Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 12.05.2022, aktuelle Version,

Marian Eleganti

Weihbischof Marian Eleganti beim Diözesanen Weltjugendtag in Berlin (2014)
Wappen des Weihbischofs
Abt Marian Eleganti (2006)

Marian Eleganti OSB (* 7. April 1955 in Uznach, Kanton St. Gallen) ist ein Schweizer Missionsbenediktiner, römisch-katholischer Theologe und emeritierter Weihbischof im Bistum Chur. Von 1999 bis 2009 war er Abt der Abtei St. Otmarsberg.[1][2]

Leben

Werdegang

Eugen Eleganti wurde geboren als zweites von vier Kindern des Bauunternehmers Eugen Eleganti d. Ä. und der Irma Eleganti geb. Egli. Er besuchte ab 1967 die benediktinische Stiftsschule Einsiedeln, die er 1974 mit der Matura Typus B abschloss. Im selben Jahr trat er der Ordensgemeinschaft der Benediktiner im Kloster Einsiedeln bei und legte 1975 die zeitliche Profess ab, wo er den Ordensnamen David annahm.

1978 trat er aus dem Kloster aus und wurde wie Gebhard Paul Maria Sigl Mitglied der Gemeinschaft Werk des Heiligen Geistes um den von 1979 bis 1991 wegen Ungehorsams suspendierten österreichischen Priester Joseph Seidnitzer in Rom.[3] Ebenda setzte Eleganti seine Ausbildung fort und studierte katholische Theologie an der Päpstlichen Lateranuniversität. 1990 trat er aus der Gemeinschaft aus. Es war zum «offenen Bruch» mit Seidnitzer gekommen.[4] Über seine Mitgliedschaft in der Gemeinschaft sagte er 2010: «Ich weiss, wie schnell man sich auf der Suche nach Wahrheit verirren kann.»[4]

1990 trat er schliesslich in die Abtei der Missionsbenediktiner in St. Otmarsberg in Uznach ein, wo er den Ordensnamen Marian annahm. 1994 beendete er sein Theologiestudium in Salzburg. Am 2. Oktober 1994 legte er seine Profess ab, wurde am 16. November 1994 durch Bischof Otmar Mäder zum Diakon geweiht und empfing am 23. Juni 1995 durch den Bischof von St. Gallen, Ivo Fürer, die Priesterweihe. 2003 wurde er an der Paris-Lodron-Universität Salzburg mit einer Arbeit über den Wahrheitsbegriff bei Romano Guardini mit summa cum laude zum Dr. theol. promoviert. 2009 war er ein Befürworter des Minarettverbotes.[5]

Abt

Am 15. Juli 1999 wählten ihn die Mönche der Abtei St. Otmarsberg, der jüngsten Abtei der Schweiz, zum zweiten Abt des Klosters. Er folgte in diesem Amt auf Ivo Auf der Maur. Die Benediktion erhielt er durch Bischof Ivo Fürer am 29. August 1999.

Die Missionsbenediktiner in Uznach gehören zur Benediktinerkongregation von St. Ottilien bei München mit Niederlassungen in Europa, Ost-, West- und Südafrika, Südamerika, Kuba und den USA, Indien, Korea, China, Kasachstan und Philippinen.

Weihbischof

Am 7. Dezember 2009 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Titularbischof von Lamdia und zum Weihbischof in Chur. Die Bischofsweihe spendete ihm am 31. Januar 2010 der Churer Bischof Vitus Huonder in der Kathedrale St. Maria Himmelfahrt; Mitkonsekratoren waren der Apostolische Nuntius in der Schweiz und in Liechtenstein, Erzbischof Francesco Canalini, und der emeritierte Bischof von Chur, Amédée Grab OSB.

Zum 1. Februar 2010 wurde er Bischofsvikar im regionalen Generalvikariat für die Kantone Zürich und Glarus, mit der Zuständigkeit für die Pastoral, die Repräsentation und die Verwaltung.[6] Als Nachfolger Denis Theurillat wurde er im Auftrag der Schweizer Bischofskonferenz Schweizer Jugendbischof, seit 2011 nur noch für die deutschsprachige Schweiz und den Tessin. Von diesem Amt trat er Anfang März 2018 wegen Unstimmigkeiten mit den anderen Bischöfen der Konferenz über die Jugendsynode im Herbst 2018 zurück. Sein Nachfolger als Jugendbischof, nun wieder für die gesamte Schweiz, wurde Alain de Raemy.[7]

Vom 23. Februar 2011 bis zum 1. Juli 2014 war er als Nachfolger von Ernst Fuchs Regens des Priesterseminars St. Luzi in Chur.[8] Ab dem 7. April 2011 war er Bischofsvikar für die Ordensleute und klösterlichen Gemeinschaften sowie für die philosophisch-theologische Ausbildung und für die Fortbildung sowie Weiterbildung der Seelsorger.

Marian Eleganti hatte 2019 gegenüber dem Papst seinen Amtsverzicht erklärt. Papst Franziskus hat diesen Verzicht zeitgleich mit der Ernennung des neuen Bischofs von Chur, Joseph Maria Bonnemain, im Februar 2021 angenommen. Er wurde mit dem 15. Februar 2021 rechtskräftig.[9][2]

Kontroversen

Heftig kritisiert wurden Aussagen Elegantis in einem von dem Portal kath.net am 10. März 2020 veröffentlichten Video sowie einem dazu am 15. März geführten Interview mit Roland Noé.[10] Eleganti stellte darin einen Zusammenhang zwischen der COVID-19-Pandemie und dem Verhalten von Ländern und einzelnen Menschen her. Er rief zur Bekämpfung der Erkrankung durch Gebet, Busse, Umkehr und Gottesvertrauen auf und verwies auf das Vorbild von Heiligen wie Karl Borromäus oder Gregor dem Grossen in ähnlichen Epidemie-Situationen. Vorbeugende Massnahmen der Kirchen gegen die Pandemie wie Hygienevorschriften bezeichnete er als Kapitulation des Glaubens vor dem Virus. Insbesondere vom Kommunionempfang könne nach seinem Gefühl keine Ansteckungsgefahr ausgehen, da er überzeugt sei, dass Gott die Gläubigen auf übernatürliche Weise davor schütze, durch den Empfang der Sakramente Schaden zu nehmen.[11] Dem widersprachen sowohl die Schweizer Bischofskonferenz als auch die Zürcher Gesundheitsdirektion; die Synodalratspräsidentin der Zürcher Katholiken nannte Elegantis Thesen «zynisch».[12] Indirekte Kritik äusserte auch der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick aus Deutschland. Der Apostolische Administrator des Bistums Chur, Peter Bürcher, wies Eleganti am 17. März 2020 an, er dürfe sich nur noch im Einvernehmen mit ihm und dem Mediensprecher des Bistums, Giuseppe Gracia, öffentlich zu dem Thema äussern, da er mit seinen nicht abgesprochenen Äusserungen «bei den Gläubigen und in der Öffentlichkeit Verwirrung über die diesbezügliche Haltung des Bistums Chur» gestiftet habe.[13] Ende März 2021 bekannte sich Eleganti dazu, ein Impfskeptiker zu sein.[14]

Ehrungen

Commons: Marian Eleganti  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erbe und Auftrag, Jg. 97 (2021), S. 124.
  2. 1 2 Barbara Ludwig: Marian Eleganti: Ein umstrittener Weihbischof tritt ab. In: kath.ch. 16. Februar 2021, abgerufen am 28. November 2021.
  3. Suspension durch den Bischof von Graz-Seckau, Dr. Johann Weber, 19. November 1979.
    Michael Meier: Weihbischof Elegantis Mentor war ein Unzuchts-Priester. In: bazonline.ch. 19. Juli 2010, archiviert vom Original am 6. Januar 2016; abgerufen am 28. November 2021.
    Daniel Klingenberg: Bischof Eleganti war dabei. In: Tagblatt der Stadt St. Gallen. 28. April 2012, abgerufen am 28. November 2021.
  4. 1 2 Matthias Herren, Christine Steffen: «Man muss immer mit der Sünde rechnen, der Mensch ist schwach»: Marian Eleganti, Weihbischof von Zürich, beklagt die gottlose Gesellschaft. In: nzz.ch. 7. März 2010, archiviert vom Original am 6. Januar 2014; abgerufen am 28. November 2021 (Interview mit Marian Eleganti).
  5. Daniel Foppa: Rückzug ins Ghetto: Kirche Zürichs neuer Weihbischof polarisiert. In: Tages-Anzeiger. 10. Dezember 2009, archiviert vom Original am 6. Januar 2014; abgerufen am 7. September 2021 (wiedergegeben auf kath.ch).
  6. Weihbischof Dr. theol. Marian Eleganti OSB. In: bistum-chur.ch. Archiviert vom Original am 25. Januar 2021; abgerufen am 28. November 2021.
  7. Schweiz: Weihbischof Eleganti tritt per sofort als Jugendbischof zurück. In: Vatican News. 9. März 2018, abgerufen am 28. November 2021.
  8. Barbara Ludwig: Bischof Huonder will auch abgewiesene Priesteramtskandidaten. In: kath.ch. 5. Februar 2014, abgerufen am 5. Februar 2014.
  9. Joseph Bonnemain neuer Bischof im Krisenbistum Chur: Ein Bischof für den Übergang? In: domradio.de. 15. Februar 2021, abgerufen am 28. November 2021: „Weihbischof Marian Eleganti (65) hatte laut dem Portal kath.ch bereits 2019 seinen Amtsverzicht bei Papst Franziskus eingereicht; dieser nahm ihn nun an.“
  10. Roland Noé: Das bleibt für Gott ein absolutes NO GO! In: kath.net. 15. März 2020, abgerufen am 28. November 2021 (Interview mit Marian Eleganti).
    Marian Eleganti: Kirche & Corona – Wie können wir hier nur vor der übernatürlichen Wirklichkeit kapitulieren? (Video auf YouTube; 9:16 Minuten) In: kath.net-Video Blg. 10. März 2020, abgerufen am 28. November 2021.
  11. Hugo Stamm: Gott schützt bei der Kommunion vor dem Coronavirus, behauptet der Churer Weihbischof. In: Watson. 21. März 2020, abgerufen am 22. März 2020.
  12. Raphael Rauch: Zürcher Gesundheitsdirektion kritisiert Eleganti. In: Kath.ch. 12. März 2020, abgerufen am 22. März 2020.
    Gabriele Höfling: Corona als Strafe Gottes? Scharfe Kritik an Churer Weihbischof. In: katholisch.de. 13. März 2020, abgerufen am 22. März 2020.
  13. Matthias Altmann: Weihbischof Eleganti ermahnt: Äußerungen nur nach Absprache erlaubt. In: katholisch.de. 18. März 2020, abgerufen am 22. März 2020.
    Kari Kälin: Knall im Bistum Chur: Weihbischof erhält Maulkorb wegen Corona-Video – Generalvikar Kopp entlassen. In: Luzerner Zeitung. 18. März 2020, abgerufen am 22. März 2020.
  14. Raphael Rauch: Weihbischof Marian Eleganti: «Ich bin ein Impfskeptiker». In: kath.ch. 30. März 2021, abgerufen am 28. November 2021.
Vorgänger Amt Nachfolger
Ivo Auf der Maur OSB Abt von St. Otmarsberg
1999–2009
Emmanuel Rutz OSB