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vom 06.04.2022, aktuelle Version,

Lokalbahn Wolframs–Teltsch

Kostelec u Jihlavy–Slavonice
Kursbuchstrecke (SŽDC): 227
Streckenlänge: 53,5 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: C2
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
von Veselí nad Lužnicí
-0,074 Kostelec u Jihlavy
nach Jihlava
3,571 Salavice
4,795 Jezdovice
7,523 Třešť
8,881 Třešť město
10,895 Hodice
16,608 Sedlejov
19,472 Mysliboř
23,468
66,923
Telč
65 Telč-Staré město
62,424 Radkov
60,42 Slaviboř
58,633 Velký Pěčín
57,147 Malý Pěčín
54,448 Dačice
53,596 Dačice město
49,08 Urbaneč
46,416 Peč
43,703 Dolní Bolíkov
41,57 Mutišov
36,923 Slavonice
35,149 Staatsgrenze Tschechien–Österreich
nach Schwarzenau im Waldviertel

Die Lokalbahn Wolframs–Teltsch (tschech.: Místní dráha Kostelec–Telč) war eine staatlich garantierte Lokalbahn-Aktiengesellschaft im heutigen Tschechien. Die Strecke führt von Kostelec u Jihlavy (Wolframs) über Telč (Teltsch) nach Slavonice (Zlabings). Die Gesellschaft hatte ihren Sitz in Wien.

Geschichte

Am 30. März 1897 wurde „dem Wenzel Pokolny, Bürgermeister der Stadt Teltsch im Vereine mit Dr. Josef Sobotka, Advocat in Teltsch, Karl Schumpeter und Berthold Münch in Triesch die erbetene Concession zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Localbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn von der Station Wolframs der Staatsbahnlinie Iglau–Cerekwe über Triesch nach Teltsch“ erteilt. Ausgestellt war die Konzession für eine Dauer von 75 Jahren. Für diesen Zeitraum wurde eine Verzinsung des Anlagekapitals von je 4 Prozent und maximal 42.550 fl. jährlich garantiert. Teil der Konzession war zudem die Verpflichtung, den Bau der Strecke sofort zu beginnen und binnen eines Jahres fertigzustellen.[1] In einer Kundmachung des Eisenbahnministeriums vom 20. März 1898 wurde die Baufrist bis zum 31. Oktober 1898 verlängert.[2] Das Aktienkapital der Gesellschaft betrug insgesamt 1.560.000 Kronen.[3]

Am 13. August 1898 wurde die Strecke schließlich eröffnet. Den Betrieb führten die k.k. Staatsbahnen (kkStB) auf Rechnung der Lokalbahn Wolframs–Teltsch aus.

Die Strecke heute: Moderner Nahverkehr am Haltepunkt Slaviboř

Am 12. Juli 1899 erhielt die Lokalbahn Wolframs–Teltsch auch die Konzession für die Fortführung der Strecke bis Zlabings.[4] Am 7. September 1902 wurde dieser Abschnitt gemeinsam mit der anschließenden Strecke der Lokalbahn Schwarzenau–Zwettl[5] in Richtung Schwarzenau (Thayatalbahn) eröffnet. Die Gesellschaft firmierte jedoch auch weiterhin als Lokalbahn Wolframs–Teltsch.

Nach dem Ersten Weltkrieg übernahmen die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) die Betriebsführung von den kkStB. Am 1. Januar 1925 wurde die Lokalbahn Wolframs–Teltsch per Gesetz verstaatlicht und die Strecke wurde ins Netz der ČSD integriert.[6]

Der Streckenbetreiber SŽDC plant ab 2023 bis Ende 2025 eine umfassende Erneuerung der Strecke, wofür zwei Milliarden Kronen investiert werden sollen. Nach Fertigstellung soll die Streckengeschwindigkeit von 50 auf 80 km/h angehoben werden. Die Bahnsteige erhalten eine einheitliche Systemhöhe von 550 mm über Schienenoberkante.[7][8][9]

Lokomotiven

Auf Rechnung der Lokalbahn Wolframs–Teltsch beschaffte die betriebsführende kkStB drei Lokomotiven der kkStB-Reihe 97. Die Lokomotiven besaßen die Betriebsnummern 97.128, 97.129 und 97.219.[10] Die ČSD gab ihnen 1924 die neuen Nummern 310.045, 310.046 und 310.0112. Die 310.0112 wurde 1953 an eine Baufirma verkauft, die beiden anderen wurden 1960 und 1963 ausgemustert.[11]

Literatur

  • Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007. 2. Auflage. Dopravní vydavatelství Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1.

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetz für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 13. April 1897
  2. Reichsgesetz für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 15. April 1898
  3. Historische Wertpapiere: Lokalbahn Wolframs–Teltsch. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  4. Reichsgesetz für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 20. Juli 1899
  5. Elmar Oberegger: Thayatal-Bahn. In: Enzyklopädie zur Eisenbahngeschichte des Alpen-Donau-Adria-Raumes. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  6. Staatsgesetz der Tschechoslowakei Nr. 156/25 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (tschechisch)
  7. „SŽDC chystá dvoumiliardovou modernizaci lokálky z Kostelce do Slavonic“ auf zdopravy.cz
  8. „Rekonstrukce trati Kostelec – Slavonice prošla „zeleným“ posouzením“ auf zdopravy.cz
  9. „Dvoumiliardová rekonstrukce trati Kostelec – Slavonice má územní rozhodnutí“ auf zdopravy.cz
  10. Verzeichnis der Lokomotiven, Tender, Wasserwagen und Triebwagen der k.k. österreichischen Staatsbahnen und der vom Staate betriebenen Privatbahnen nach dem Stande vom 30. Juni 1917. Verlag der k.k. österreichischen Staatsbahnen, Wien 1918.
  11. Josef Motyčka: Encyklopedie železnice. Parní lokomotivy ČSD. Band 4. Nakladatelství Corona, Praha 2001, ISBN 80-86116-21-2, S. 21f.
Commons: Railway line 227 (Czech Republic)  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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