Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 10.03.2021, aktuelle Version,

Ludwig von Höhnel

Leutnant Ludwig von Höhnel, aufgenommen von William Astor Chanler (1892)

Ludwig Ritter von Höhnel, ab 1919 Ludwig Höhnel, (* 6. August 1857 in Preßburg, Kaisertum Österreich; † 23. März 1942 in Wien) war ein österreichischer Marineoffizier, Afrikaforscher und Geograph.

Leben

Routen-Karte zur Expedition mit Teleki (1888)
Routen-Karte zur Expedition mit Chanler (1893)

Von 1886 bis 1889 nahm von Höhnel als geographischer Leiter an der ersten Afrikaexpedition Sámuel Telekis teil. Im Zuge dieser Forschungsreise wurden 1888 der Rudolfsee und der Stefaniesee entdeckt.

Von Höhnels wissenschaftlicher Ruf als Afrikareisender bewog 1892 den Amerikaner William A. Chanler (1867–1934), ihn zu einer Expedition ins Keniagebiet einzuladen. Diese Reise wagte sich in bisher völlig unerforschtes Gebiet vor, von Höhnel wurde dabei von einem Nashorn schwer verletzt, so dass der Rückmarsch früher als geplant angetreten werden musste. Trotz des frühzeitigen Abbruchs lieferte die Expedition wertvolle topographische Erkenntnisse. Der Nordosten des Mount-Kenya-Massivs und der Lauf des Uaso Nyiro wurden erstmals erfasst. Zum ersten Mal trafen Weiße auf den Volksstamm der Rendille, von dem Höhnel bereits auf seiner Reise mit Teleki erfahren hatte.

1899 wurde von Höhnel zum Flügeladjutanten von Kaiser Franz Joseph I. ernannt, er erhielt mehrere Kommandos über österreichische Schiffe und leitete eine Handelsdelegation nach Abessinien, im Zuge derer er einen Vertragsabschluss mit Kaiser Menelik II. erreichen konnte. Von 1905 bis 1909 war von Höhnel Leiter einer großen Missionsreise mit SMS Panther nach Australien und Polynesien, während der er österreichische Gämsen in Neuseeland einführte. Danach zog sich von Höhnel in den Ruhestand zurück und widmete sich bis zu seinem Tod im Jahre 1942 seinen wissenschaftlichen Aufzeichnungen.

Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (15E-3-32).[1] 1958 wurde die Ludwig-von-Höhnel-Gasse in Wien-Favoriten nach ihm benannt.

Sein Bruder war der Mykologe Franz Xaver Rudolf von Höhnel.

Schriften (Auswahl)

  • Zum Rudolph-See und Stephanie-See. Die Forschungsreise des Grafen Samuel Teleki in Ost-Aequatorial-Afrika 1887-1888. Hölder, Wien 1892. Volltext online.
  • Mein Leben zur See, auf Forschungsreisen und bei Hofe. Erinnerungen eines österreichischen Seeoffiziers. (1857–1909). Hobbing, Berlin 1926.
  • —, Ronald E. Coons (Hrsg.), Pascal James Imperato (Hrsg.): Over Land and Sea. Memoirs of an Austrian Rear Admiral’s Life in Europe and Africa, 1857-1909. (englisch). Holmes & Meier, New York, NY (u. a.) 2000, ISBN 0-8419-1390-0.

Auszeichnungen und Preise (Auswahl)

Literatur

  • William Astor Chanler: Through jungle and desert. Travels in Eastern Africa. (englisch). Macmillan, London 1896. Volltext online.
  • Höhnel Ludwig von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 358.
  • Günther Hamann: Höhnel, Ludwig Ritter von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 320 f. (Digitalisat).
  • Ildikó Simányi: L. Ritter von Höhnel (1857–1942). Leben und Werk. 2 Bände. Wien 1988. (Universität Wien, Diplomarbeit).
  • Balàzs Borsos: Whose merit is it anyway? The Evaluation of Count Teleki and Ritter von Höhnel's roles in the Teleki expedition to East Africa in 1887-1888. In: Archiv für Völkerkunde. 54, 2004, ZDB-ID 2048781-2, S. 27–47.
  • Franz Kotrba: William Astor Chanler (1867-1934) und Ludwig von Höhnel (1857-1942) und Afrika. Diplomarbeit. Universität Wien, Wien 2008. Volltext online.
  • Stichwort Höhnel, Ludwig. In: Heinrich Schnee (Hrsg.): Deutsches Kolonial-Lexikon. Quelle & Meyer, Leipzig 1920, Band II, S. 73 (online).
Commons: Ludwig von Höhnel  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Ludwig von Höhnel  – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Hedwig Abraham: Höhnel Ludwig, Ritter von. In: viennatouristguide.at, abgerufen am 27. Februar 2012.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Ludwig von Höhnel William Astor Chanler: Through Jungle and Desert William Astor Chanler
Public domain
Datei:Ludwig-von-Höhnel-(1892).jpg
Route der Expedition des Grf. Samuel Teleki vom Baringo-See zu den Rudolf- und Stefanie-Seen Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft, Band 32 Samuel Graf Teleki, Ludwig von Höhnel
Public domain
Datei:Route der Expedition des Grf. Samuel Teleki vom Baringo-See zu den Rudolf- u. Stefanie-Seen (1888).jpg
Routen-Karte einer Reise der Wm. Astor Chanler Expedition im Osten des Kenia (5. Dezember 1892 bis 10. Februar 1893). Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft, Band 36 William Astor Chanler, Ludwig von Höhnel
Public domain
Datei:Routen-Karte einer Reise der Wm. Astor Chanler Expedition im Osten des Kenia (1893).jpg
Wikisource logo, no text variant By Rei-artur pt en Rei-artur blog Nicholas Moreau
CC BY-SA 3.0
Datei:Wikisource-logo.svg