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vom 18.02.2022, aktuelle Version,

Mario Wandruszka

Mario Wandruszka, bis 1919 Wandruszka von Wanstetten (* 9. August 1911 in Znaim; † 17. März 2004) war ein österreichischer Romanist und Sprachwissenschaftler.

Leben

Der Sohn eines Offiziers der österreichisch-ungarischen Armee studierte romanische und deutsche Philologie in Paris, Aix-en-Provence, Perugia und Wien, wo er 1934 promoviert wurde. 1938 habilitierte er sich in Heidelberg für das Fach Romanische Philologie.

Mario Wandruszka beantragte gemeinsam mit seinem Bruder Adam Wandruszka (Historiker) am 28. Mai 1938 die Aufnahme in die NSDAP, erhielt aber etwa ein Jahr lang keinen Bescheid. Der Gauleiter von Wien befürwortete schließlich das Gesuch mit der Begründung, die Brüder ständen „seit März 1933 in der Bewegung“ und man sehe ihnen „das Achtel jüdischen Blutes“, das in ihren Adern fließe, nicht an. Der Appell an die „Gnade des Führers“ hatte Erfolg, die Brüder wurden am 1. Mai 1941 rückwirkend mit 1. Mai 1938 in die Partei aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.150.020).[1][2]

Im Jahr 1956 wurde Wandruszka Professor an der Universität Tübingen. Ab 1971 lehrte er an der Universität Salzburg, 1981 wurde er dort emeritiert.

Wandruszkas zentrale Interessen bei Forschung und Publikationen waren die zusammenhängenden Themen Sprachvergleich und Mehrsprachigkeit.

Werke

  • Als M. W. Wandruszka-Wanstetten (das ist: Mario Wilhelm...): Wille und Macht in 3 Jahrhunderten französischer Schau. Reihe: "Frankreich. Sein Weltbild und Europa. Gemeinschaftswerk der deutschen Romanistik." Hrsg. Fritz Neubert.[3]
  • Angst und Mut. Klett, Stuttgart, 1950 und Klett-Cotta, Stuttgart 1981, ISBN 3-12-938440-5.
  • Der Geist der französischen Sprache. Rowohlt, Hamburg 1959
  • Sprachen, vergleichbar und unvergleichlich. Piper, München 1969
  • Interlinguistik: Umrisse einer neuen Sprachwissenschaft. Piper, München 1976
  • Die Mehrsprachigkeit des Menschen. Piper, München 1979, ISBN 3-492-02491-2.
  • Das Leben der Sprachen? Vom menschlichen Sprechen und Gespräch. DTV, München 1987, ISBN 978-3-421-06176-8.
  • Die europäische Sprachengemeinschaft. Francke, Tübingen 1990, ISBN 3-7720-1766-5.

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/46901584
  2. Hans Weiss und Krista Federspiel: Wer? Kremayr u. Scheriau, Wien 1988, ISBN 3-218-00475-6, S. 207.
  3. ein NS-affines Reihenwerk, das einerseits die dt. Besatzungskader indoktrinierte, andererseits einen Keil zwischen Franzosen und Briten treiben sollte, um de Gaulle in London zu schwächen.