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vom 29.02.2016, aktuelle Version,

Nachtschichten

Filmdaten
Originaltitel Nachtschichten
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 97 Minuten
Stab
Regie Ivette Löcker
Drehbuch Ivette Löcker
Produktion Mischief Films, Ralph Wieser, David Bohun (Produktionsleitung)
Kamera Frank Amann
Schnitt Michael Palm

Nachtschichten ist ein österreichischer Dokumentarfilm der Regisseurin Ivette Löcker. Der Film ist ein Berlinfilm, allerdings keine Sinfonie der Großstadt, sondern ein Film noir. Obwohl Helikopter mit Wärmebildkameras über der Stadt kreisen, finden Sprayer dennoch Schutz in der Nacht und hinterlassen ihre Handschrift. So hat DJ Mieko Suzuki Recht, wenn sie behauptet, dass die Nacht farbenfroher sei als der Tag. Obdachlose werden versorgt, ein Schlafloser spielt Basketball, Enten werden gefüttert, Wildschweine verjagt. Ivette Löcker webt ein fragiles Netz zwischen den natürlichen Stadtschwärmern, manchmal schrill schillernd, manchmal zeitlos melancholisch.

Synopsis

Eine Wachschutzfrau füttert während ihrer nächtlichen Kontrollrunde in der eisigen Winterkälte eine Ente, die sich auf das Industriegelände verirrt hat. Ein Obdachloser sucht im Schneetreiben nach einem trockenen Schlafplatz, der ihm Schutz gewährt. Ein Nachtwanderer flieht vor seiner Ruhelosigkeit hinaus in die mondhelle Nacht und findet Trost in der Schönheit der nächtlichen Stadt.

Der Film zeigt Menschen in Berlin, die tagsüber unsichtbar bleiben und die Nacht für ihre Existenz gewählt haben. Die Idee war, sie auf ihren Wegen durch die Nacht zu begleiten, um die Motive für ihren versetzten Lebensrhythmus zu ergründen und die Gestalt und Ordnung der heutigen Großstadtnacht erfahrbar zu machen. Manche arbeiten und leben freiwillig in der Nacht, andere hat das Schicksal dazu gezwungen; wieder andere nutzen die Dunkelheit, um im Geheimen zu operieren, manche finden in ihr ein neues Zuhause.

Löckers Intention war, die Spannung zwischen einer pragmatischen Routine, mit der die Nacht verbracht oder organisiert wird, und den existentiellen Sehnsüchten und Ängsten, die scheinbar unweigerlich hervorgerufen werden, filmisch zu erforschen. In längeren Beobachtungen und Gesprächen mit den Menschen entdecken wir die Spannungen und Ambivalenzen, aber auch die verheißungsvollen Freiräume, die sich durch ihre Lebensweise eröffnen. Die Momente, in denen Trostlosigkeit, Angst und Verzweiflung oder der Kampf gegen sie spürbar werden, zeigen auf, wie fragil die nächtlichen Freiräume beschaffen sind.

Festivals

  • Duisburger Filmwoche 2010, Germany
  • Biarritz FipaTel Market 2010, France
  • DIAGONALE, Festival of Austrian Film, 2011, Austria
  • Wisconsin Film Festival 2011, USA
  • Achtung Berlin 2011, Germany
  • 5 Seen Festival, 2011, Germany
  • Film Festival Insko, 2011, Poland
  • Doc Lisboa, 2011, Portugal
  • Anthology Film Archives, New York

Preise

  • Diagonale Preis für den besten Dokumentarfilm

Einzelnachweise