Ludwig von Ficker
Ludwig (von) Ficker (1885–1919 Ludwig Ritter Ficker von Feldhaus; * 13. April 1880 in München; † 20. März 1967 in Innsbruck) war Schriftsteller und Verleger.
Leben
Ludwig von Ficker war der Sohn des 1885 geadelten deutsch-österreichischen Historikers Julius von Ficker und der Bruder von Marie Dopsch (geb. von Ficker), Cenzi, Rudolf und Heinrich von Ficker. 1908 heiratete er die Schwedin Cäcilie (Cissi) Molander (1875–1960) und ließ sich in Mühlau bei Innsbruck nieder. 1910 gründete er die Kulturzeitschrift Der Brenner. Als Autor wurde er mit den Dramen Sündenkinder (1900), Und Friede den Menschen! Eine Christnachtstragödie (1901) sowie der Gedichtsammlung Inbrunst des Sturms (1904) bekannt. Ficker förderte und publizierte das Werk seines Freundes Georg Trakl, auch zu Karl Kraus unterhielt er literarische Beziehungen.
1960 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin und 1966 das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.
Er ist am Friedhof Mühlau in Innsbruck begraben, wo sich seit 1925 auch das Grab Georg Trakls befindet.
Werke
- Sündenkinder. Drama in zwei Aufzügen. Linz und Leipzig, Österreichische Verlagsanstalt 1900[1]
- Und Friede den Menschen! Eine Christnachtstragödie. Linz, Wien, Leipzig, Österreichische Verlagsanstalt 1901[2]
- Inbrunst des Sturms. Leipzig-Berlin, Modernes Verlagsbureau 1904[3]
- Studien über Karl Kraus. 1913
- Denkzettel und Danksagungen. Reden und Aufsätze. Herausgegeben von Franz Seyr. Kösel 1967
- Briefwechsel 1909–14, 4 Bände. Otto Müller, Salzburg 1986 ISBN 3-7013-0702-4
- Martin Heidegger, Ludwig von Ficker: Briefwechsel 1952 bis 1967. Herausgegeben von Matthias Flatscher. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2004 ISBN 3-608-91318-1
- Ludwig (von) Ficker – Ludwig Wittgenstein. Briefwechsel 1914–1920, Hrsg. v. Annette Steinsiek und Anton Unterkircher, iup, Innsbruck 2014. ISBN 978-3-902936-41-7
- „Erinnerung an den einen Tag in Mühlau“. Karl Kraus und Ludwig von Ficker. Briefe, Dokumente 1910–1936. Hrsg. Markus Ender, Ingrid Fürhapter und Friedrich Pfäfflin. Wallstein, Göttingen 2017, ISBN 978-3-8353-3151-8. (Rez. SZ.)
Literatur
- Matthias Flatscher: FICKER, Ludwig von. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 18, Bautz, Herzberg 2001, ISBN 3-88309-086-7, Sp. 430–446.
Weblinks
- Literatur von und über Ludwig von Ficker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Fotos der Gräber von Ludwig von Ficker (links) und Georg Trakl (rechts) auf dem Friedhof Mühlau: Foto 1, Foto 2
- Brenner-Archiv der Universität Innsbruck (seit 1964, enthält das Archiv der Zeitschrift "Der Brenner" und des Brenner-Verlags und den Kryptonachlass von Georg Trakl): Biographie und Schriftenverzeichnis.
- Die umfangreiche Korrespondenz Ludwig von Fickers mit Georg Trakl, Karl Kraus, Ludwig Wittgenstein, Theodor W. Adorno und vielen anderen Persönlichkeiten sind in einer Online-Edition zugänglich.[4]
- Ludwig Ficker im Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich
- Eintrag zu Ludwig von Ficker im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Österreichische Mediathek: Ludwig von Ficker liest aus seinen Werken
Einzelnachweise
- ↑ https://www.uibk.ac.at/brenner-archiv/bibliothek/pdf/suendenkinder.pdf
- ↑ https://www.uibk.ac.at/brenner-archiv/bibliothek/pdf/und_friede_den_menschen.pdf
- ↑ https://www.uibk.ac.at/brenner-archiv/bibliothek/pdf/ficker-lyrischer-reigen.pdf
- ↑ Ein neuer Blick auf den Kulturbetrieb im frühen 20. Jahrhundert. Universität Innsbruck, abgerufen am 2. Juni 2022.
Personendaten | |
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NAME | Ficker, Ludwig von |
ALTERNATIVNAMEN | Ficker, Ludwig; Ficker von Feldhaus, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schriftsteller und Verleger |
GEBURTSDATUM | 13. April 1880 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 20. März 1967 |
STERBEORT | Innsbruck |
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Ludwig von Ficker (1880–1967), österreichischer Schriftsteller und Verleger. | https://www.bildarchivaustria.at/Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=18404310 | Hans Jäger Ida Jäger (–1921), Witwe von Johann Jaeger (–1905), führt nach dessen Tod 1905 das Atelier in Klagenfurt, Neuer Platz 12, unter dem Namen Hans Jäger bis zu ihrem Tod 1921 mit dem Geschäftsführer Arnold Schuster weiter. | Datei:Ludwig von Ficker (1880–1967) OeNB 18404310.jpg |