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vom 18.02.2022, aktuelle Version,

Liste der Bezirke in Mähren

Diese Liste der Gerichtsbezirke in Böhmen listet alle ehemaligen Gerichtsbezirke im österreichischen Kronland Mähren auf.

Geschichte

Einteilung in Politische Bezirke 1893
Einteilung in Bezirke und Gerichtsbezirke Mährens und Schlesiens 1938

Die Mitte des 19. Jahrhunderts bestehende, in dieser Form seit 1784 geltende Patrimonialgerichtsbarkeit wurde im Kaisertum Österreich nach den Revolutionsjahren 1848/49 aufgehoben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es in Böhmen 1090 verschiedene Gerichte erster Instanz gegeben. Neben den 868 Dominikalgerichten bestanden in Böhmen 142 Gerichte in den Munzipalstädten, 56 Gerichte in königlichen Städten, 19 Kriminalgerichte, vier Berggerichte und ein Gericht des k. k. böhmischen Landrechts. An ihre Stelle traten nun die Bezirks-, Landes- und Oberlandesgerichte, die nach den Grundzüge des Justizministers geplant und deren Schaffung am 6. Juli 1849 von Kaiser Franz Joseph I. genehmigt wurde. Die Gerichtseinteilung durch das Justizministerium erfolgte nach Angabe des Justizministers nach vier Hauptkriterien. Zunächst sollten die bisher bestehenden Dominien nicht zerstückelt werden und die Steuergemeinden in ihren Grenzen erhalten werden. Weiters wurde bei der Gerichtseinteilung Rücksicht auf die territorialen Gegebenheiten wie Bevölkerungsdichte, Verkehrsanbindungen, Wirtschaftsstruktur und die bisherige Gerichtsordnung Rücksicht genommen. Eine weitere Rolle bei der Gerichtseinteilung spielten die Sprachgrenzen. Als Sitz der Bezirksgerichte sah das Ministerium nur Städte vor, die bereits Sitz von Magistraten gewesen waren.

Ab 1850 wurden in allen Gebieten der Monarchie außer Ungarn die alten großen Kreise durch politische Bezirke (der Exekutive) ersetzt, von denen jeder aus einem oder mehreren Gerichtsbezirken (der Judikative) bestand. In den österreichischen Bundesländern besteht diese Einteilung bis heute. Normalerweise war ein politischer Bezirk (tschechisch: politický okres) kleiner als ein ehemaliger alter Kreis, und ein Gerichtsbezirk (tschechisch: soudní okres) ist kleiner als ein Politischer Bezirk. Mähren hatte 32 politische Bezirke.

Die nachfolgende Bezirkeinteilung galt, abgesehen von kleineren Änderungen und der Neuschaffung dreier Bezirke (Bärn, Mährisch Ostrau und Wesetin), auch in der Ersten Tschechoslowakischen Republik weiter:

Deutsche Bezeichnung Tschechische Bezeichnung Verwaltungseinheit Gerichtsbezirk(e) Zeitraum
Auspitz Hustopeče Politischer Bezirk Auspitz, Klobouk, Seelowitz (1862–1938)
Boskowitz Boskovice Politischer Bezirk Blanz, Boskowitz, Kunstadt (1862–1938)
Brünn Brno Politischer Bezirk Brünn, Eibenschütz (1862–1938)
Datschitz Dačice Politischer Bezirk Datschitz, Teltsch (1862–1938)
Gaya Kyjov Politischer Bezirk Gaya, Steinitz (1862–1938)
Göding Hodonín Politischer Bezirk Göding, Lundenburg, Straßnitz (1862–1938)
Groß Meseritsch Velké Meziříčí Politischer Bezirk Groß Bittesch, Groß Meseritsch (1862–1938)
Hohenstadt Zábřeh Politischer Bezirk Hohenstadt, Müglitz, Schildberg (1862–1938)
Holleschau Holešov Politischer Bezirk Bystritz a.H., Holleschau, Wisowitz (1862–1938)
Iglau Jihlava Politischer Bezirk Iglau (1862–1938)
Kremsier Kroměříž Politischer Bezirk Kremsier, Zdounek (1862–1938)
Littau Litovel Politischer Bezirk Konitz, Littau (1862–1938)
Mährisch Budwitz Moravské Budějovice Politischer Bezirk Jamnitz, Mährisch Budwitz (1896–1938)
Mährisch Kromau Moravský Krumlov Politischer Bezirk Hrottowitz, Mährisch Kromau (1862–1938)
Mährisch Schönberg Šumperk Politischer Bezirk Mährisch Altstadt, Mährisch Schönberg, Wiesenberg (1862–1938)
Mährisch Trübau Moravská Třebová Politischer Bezirk Gewitsch, Mährisch Trübau, Zwittau (1862–1938)
Mährisch Weißkirchen Hranice na Moravě Politischer Bezirk Leipnik, Mährisch Weißkirchen (1862–1938)
Mistek Místek Politischer Bezirk Frankstadt, Mistek (1862–1938)
Neustadtl in Mähren Nové Město na Moravě Politischer Bezirk Bistritz ob Pernstein, Neustadtl in Mähren, Saar (1862–1938)
Neutitschein Nový Jičín Politischer Bezirk Freiberg, Fulnek, Neutitschein (1862–1938)
Nikolsburg Mikulov na Morave Politischer Bezirk Nikolsburg, Pohrlitz (1862–1938)
Olmütz Olomouc Politischer Bezirk Olmütz (1862–1938)
Prerau Přerov Politischer Bezirk Kojetein, Prerau (1862–1938)
Prossnitz Prostějov Politischer Bezirk Plumenau, Prossnitz (1862–1938)
Römerstadt Rýmařov Politischer Bezirk Römerstadt (1862–1938)
Sternberg Šternberk Politischer Bezirk Mährisch Neustadt, Sternberg (1862–1938)
Tischnowitz Tišnov Politischer Bezirk Tischnowitz (1862–1938)
Trebitsch Třebíč Politischer Bezirk Namiest an der Oslawa, Trebitsch (1862–1938)
Ungarisch Brod Uherský Brod Politischer Bezirk Bojkowitz, Ungarisch Brod, Wall. Klobouk (1862–1938)
Ungarisch Hradisch Uherské Hradiště Politischer Bezirk Napajedl, Ungarisch Hradisch, Ungarisch Ostra (1862–1938)
Wallachisch Meseritsch Valašské Meziříčí Politischer Bezirk Rosenau unter dem Radhoscht, Wallachisch Meseritsch (1862–1938)
Wischau Vyškov Politischer Bezirk Austerlitz, Butschowitz, Wischau (1862–1938)
Znaim Znojmo vankov Politischer Bezirk Frain, Joslowitz, Znaim (1862–1938)
Brünn Brno-město Statutarstadt Brünn (1862–1938)
Iglau Jihlava Statutarstadt Iglau (1862–1938)
Kremsier Kroměříž Statutarstadt Kremsier (1862–1938)
Olmütz Olomouc Statutarstadt Olmütz (1862–1938)
Ungarisch Hradisch Uherské Hradiště Statutarstadt Ungarisch Hradisch (1862–1938)
Znaim Znojmo Statutarstadt Znaim (1862–1938)
Bärn Moravský Beroun Politischer Bezirk Hof, Stadt Liebau (1920–1938)
Mährisch Ostrau Ostrava Politischer Bezirk Mährisch Ostrau (1920–1938)
Wesetin Vsetín Politischer Bezirk Wesetin (1920–1938)

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Verwaltungsgliederung des Landes Mähren-Schlesien mit politischen Bezirken und Gerichtsbezirken im Jahr 1938 mit Angabe deutscher Ortsnamen und Hervorhebung der Landesteile Mähren, Schlesien sowie der 1919/1920 hinzugefügten Gebiete (Hultschiner Ländchen und Gemeinde Feldsberg und unbewohntes Gebiet an der Thaya). Own work / including Coat of arms of Moravia and Silesia David Liuzzo
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Datei:Verwaltungsgliederung Mähren-Schlesien 1938.svg
Verwaltungsgliederung des österreichischen Kronlandes, der Markgrafschaft Mähren am 1. Januar 1893. Einteilung in politische Bezirke mit Sitz der Bezirkshauptmannschaften. Die Bezeichnungen zeigen die deutschsprachigen Ortsnamen. Own work / including Coat of arms of Moravia (altered to depict blazon of the 19th century. David Liuzzo
CC BY-SA 3.0
Datei:Verwaltungsgliederung der Markgrafschaft Mähren 1893.svg