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vom 07.08.2022, aktuelle Version,

Lore Reich Rubin

Lore Reich Rubin, geb. Reich (* 1928 in Wien) ist eine US-amerikanische Psychoanalytikerin österreichischer Herkunft.

Leben

Sie ist die jüngste Tochter von Wilhelm Reich und Annie Reich, geborene Pink. 1938 emigrierte Annie Reich, eine sehr bekannte linksoppositionelle Aktivistin im Kreis um den Psychoanalytiker Otto Fenichel, mit ihrem zweiten Mann Thomas Rubinstein und ihren Töchtern Eva und Lore in die USA. Während ihres Studiums engagierte Lore sich in der kommunistischen „American Youth for Democracy“ (AYD), „a campus and community organization“, die 1949 auf die Liste der in den USA verbotenen Organisationen gesetzt wurde.[1] Nachdem sie durch ihre Mitgliedschaft Sanktionen bis hin zur sozialen Isolation durchzustehen hatte, trat sie zwar aus, gab aber damit ihr gesellschaftspolitisches Engagement nicht auf.[2] Lore promovierte 1954 in Medizin und wurde zunächst Fachärztin für Psychiatrie. 1957 begann sie eine Ausbildung zur Psychoanalytikerin. Nach Abschluss legte sie ihren Schwerpunkt auf die Erforschung von Traumata.

Aus einer Ehe mit dem Historiker Julius Rubin (1921–2004) gingen drei Kinder hervor.

Schriften (Auswahl)

  • The scope of the psychoanalyst as a consultant in colleges. JAPA 18 (3), 1970, 673–681
  • Contribution to a discussion on homosexuality. Journal of Clinical Psychoanalysis 9, 2000, 312–316
  • Wilhelm Reich and Anna Freud. His expulsion from psychoanalysis (1997). Int Forum Psychoanal 12 (2/3), 2003, 109–117 [Wilhelm Reich und Anna Freud. Reichs Vertreibung aus der Psychoanalyse. Bukumatula 20, 2007, 5–26]
  • Meine Erinnerungen an Edith Jacobson. In U. May und E. Mühlleitner (Hg.): Edith Jacobson. Sie selbst und die Welt ihrer Objekte. Leben, Werk, Erinnerungen. Gießen 2005, 313–327
  • Wilhelm Reichs wechselnde Theorien über Kindererziehung. Werkblatt 61, 2008, 3–22
  • On becoming a psychoanalyst. Contemp Psychoanal 45, 2009, 483–503
  • Erinnerungen an eine chaotische Welt, Gießen 2019

Literatur

  • Rubin, Lore Reich: Der Werdegang einer Psychoanalytikerin. In L. M. Hermanns (Hg.): Psychoanalyse in Selbstdarstellungen, Bd. 7. Frankfurt/M. 2008, 45–76
  • Rubin, Lore Reich: Erinnerungen an eine chaotische Welt. Mein Leben als Tochter von Annie Reich und Wilhelm Reich. Gießen (Psychosozial-Verlag). 2019

Einzelnachweise

  1. American Youth for Democracy Dissolving As National Group, to Build New Red Set-Up, in: New York Times, 19. Februar 1949.
  2. Christiana Puschak, Exilkind und Traumaforscherin. Strikte Geschlechternormen prägten ihre Jugend in den USA, in: junge Welt, 7. Juni 2019.