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vom 27.12.2024, aktuelle Version,

Ludwig Türck

Ludwig Türck, um 1860

Ludwig Türck (* 22. Juli 1810 in Wien; † 25. Februar 1868 ebenda) war ein österreichischer Mediziner, Neuropathologe und Mitbegründer der modernen Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.

Leben

Türck studierte Medizin, wurde 1830 in Wien promoviert, unternahm anschließend einer Studienreise nach Paris, wo er sein Wissen auf seinem Interessengebiet der Neuropathologie erweiterte. Später wurde er in Wien Leiter einer neurologischen Abteilung und außerordentlicher[1] Professor.

Durch seine Forschungen gilt er als Pionier der Laryngologie (Kehlkopfkunde). Er entwickelte zur genaueren Untersuchung von Nervenlähmungen im Kehlkopfbereich in Wien einen Spiegel zur Untersuchung des Kehlkopfes, den er 1857 zu einem mit Sonnenlicht beleuchteten Kehlkopfspiegel (dem ersten Laryngoskop) weiterentwickelte und welchen er dann 1858 der Gesellschaft der Ärzte in Wien präsentierte. Über diese Erfindung gab es mit Johann Nepomuk Czermak kurzzeitig zu einem Prioritätsstreit, den Türck gewann. Auf dem Gebiet der Laryngologie beschrieb er außerdem als Erster die Laryngitis sicca. Um 1866 wies er das frühe Auftreten syphilitischer Geschwüre am Zungengrund und am Kehlkopf[2] nach.

Außerdem arbeitete er über Neuroanatomie und Neuropathologie. Die temporale Großhirnbrückenbahn trägt seinen Namen.

Zu den Schülern von Türck gehörte der Wiener Internist und niedergelassene Familienarzt Josef Salomon Federn (1831–1920).

Schriften

  • Praktische Anleitung zur Laryngoskopie. Wien 1860.
  • Klinik der Krankheiten des Kehlkopfes und der Luftröhre, nebst einer Anleitung zum Gebrauche des Kehlkopfrachenspiegels und zur Lokalbehandlung der Kehlkopfkrankheiten. Wien 1866.
  • Über Hautsensibilitätsbezirke der einzelnen Rückenmarksnervenpaare (1869).

Literatur

Commons: Ludwig Türck  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 843.
  2. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 45.

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Begriffsklärungs-Icon (Autor: Stephan Baum) Eigenes Werk ( Originaltext: Own drawing by Stephan Baum ) Original Commons upload as File:Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 Stephan Baum
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Ludwig Türck reprinted in: Schmahmann JD, Nitsch RM, Pandya DN. The mysterious relocation of the bundle of Türck. Brain : a journal of neurology: 1911–24 Autor/-in unbekannt Unknown author
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