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vom 03.04.2022, aktuelle Version,

Luftflotte 4

Luftflotte 4

Aktiv 18. März 1939 bis 21. April 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Typ Höhere Kommandobehörde
Gliederung siehe Unterstellte Verbände
Standort Wien
Kommandeur
Befehlshaber siehe unter Führung

Die Luftflotte 4 (Lfl. 4) war eine am 18. März 1939 aus dem Luftwaffenkommando Österreich in Wien aufgestellte Luftflotte der Luftwaffe der Wehrmacht. Am 21. April 1945 wurde die Luftflotte 4 in Luftwaffenkommando 4 umbenannt.

Geschichte

Die Luftflotte 4 ging am 18. März 1939 aus dem Luftflottenkommando Österreich hervor, das nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 12. März 1939 entstanden war. Beim Überfall auf Polen agierte sie im Bereich der Heeresgruppe Süd.[1]

Bei den anschließenden Feldzügen in Nord- und Westeuropa war sie nicht aktiv. Erst beim Balkanfeldzug wurden ihr wieder größere Verbände unterstellt. Zu Beginn des Angriffs auf Jugoslawien am 6. April 1941 bombardierten Flugzeuge der Luftflotte 4 die jugoslawische Hauptstadt Belgrad. Nach jugoslawischen Angaben kamen dabei 2271 Menschen ums Leben. 9000 Gebäude wurden zerstört oder beschädigt.[2] Der verantwortliche Oberbefehlshaber der Luftflotte 4, Alexander Löhr, wurde dafür am 16. Februar 1947 vor dem Militärgerichtshof der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde zehn Tage später vollstreckt.[3]

Bei der Luftlandung auf der Insel Kreta hatte die Luftflotte 4 den alleinigen Oberbefehl, sodass ihr auch Heeresverbände unterstellt waren.

Beim Angriff auf die Sowjetunion war die Luftflotte 4 im Bereich der Heeresgruppe Süd des Heeres eingesetzt. Sie blieb bis Kriegsende an der Ostfront. Am 21. April 1945 erfolgte die Umbenennung in Luftwaffenkommando 4.

Führung

Alexander Löhr, erster Chef der Luftflotte 4, wegen Kriegsverbrechen in Jugoslawien 1947 zum Tode verurteilt.
Chefs der Luftflotte 4
Oberbefehlshaber von bis
Generaloberst Alexander Löhr 18. März 1939 20. Juli 1942
Generalfeldmarschall Wolfram Freiherr von Richthofen 20. Juli 1942 4. September 1943
Generaloberst Otto Deßloch 4. September 1943 17. August 1944
Generalleutnant Alexander Holle 25. August 1944 27. September 1944
Generaloberst Otto Deßloch 28. September 1944 27. April 1945
General der Flieger Paul Deichmann 28. April 1945 8. Mai 1945
Chefs des Generalstabs der Luftflotte 4
Chef des Generalstabs von bis
Oberst Günther Korten 18. März 1939 19. Dezember 1939
Oberst Herbert Olbrich 19. Dezember 1939 21. Juni 1940
Oberstleutnant Andreas Nielsen 21. Juli 1940 3. November 1940
Oberst Richard Schimpf 4. November 1940 15. Januar 1941
Generalleutnant Günther Korten 15. Januar 1941 12. August 1942
Oberst Hans-Detlef Herhudt von Rohden 24. August 1942 23. Februar 1943
Oberst Karl-Heinrich Schulz 1. März 1943 25. März 1943
General der Flieger Otto Deßloch 26. März 1943 3. September 1943
Generalmajor Karl-Heinrich Schulz 3. September 1943 21. April 1945
Oberst Richard Heuser 24. April 1945 Mai 1945

Unterstellte Verbände

September 1939[4]
(Überfall auf Polen)
direkt unterstellt 3.(F)/123; Wekusta 76
2. Fliegerdivision I., II. und III./KG 4; I. und III./KG 76; I., II. und III./KG 77; I./StG 2; I./ZG 76; 3.(F)/122
Fliegerführer z. b. V. I. und II./StG 77; I./StG 76; I./ZG 2; II./LG 2; 1.(F)/124
5. April 1941[5]
(Balkanfeldzug)
direkt unterstellt 4.(F)/121; I. und III. KG 2; III./KG 3; I., II., und III./KG 51; II./KG 4
Fliegerführer Graz II./StG 77; II./JG 54; I./JG 27
Fliegerführer Arad I. und III./StG 77; I./ZG 26; III. und 4./JG 54; II. und III./JG 77
VIII. Fliegerkorps I. und III./StG 2; III./StG 2; I./StG 1; II. und 10.(S)/LG 2; II./ZG 26; II. und III./JG 27; I.(J)/LG 2; 2.(F)/11
Deutsche Luftwaffenmission Rumänien III./JG 52
20. Mai 1941[6]
(Luftlandeschlacht um Kreta)
direkt unterstellt 4.(F)/121; Wekusta 76; Seenotstaffel 7; 6. Gebirgs-Division; 5. Panzer-Division
VIII. Fliegerkorps I. und III./KG 2; III./KG 3; I., II. und III./LG 1; II./KG 26; I., II. und III. StG 1; I. und III. StG 2; I., II. und III./StG 77; I. und II./ZG 26; II./ZG 76; II. und III./JG 77; I. und II./LG 2; II./KG 4; 10./LG 2; 2.(F)/11; 7./LG 2;
XI. Fliegerkorps 7. Flieger-Division; Luftlande-Sturmregiment; 5. Gebirgs-Division; 22. Infanterie-Division; I. und II./KG z. b. V. 1; I. und II./KG z. b. V. 172; KGr. z.b.V 60; KGr. z. b. V. 101; KGr. z. b. V. 102; KGr. z. b. V. 40; KGr. z. b. V. 105; KGr. z. b. V. 106; I./LLG 1;
22. Juni 1941[7]
(Deutsch-Sowjetischer Krieg)
direkt unterstellt 4.(F)/122; Wekusta 76; KGr. z. b. V. 50, 104
IV. Fliegerkorps 3.(F)/121; I., II. und III./KG 27, II./KG 4; II. und III./JG 77, I./LG 2
V. Fliegerkorps 4.(F)/121; I., II. und III./KG 55; I. und II./KG 54; I., II. und III. KG 51; I., II. und III./JG 3
II. Flakkorps Flakregiment 6; Regiment General Göring
Juni 1942[8]
(Sowjetunion)
Deutsch-Sowjetischer Krieg
VIII. Fliegerkorps
Fliegerführer Süd
I. Flak-Korps 9. Flak-Division, 10. Flak-Division, 15. Flak-Division, 17. Flak-Division
Luftgau-Kommando XVII
Luftgau-Kommando Kiew
Luftgau-Kommando Rostow
Luftwaffenmission Rumänien
Juni 1943[8][9]
(Sowjetunion)
Deutsch-Sowjetischer Krieg
I. Fliegerkorps
IV. Fliegerkorps
VIII. Fliegerkorps Stab, I. und III./JG 52; II. und III./JG 3; 10./NJG 5; Stab, I. und II./SG 1; Stab, I., II. und III./StG 2; Stab, I., II. und III./StG 77; Stab und II./KG 3; Stab, I. und II. KG 27; Stab, II. und III./KG 55; I./KG 100; diverse selbständige Staffeln
Kgl. Rumänisches Fliegerkorps
Seefliegerführer Schwarzes Meer
I. Flak-Korps 9. Flak-Division, 10. Flak-Division, 15. Flak-Division, 17. Flak-Division
5. Flak-Division
Luftwaffenmission Rumänien
Luftwaffenmission Bulgarien
Luftgau-Kommando Charkow
Luftgau-Kommando Rostow
Feldluftgau-Kommando XXV
Juni 1944[8]
(Sowjetunion)
Deutsch-Sowjetischer Krieg
I. Fliegerkorps
VIII. Fliegerkorps
Kgl. Rumänisches Fliegerkorps
Kommandierender General der deutschen Luftwaffe in Rumänien
Jagdfliegerführer Rumänien
Luftwaffeneinsatzstab Kroatien
I. Flak-Korps 9. Flak-Division, 10. Flak-Division, 15. Flak-Division, 17. Flak-Division
5. Flak-Division
Feldluftgau-Kommando XXV

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bernhard R. Kroener: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 5/1, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1988, ISBN 3-421-06232-3, S. 718.
  2. Historisches Archiv Belgrad: Bombardovanje Beograda u drugom svetskom ratu. Belgrad 1975, S. 1–5.
  3. Kurt W. Böhme: Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges – Die deutschen Kriegsgefangenen in Jugoslawien 1941–1949, Bd.1/1, München 1962, S. 279.
  4. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 393–396.
  5. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 414–415.
  6. Leo Niehorster: The Battle for Crete, Order of Battle German 4th Air Fleet 20 May 1941, abgerufen am 5. Mai 2015.
  7. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 416–419.
  8. 1 2 3 German Luftflotte 1939–1945. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 27. Januar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/usacac.army.mil (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) (PDF; 154 kB), S. 6–7.
  9. Karl-Heinz Frieser, Klaus Schmider, Klaus Schönherr: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 8: Die Ostfront 1943/44 – Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten. Hrsg.: Militärgeschichtliches Forschungsamt. DVA, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, S. 90–92