Michael Haas (Bischof)
Michael Haas (* 8. April 1810 in Pinkafeld, Kaisertum Österreich; † 27. März 1866 in Pest, Königreich Ungarn) war von 1858 bis 1866 Bischof der römisch-katholischen Kirche von Satu Mare (deutsch Sathmar).
Leben
Michael Haas studierte in Pinkafeld, Steinamanger, Pécs (Fünfkirchen) und in Wien. Sein Doktorat der Philosophie erwarb er in Wien. Am 6. August 1834 wurde er zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er als Seelsorger in verschiedenen Orten in Ungarn. Ab 1837 war er Professor für Geschichte am Lyceum in Pécs, von 1846 bis 1853 Stadtpfarrer in Pécs. Von 1853 bis 1858 arbeitete Haas als Schulrat im Bezirk Pest.
Kaiser Franz Josef I. ernannte Michael Haas am 27. September 1858 schließlich zum Bischof der Diözese Sathmar. Konsekriert wurde er am 13. Februar 1859 in der Basilika von Esztergom durch Kardinal Ján Krstitel Scitovszky dem Erzbischof von Gran[1].
Bischof Haas trat, trotz heftiger Proteste der örtlichen Nationalisten, den ungarisch-nationalistischen Tendenzen entgegen. So setzte er sich für die Fort- und Weiterbildung der in der Gegend seit Jahrhunderten ansässigen deutschsprachigen Schwaben ein. Unter anderem verdankte man ihm das weitere Bestehen der deutschen Volksschulen.
Michael Haas erarbeitete eine erste ausführliche Abhandlung über die Hianzen und leistete damit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des hianzischen Dialekts, der auch im 21. Jahrhundert noch in weiten Teilen des Burgenlandes gesprochenen wird, sowie zur ungarischen Völkerkunde. Ein handschriftliches Werk von Haas über hianzische Gebräuche, Lieder und Sitten ist verloren gegangen.
Wenn er einen Brief ohne die gewünschten folkloristischen Zusätze erhielt schrieb er darunter:
- „Nichts über die Hienzen“
Werke
- Kramny: Autorenverzeichnis in den Mittheilungen der kaiserl. königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. 1856 - 1906, S. 12
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Haas, Michael. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 104 (Digitalisat).
- Haas Michael. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 118.
- Albert Schuch: Haas und die Hianzen. 1999.
- Rupert Klieber: Die Bischöfe der Donaumonarchie 1804 bis 1918. Ein amtsbiographisches Lexikon, Band 1: Die röm.-kath. Kirchenprovinzen Gran, Kalocsa, Erlau im Königreich Ungarn, Duncker & Humblot, Berlin 2020, ISBN 978-3-428-15648-1 (Print), ISBN 978-3-428-55648-9 (E-Book)
Weblinks
- Eintrag zu Michael Haas auf catholic-hierarchy.org
- Biografie zu Michael Haas auf der Homepage der Diözese Satu Mare (rumänisch)
Einzelnachweise
- ↑ Hierarchia Catholica Medii et Recentioris Aevi, Band 8, Seite 532
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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János Hám | Bischof von Satu Mare 1858–1866 |
László Bíró de Kezdi-Polany |
Personendaten | |
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NAME | Haas, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof der römisch-katholischen Kirche von Sathmar |
GEBURTSDATUM | 8. April 1810 |
GEBURTSORT | Pinkafeld |
STERBEDATUM | 27. März 1866 |
STERBEORT | Pest (Stadt) |
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Michael Haas, Bischof der römisch-katholischen Kirche von Sathmar | Deutsch-Österreichische Literaturgeschichte : ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Dichtung in Österreich-Ungarn. 2. 1750 - 1848 , S. 245 | Autor/-in unbekannt Unknown author | Datei:Michael Haas (Bischof).JPG |