Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 13.02.2021, aktuelle Version,

Moriz Heider

Moritz Heider

Moriz Heider (* 21. Juni 1816 in Wien; † 29. Juli 1866 ebenda) war ein österreichischer Zahnarzt und Standespolitiker.

Lebenswerk

Moriz Heider war Schüler von Georg Carabelli, dessen Ordination er übernahm. Weil das Ansehen der Zahnärzte zu Beginn des 19. Jahrhunderts ausgesprochen miserabel war, setzte er sich zum Ziel, die Zahnheilkunde als medizinisches Spezialfach zu begründen und damit den minder geachteten Stand der Zahnärzte aufzuwerten. So gründete er im Jahre 1861 den Verein Österreichischer Zahnärzte (heute: Österreichische Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ÖGZMK))[1]. Dieser Verein trieb die Gründung einer Ausbildungsstätte für Zahnärzte voran. Zudem war Heider der erste Präsident des „Central-Vereins deutscher Zahnärzte“ (CVdZ, heute: DGZMK); er hatte dieses Amt von 1859 bis zu seinem Tod im Jahr 1866 inne.[2]

Moriz Heider arbeitete allerdings nicht nur standespolitisch, sondern war in vielerlei Hinsicht ein Pionier der Zahnbehandlung. So wendete er als erster im deutschen Sprachraum Goldhämmerfüllungen an.

Heider führte eine Neuerung in die Zahnheilkunde ein, die später die gesamte Chirurgie verwendete: die Galvanokaustik. In einem Gespräch mit dem Münchner Physiker Carl August von Steinheil kam er auf die Idee, das Glüheisen, das zur Zerstörung des Zahnnervs verwendet wurde, durch einen durch elektrischen Strom glühenden Platindraht zu ersetzen. In seiner 1846 erschienenen Publikation merkte er bereits an, dass die Methode auch in der Chirurgie anwendbar sein dürfte. Heider kann daher mit Recht als der Erfinder der Galvanokaustik bezeichnet werden.

Sein Freund Adolph Zsigmondy (1816–1880) und dessen Sohn, Otto Zsigmondy (1860–1917), setzten nach Heiders Tod seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Zahnheilkunde fort.

Grabmal auf dem Hietzinger Friedhof

Moriz Heider wurde in Wien auf dem Hietzinger Friedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab (Gruppe 6, Nummer 29) bestattet.[3]

Trivia

Als Heider von seinem Vorgänger Georg Carabelli (1787–1842) animiert wurde, sich mit der Zahnmedizin zu beschäftigen, soll er ihm geantwortet haben: „Ein honetter Mensch, der etwas gelernt hat, kann kein Zahnarzt werden.“

Literatur

Einzelnachweise

  1. https://www.oegzmksalzburg.at/de/start/index.asp Österreichische Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Zweigverein Salzburg. Gegründet 1861
  2. Dominik Groß, Gereon Schäfer: Geschichte der DGZMK 1859-2009. Berlin 2009.
  3. Moriz Heider in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Grabmal des österreichischen Zahnarztes Moriz Heider am Hietzinger Friedhof, Gruppe 6, Nr. 29. Eigenes Werk Herzi Pinki
CC BY-SA 4.0
Datei:Grave of Moriz Heider 01.jpg
Photo - Der österreichischer Zahnarzt und Standespolitiker Moriz Heider https://www.zm-online.de/fileadmin/user_upload/Bilder_Hefte/2017_22/Moritz-Heider_Quelle-Julius-Parreidt-Springer.jpg Autor/-in unbekannt Unknown author
Public domain
Datei:Photo - Moriz Heider - um 1855.png