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vom 11.07.2021, aktuelle Version,

Logothetti (Adelsgeschlecht)

Wappen der Grafen von Logothetti 1848

Die Grafen von Logothetti, auch Logothetty (auszusprechen: Logofetti), entstammten einer ursprünglich griechischen Familie, die durch ihr Tun zuerst in den venezianischen, alsdann österreichischen Grafenstand aufstieg.

Geschichte und Persönlichkeiten

Das Geschlecht entstammte der alten byzantinischen Familie Logothetes, die ihre Herkunft von Nikephoros I. Logothetis (von 802 bis 811 byzantinischer Kaiser) ableitete und die seit dem Fall von Konstantinopel 1453 auf der ionischen Insel Zakynthos (Zante) ansässig war. Eine erste urkundliche Erwähnung gibt es dort für Stefano im Jahr 1462.

Da Zakynthos schon bald unter venezianische Herrschaft kam, ging die Familie sodann in die Dienste der Republik Venedig und wurde 1701 in den Grafenstand erhoben, eingetragen in das "Goldene Buch von Venedig" Anno 1703.

Giacomo (Jakob) Conte Logothetti (1741–1802)

Giacomo (Jakob) Graf Logothetti (16. März 1741 in Zante; † 1. August 1802 in Czernowitz), der in Diensten der Republik Venedig stand, verschlug es durch Heirat in den Norden des Fürstentums Moldau, dem späteren Herzogtum Bukowina. Er heiratete dort Catherine Marie (* 27. November 1759 in Bukarest; † 23. November 1785 in Șerăuți), die Erbtochter des Léon d’Ymbault (de Romanieu), des letzten Bürgermeisters von Czernowitz im Fürstentum Moldau. Er erbte so Șerăuții de Sus (Oberscheroutz, auch:Slobodzia) und Vășcăuți (Waschkautz).[1]

Hugo I. Graf von Logothetti (20. März 1801 in Czernowitz; † 26. Mai 1861 in Billowitz), Enkel des Obigen, erwarb nach seiner Verehelichung mit Pauline, einer Enkelin des Freiherrn Johann Christoph Bartenstein, 1830 die Güter Billowitz und Brzezolup in Mähren, sowie Deutsch Bielau in Böhmen. Er erbat und erhielt am 21. September 1839 den österreichischen Ritterstand, sodann das böhmische Inkolat am 14. Juli 1845.[2] Am 8. Juli 1848 wurde der Familie und ihren Nachfahren die Bewilligung erteilt, sich des ausländischen Grafentitels in den österreichischen Staaten bedienen zu dürfen.[3][4] Ein weiterer Enkel Jakobs war Vinzenz (* 13. Januar 1824 in Șerăuții de Sus; † 13. September 1886 in Preßburg), der mit Anastasia, Enkelin des Feldzeugmeisters Peter Duka von Kádár, verehelicht war.[5]

Weitere Persönlichkeiten

Heiratsbild Hugos II. Graf von Logothetti (1852–1918) mit Barbara Freiin Zwiedinek, 1886
  • Wladimir Graf von Logothetti (1822–1892), Sohn des Hugo I., war ein österreichisch-ungarischer Offizier, Politiker und Gründer der ersten Freiwilligen Feuerwehr in Mähren.[6] Er war seit dem 25. Oktober 1851 mit Karoline Gräfin von Nemes vermählt.
  • Hugo II. Graf von Logothetti (1852–1918) war ein österreichisch-ungarischer Diplomat und der letzte Gesandte der k. u. k. Monarchie in Teheran. Am 17. Juli 1886 vermählte er sich mit Frieda Barbara Freiin Zwiedinek von Südenhorst (1866–1945).
  • Mauraty Locothetty, ein polnischer Edler, der 1607 für seine Verdienste im polnischen Heer unter König Sigismund III. das polnische Indigenat erwarb, war wohl kein Angehöriger der Familie von Logothetti.[7]

Wappen

1848: Im goldenen Schilde ein schwarzer, zweiköpfiger Adler, über welchem eine Herzogskrone schwebt und welcher von einem Lorbeerkranze umgeben ist. Den Schild bedeckt die Grafenkrone.[3]

Literatur

  • Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke: „Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart: in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung“, 3. Band A–Z, Verlag T. O. Weigel, Leipzig 1854
  • Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, Band 8, Verlag Justus Perthes, Gotha 1864
  • Historisches Handbuch der Gräflichen Häuser, Band 8, Verlag Justus Perthes, Gotha 1864
  • Familienarchiv Logothetti 1734–1945, jetzt Moravský zemský archiv, Brünn, fond G 195

Einzelnachweise

  1. Historisches Handbuch der Gräflichen Häuser, Band 8, Verlag Justus Perthes, Gotha 1865, S. 536
  2. Erich Prokopowitsch, Der Adel in der Bukowina, Verlag "Der Südostdeutsche", München 1983, S. 126
  3. 1 2 Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke: „Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart: in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung“, 3. Band A-Z, Verlag T. O. Weigel, Leipzig 1854, S. 230 f.
  4. http://www.coresno.com/index.php/standeserhoehungen/181-rekem/4587-rekem
  5. Erich Prokopowitsch, Der Adel in der Bukowina, Verlag "Der Südostdeutsche", München 1983, S. 168 f.
  6. Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, 1864. Band 8, Verlag Justus Perthes, Gotha 1864, S. 506 f.
  7. Im alten Handbuch Deutsche Gräfenhäuser der Gegenwart von Ernst Heinrich Kneschke aus dem Jahr 1854 wird die Familie fälschlich in Verband mit Mauraty Locothetty gebracht, einem polnischen Edlen, der am 20. Mai 1607 für seine Verdienste im polnischen Heer unter König Sigismund III. das polnische Indigenat erwarb. Dieser sonst unbekannte polnische Edle ist allerdings kein Spross des griechisch-venezianischen Geschlechts. Die angebliche Verbindung wurde auch im Genealogischen Taschenbuch der gräflichen Häuser von 1855 erwähnt, fehlt allerdings in allen Anträgen zur Anerkennung des venezianischen Adelstitels der Familie, die im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv bzw. im Mährischen Landesarchiv in Brünn (Brno) aufbewahrt sind. In allen weiteren Ausgaben des genealogischen Taschenbuchs (Jg. 1864 und Folgende) wurde dieser Fehler beseitigt.

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Heiratsbild des frisch verheirateten Hugo II Graf Logothetti mit Frieda Freiin Zwiedinek von Südenhorst Reproduktion aus Haag (1937) des Heiratsbildes im Atelier Othmar von Türk, Konstantinopel, April 1887 Othmar von Türk (Familienarchiv Logothetti)
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Porträt des Jakob Count Logothetti (1741-1802) photograph by the Slovácké Muzeum, Uherské Hradiště author: Wilken1962 Picture made by Willem Bernard Engelbrecht, 2011 Unbekannter Maler
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Schloss Triebenbach Selbst fotografiert luckyprof
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Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. Own illustration, 2007 Arne Nordmann ( norro )
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Wappen der Grafen von Logothetti 1848 Conrad Tyroff: „Wappen aller fürstlichen und gräflichen Häuser der österreichischen Monarchie“, Verlag Conrad Tyroffsches Wappen-, auch Kunst- und Kommissionsbureau, Nürnberg 1852, Band 2, T. 84 Autor/-in unbekannt Unknown author
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