Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 21.01.2022, aktuelle Version,

Mario Merz

Mario Merz

Mario Merz (* 1. Januar 1925 in Mailand; † 9. November 2003 in Turin) war ein italienischer Künstler und Hauptvertreter der Arte Povera.

Leben und Werk

Das philosophische Ei am Zürcher Hauptbahnhof

Mario Merz wuchs in Turin auf und studierte Medizin an der Universität Turin. Während des Zweiten Weltkrieges trat er der antifaschistischen Gruppe „Giustizia e Libertà“ bei. In diesem Zusammenhang wurde er 1945 verhaftet und verbrachte kurze Zeit im Gefängnis. In dieser Zeit begann auch seine Hinwendung zur Kunst. Anfänglich malte Merz Ölbilder, ab 1960 schuf er informelle Spiralbilder. Ab 1960 wendete er sich von der informellen Kunst ab; er begann in den Dingen selbst Metaphern für den Zusammenhang Natur – Kultur zu suchen; es entstanden seine heute berühmten Lichtobjekte. In diesen Arbeiten kombinierte er Neonröhren und Neonschrift mit alltäglichen Dingen wie Flaschen und Schirmen.

Arte Povera

1967 schloss sich Mario Merz mit den Künstlern Giovanni Anselmo, Alighiero Boetti, Luciano Fabro, Jannis Kounellis, Giulio Paolini, Giuseppe Penone, Michelangelo Pistoletto und Gilberto Zorio zu einer losen Gruppe zusammen. Germano Celant (* 1940), Kunstkritiker und Kurator, prägte für die Gruppe den Begriff Arte Povera. Merz ist ein Hauptvertreter der Arte Povera. Ab 1968 entstanden erste – für seine Arbeit typische – Iglus aus verschiedensten Materialien wie Glas, Weiden usw. Der Iglu ist für Merz eine Metapher für die ideale organische Form des Ursprünglichen.

Ab 1977 entstand gestische, farbig intensive Malerei mit Einbindung von Gegenständen und den Fibonacci-Zahlen. Eines dieser Werke 1992, Das philosophische Ei genannt, befindet sich über der Halle des Zürcher Hauptbahnhofes.[1][2]

Mario Merz war als Künstler Autodidakt, er verstarb 2003 in Turin, wo er auch das gesamte Leben lang gearbeitet hatte. Mario Merz war mit der italienischen Künstlerin Marisa Merz (1926–2019) verheiratet.

Bildergalerie Fibonacci Zahlen

Auszeichnungen

Ausstellungen (Auswahl)

Öffentliche Sammlungen

Igloo di pietra (1982)
Kröller-Müller Museum

Fondazione Merz

Seit dem Jahre 2005 besteht eine Stiftung (Fondazione Merz) in Turin, die mit der Verwaltung des Nachlasses des Künstlers betraut ist. Sie residiert in einem ehemaligen Kesselhaus der Firma Lancia und wird von der Tochter des Künstlers, Beatrice Merz, geleitet.

Literatur

  • The Solomon R. Guggenheim Foundation (Hrsg.): Rendezvous. Masterpieces from the Centre Georges Pompidou and the Guggenheim Museums, Guggenheim Museum Publications, New York 1998, ISBN 0-89207-213-X
  • Christel Sauer: Mario Merz: Isola della Frutta, Raussmüller Collection, Basel 2009, ISBN 978-3-905777-02-4
  • Christel Sauer: Mario Merz: Architettura fondata dal tempo, architettura sfondata dal tempo, Raussmüller Collection, Basel 2009, ISBN 978-3-905777-03-1
  • Christel Sauer: Mario Merz: Le braccia lunghe della preistoria, Raussmüller Collection, Basel 2009, ISBN 978-3-905777-04-8
  • Christel Sauer: Mario Merz: Casa sospesa, Raussmüller Collection, Basel 2009, ISBN 978-3-905777-05-5
  • Meret Arnold: Mario Merz: My home's wind, Raussmüller Collection, Basel 2011, ISBN 978-3-905777-07-9
  • Christel Sauer: Mario Merz: Senza titolo, Raussmüller Collection, Basel 2011, ISBN 978-3-905777-08-6
  • Mario Merz – Archetypus und Prozessualität. In: Markus Stegmann: Architektonische Skulptur im 20. Jahrhundert. Historische Aspekte und Werkstrukturen, Tübingen 1995, Seite 114–121.
  • Maddalena Disch: L’Uovo filosofico di Mario Merz. In: K+A, N. 4, Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2015, S. 46–51.
Commons: Mario Merz  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Beschreibung auf der Website der Schweizerischen Bundesbahnen. Archiviert vom Original am 3. November 2012; abgerufen am 15. April 2014.
  2. Maddalena Disch: L’Uovo filosofico di Mario Merz. In Kunst+Architektur, Nummer 4, GSK, Bern 2015, S. 46–51.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Fibonacci-Zahlen an der Kuppel der Mole Antonelliana, Turin, Italien Felpe Cadoná Colombo
Public domain
Datei:Fibonacci molle.JPG
sculpture by Mario Merz in sculpturepark KMM in the Netherlands Igloo Paul Downey from Berkhamsted, UK
CC BY 2.0
Datei:KMM Merz Igloo.jpg
Mario Merz Eigenes Werk Gorup de Besanez
CC BY-SA 4.0
Datei:Merz7.jpg
Passenger ship Rudolfina at evening in Aura river in Turku. The numbers in the power plant chimney form the Fibonacci sequence. Eigenes Werk MKFI
Public domain
Datei:Rudolfina Aurajoella illalla.JPG
Unna, Kamin der ehemaligen Lindenbrauerei, heute soziokultutrelles Zentrum. Die nachts erleuchteten Fibonacci-Zahlen, ein Lichtkunstwerk von Mario Merz, sind Wahrzeichen des Zentrums für Internationale Lichtkunst. In Deutschland panoramafrei / covered by freedom of panorama. Eigenes Werk smial
CC BY-SA 2.0 de
Datei:Unna Lindenbrauerei Kamin Fibonacci IMGP3086.jpg
Halle des Zürcher Hauptbahnnhofes, Gebäudekonstruktion und Kunstwerk von Mario Merz (Spirale mit Fibonacci-Zahlen) Eigenes Werk Josef Moser
CC BY-SA 3.0
Datei:Zürich HB Halle Ri Westen Merz.jpg