Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 17.05.2022, aktuelle Version,

Max Bulla

Max Bulla
Max Bulla bei der Tour de France 1932
Zur Person
Geburtsdatum 26. September 1905
Sterbedatum 1. März 1990
Nation Osterreich Österreich
Disziplin Straße / Bahn
Karriereende 1949
Letzte Aktualisierung: 26. April 2020
Grab von Max Bulla und seiner Frau Josefine in Hinterbrühl

Max Bulla (* 26. September 1905 in Wien; † 1. März 1990 in Pitten, Niederösterreich) war einer der erfolgreichsten österreichischen Radrennfahrer seiner Zeit und der erste Österreicher, der bei der Tour de France das Gelbe Trikot errang.

Sportliche Laufbahn

1931 siegte er im Eintagesrennen Marseille–Lyon. Die ersten Erfolge feierte Max Bulla mit dem Gewinn der österreichischen Straßenmeisterschaften in den Jahren 1926 und 1927. Internationale Erfolge erzielte er in den frühen 1930er Jahren. Im Jahre 1931 konnte Max Bulla mehrere Profi-Radrennen, wie die Meisterschaft von Zürich, gewinnen, erlangte als Unabhängiger drei Etappensiege bei der Tour de France und gewann die Wertung dieser Klasse. Eine Etappe lang trug er als erster Österreicher das Gelbe Trikot. Tour-Organisator Henri Desgrange war so beeindruckt von Bullas Leistung, dass er dafür sorgte, dass dieser im Jahr darauf in der deutschen Nationalmannschaft starten konnte.[1]

1931 siegte er im Eintagesrennen Marseille–Lyon. 1931 errang Bulla auch einen Etappensieg bei der Deutschland Tour. Im Jahre 1933 gewann er mit zwei Etappensiegen die Gesamtwertung der erstmals ausgetragenen Tour de Suisse mit einem Vorsprung von 9:01 Minuten auf den Schweizer Albert Büchi. Weitere Etappensiege bei der Tour de Suisse folgten in den Jahren 1934 und 1936. Des Weiteren konnte Max Bulla zwei Etappen bei der Vuelta a España 1935 für sich entscheiden.

Da Bulla vorwiegend außerhalb von Österreich startete, war er in seinem Heimatland nur wenig populär. Das änderte sich während der Kriegsjahre, in denen sich Bulla mangels Rennen im Ausland publikumswirksame Duelle mit seinem Landsmann Ferry Dusika lieferte oder bei Länderwettkämpfen gegen Italien und Dänemark startete. Im April 1940 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde am 1. Juli 1940 aufgenommen (Mitgliedsnummer 8.117.347).[2][3][4] Nach 1945 verfassten die beiden Sportler gemeinsam ein Buch.[3]

Bulla beendete seine sportliche Laufbahn 1949 im Alter von 44 Jahren, nachdem er bei der Fernfahrt Wien–Graz–Wien über 427 Kilometer hinter Derny-Schrittmacher noch Platz sechs belegt hatte. Anschließend war er im Autohandel tätig, indem er etwa Fahrzeuge von Morris und Volvo nach Österreich importierte.[5]

Sein Sohn Max war ebenfalls Radrennfahrer und bestritt 1953 die Internationale Friedensfahrt.[6]

Begraben ist Max Bulla in Hinterbrühl. Im Jahr 1993 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) die Bullagasse nach ihm benannt.

Erfolge

1926
  • OsterreichÖsterreich Österreichischer Meister – Straßenrennen
1927
  • OsterreichÖsterreich Österreichischer Meister – Straßenrennen
1930
1931
1933
1934
1935
1936

Grand-Tour-Platzierungen

Grand Tour 1931 1932 1933 1934 1935
 Vuelta a EspañaVuelta 5
 Giro d’ItaliaGiro 47
 Tour de FranceTour 15 19

Teams

Publikationen

  • Mit Franz Dusika: Der erfolgreiche Radrennfahrer. Wien 1951 und 1954.

Literatur

  • Matthias Marschik: Der „Steher“. Max Bulla und das gelbe Trikot. In: Bernhard Hachleitner/Matthias Marschik/Rudolf Müllner/Michael Zappe (Hrsg.): Motor bin ich selbst. 200 Jahre Radfahren in Wien (= wienbibliothek im rathaus). Metroverlag, 2014, S. 104–105.
Commons: Max Bulla  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurt Stöpel: Tour de France ein Erlebnisbericht von der Grand Boucle. Covadonga-Verlag, Bielefeld 2004, ISBN 3-936973-10-5, S. 36.
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/5121661
  3. 1 2 Marschik, Der „Steher“. Max Bulla, S. 104.
  4. https://www.wien.gv.at/kultur/abteilung/pdf/umstrittene-strassennamen-1-band.pdf S. 61
  5. Marschik, Der „Steher“. Max Bulla, S. 105.
  6. Maik Märtin: 50 Jahre Course de la Paix. Agentur Construct, Leipzig 1998, S. 231.