung einer einwöchigen Retrospektive im Wiener Metro Kino auch einen Sonderband der Reihe „Filmgeschichte Österreich“ unter dem Titel „Wörthersee & Exploitation“ publizierte. Die Postmoderne verändert den Blick auf popkulturelle Phänomene.[1]

Filme (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Kleine Zeitung: Der Wörtherseefilm ist kein Genre im eigentlichen Sinn. Kleine Zeitung, abgerufen am 24. August 2018.