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vom 09.03.2019, aktuelle Version,

Moritz Esterházy de Galantha (Politiker, 1881)

Moritz Graf Esterházy auch Móric Esterházy de Galantha (* 27. April 1881 in Majk; † 28. Juni 1960 in Wien) war ein adeliger ungarischer Politiker und Ministerpräsident.

Moritz Esterházy

Leben

Seine Eltern waren Miklós Esterházy (1855–1925) und Franziska von Schwarzenberg (1861–1951). Esterházy war verheiratet mit Margit Károlyi (1896–1975). Das Paar hatte vier Kinder.[1] Esterházy ist der Großvater des Schriftstellers Péter Esterházy.

Er studierte in Budapest und Oxford und wurde 1906 Abgeordneter im ungarischen Reichsrat. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Hauptmann der Reserve an der serbischen und russischen Front.

Am 15. Juni 1917 ernannte König Károly den erst 36-jährigen Esterházy überraschend als Nachfolger des reformfeindlichen István Tisza zum Ministerpräsidenten des Königreichs Ungarn. In seiner Regierung waren meist Anhänger Gyula Andrássys vertreten. Als Premier sollte er vor allem Sozialreformen und die Wahlreform vorantreiben. Mangelnde politische Erfahrung und die Krisen im vierten Kriegsjahr verursachten aber schnell Schwierigkeiten. Da er gegen Tiszas Anhänger ein gleiches Wahlrecht nicht durchsetzen konnte, trat er schon am 20. August 1917 zurück.[2][3] In der Regierung seines Nachfolgers Sándor Wekerle war er Minister ohne Geschäftsbereich, zuständig für öffentliche Gesundheit und Bildung.

Nach dem Krieg widmete er sich der Verwaltung seines Großgrundbesitzes. Für die Christlich-Soziale Partei wurde er 1931 wieder Mitglied des Ungarischen Parlaments und Vertreter seiner Partei im bedeutenden Wirtschaftsausschuss.[4]

Im Zweiten Weltkrieg war er ein Berater von Miklós Horthy.[5] Am 16. Oktober 1944 wurde er, weil er die Zusammenarbeit mit der deutschen Besatzung verweigerte, von der Gestapo verhaftet und ins KZ Mauthausen deportiert. Nach der Befreiung 1945 ging er zurück nach Ungarn, wo er 1951 von den Kommunisten in Hort, Komitat Heves inhaftiert wurde. Erst 1956 emigrierte er nach Österreich.[3][4]

Einzelnachweise

  1. Moritz Esterházy auf Austrian Commanders (abgerufen am 25. Januar 2010)
  2. Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien: Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 9, Verlag Droste, Düsseldorf 1983, ISBN 3-7700-5114-9, S. 1503.
  3. 1 2 Biografie (ungarisch)
  4. 1 2 Moritz Esterházy auf EsterhazyWiki
  5. Andrew L. Simon: Admiral Nicholas Horthy. Memoirs. Simon Publications, Safety Harbor 2000, ISBN 978-0-9665734-3-5, S. 109.