Matteottihof
Der Matteottihof ist eine denkmalgeschützte städtische Wohnhausanlage in Wien. Sie befindet sich in Margareten, dem 5. Wiener Gemeindebezirk, in der Siebenbrunnenfeldgasse 26–30.
Baubeschreibung
Der Matteottihof wurde in den Jahren 1926/27 unter Bürgermeister Karl Seitz von den Architekten Heinrich Schmid und Hermann Aichinger als städtische Wohnhausanlage errichtet. Er wurde als Zeichen der internationalen Solidarität im Kampf gegen den Faschismus nach Giacomo Matteotti benannt, einen italienischen Mussolini-Gegner, der von Anhängern des Diktators ermordet wurde. Im Jahr 1934 wurde die Wohnanlage in der Ständestaatsdiktatur in Giordanihof umgetauft, eine Demutsgeste von Diktaturkanzler Engelbert Dollfuß gegenüber Mussolini; 1945 erfolgte die Rückbenennung.
Die Anlage umfasst 452 Wohnungen und bildet mit dem nahen Metzleinstaler Hof und dem Herweghhof in diesem Bereich Margaretens ein markantes Stadtviertel. Der Matteottihof besitzt keine Fassade zum Margaretengürtel hin, bildet jedoch mit der monumentalen Toreinfahrt über der Fendigasse eine Art Stadttor. An dieser Durchfahrt befindet sich ein Bronzerelief Matteottis (es wurde 1934 entfernt und 1966 wieder neu geschaffen).
Ursprünglich verfügte der Gemeindebau über Infrastruktureinrichtungen wie eine Wäscherei, eine Badeanstalt, ein Jugendamt, eine Mutterberatungsstelle, einen Hort sowie zahlreiche Geschäfte und Lokale.
Erwähnenswert sind auch die verschiedenen Beleuchtungskörper in den Innenhöfen sowie die Fassadengestaltung mit runden Erkern und Eckloggien.
Siehe auch
Literatur
- Hans Hautmann, Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934. Schönbrunn, Wien 1980, ISBN 3-8536-40631-0.
- Inge Podbrecky: Rotes Wien. gehen & sehen. 5 Routen zu gebauten Experimenten. Von Karl-Marx-Hof bis Werkbundsiedlung. Falter-Verlag, Wien 2003, ISBN 978-3-85439-295-8, (Falter's city walks 4).
Weblinks
- Gemeindebau Matteottihof im digitalen Kulturgüterkataster der Stadt Wien (PDF-Datei)
- Matteottihof. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
- Waschsalon im Karl-Marx-Hof
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Gezeichneter Lageplan von vier benachbarten "Gemeindebauten" im 5. Wiener Gemeindebezirk, erschienen in einer Broschüre des Wiener Stadtbauamtes um 1927 | Broschüre "Die Wohnhausanlage der Gemeinde Wien im V. Bezirk ...", um 1927 | Wiener Stadtbauamt | Datei:Bauten der Gemeinde Wien am Margaretengürtel, um 1927 (cropped).jpg | |
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Matteottihof in Wien Margareten, Blickrichtung Fendigasse Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 6428 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) | Eigenes Werk | Hjanko | Datei:Matteottihof.JPG | |
Innenhof des Matteottihofes | Eigenes Werk | Hjanko | Datei:Matteottihof Innenhof.JPG | |
Dieses Foto zeigt das im digitalen Kulturgüterverzeichnis der Gemeinde Wien (Österreich) unter der Nummer 42651 ( commons , de ) aufgeführte Objekt. | Eigenes Werk | Herzi Pinki | Datei:Plaque for Giacomo Matteotti at Matteottihof by Luise Wolf.jpg |