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vom 20.06.2022, aktuelle Version,

Oberalm

Marktgemeinde
Oberalm
Wappen Österreichkarte
Oberalm (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Hallein
Kfz-Kennzeichen: HA
Fläche: 6,39 km²
Koordinaten: 47° 42′ N, 13° 6′ O
Höhe: 452 m ü. A.
Einwohner: 4.462 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 699 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5411
Vorwahl: 06245
Gemeindekennziffer: 5 02 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Halleiner Landesstraße 51
5411 Oberalm
Website: www.oberalm.at
Politik
Bürgermeister: Hans-Jörg Haslauer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2019)
(21 Mitglieder)
8
7
3
3
8  7  3  3 
Insgesamt 21 Sitze


[1]

Lage von Oberalm im Bezirk Hallein
Lage der Gemeinde Oberalm im Bezirk Hallein (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Oberalm
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Oberalm, im Salzburger Dialekt Owaråim [ˈoːvaˌɾɔɪm], ist eine Marktgemeinde mit 4462 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Salzburger Land im Bezirk Hallein in Österreich.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Tennengau im Salzburger Land. Westlich der Gemeinde fließt die Salzach in rund 450 Meter über dem Meer. Im Nordosten steigt das Land zum Oberalmberg auf 726 Meter an. Die Grenze im Südosten bildet größtenteils der Almbach.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 6,39 Quadratkilometer. Davon sind 43 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 9 Prozent Gärten und 28 Prozent sind bewaldet.[2]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[3]):

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Oberalm I.

Nachbargemeinden

Puch bei Hallein
Hallein (Gemeindegebiet Taxach) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Adnet
Hallein

Geschichte

Der Name Oberalm leitet sich vom vorlateinischen Albantha (mutmaßlich alpenkeltisch, „illyrisch“) und steht in Flussnamen (gestützt) zu lateinisch albus ‚weiß‘, also wohl in der Bedeutung ‚am Almbach[4] (siehe auch Obere Albe für Almbach)[5]. Oberalm zählt zu den am frühesten besiedelten Gebieten in der Umgebung des Salzachtalbodens, die vorrömisch bis frühmittelalterliche Siedlungskontinuität des Raumes ist gesichert.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort im 8. Jahrhundert, als Herzog Theodo aus Bayern dem Heiligen Rupert den Salzachgau zwecks angestrebter Besiedelung und Missionierung übertragen hatte. In den Breves Notitiae (789) findet sich die erste Erwähnung – der Name Oberalm taucht in mehreren Textpassagen auf – ecclesiam iuxta ripam, que vocatur Albina oder hominum de Albina (‚Leute aus (Ober)Alm‘). Dieses Manuskript wird im Archiv der Erzabtei St. Peter aufbewahrt. Das Kloster besaß in Oberalm mehrere zinspflichtige Höfe. Als Marktort ist Oberalm schon im Mittelalter genannt. Weiters hatten mehrere bedeutende Adelsgeschlechter ihren Wohnsitz in Oberalm – unter anderem auf den Schlössern Kahlsperg und Winkl.

Ludwig Wittgenstein wohnte eine Zeit lang in der Villa seines Onkels im Ort und arbeitete hier am Tractatus logico-philosophicus (erschien 1921). Die Reste des Hauses, das in einem schlechten Zustand war, wurden entgegen Protesten am 1. Dezember 2015 abgerissen.[6]

1938, mit dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland, als allerorten in Österreich Großgemeinden gebildet wurden, wurde Oberalm per 1. Jänner 1939 der Stadt Hallein zwangseingemeindet („Groß-Hallein“). Nach dem Krieg gab es schon 1946 eine Unterschriftenaktion, das rückgängig zu machen, die eine Mehrheit von etwa 85 Prozent brachte („Los von Hallein“-Bewegung). Nach längeren Verhandlungen um die wertvollen Gewerbegebietslagen zwischen Oberalm und Hallein, aber auch mit Adnet um das Vorderwiestal, das mit der Auflösung Oberalms dorthin gekommen war, sowie nach weiteren Abstimmungen und Bürgerbefragungen verabschiedete der Salzburger Landtag per 11. Juni 1952 das Gesetz über die Wiedererrichtung einer Marktgemeinde Oberalm. Die Katastralgemeinde Oberalm II, der heutige Halleiner Stadtteil Neualm, und ein Grenzstreifen bei Hühnerau blieben aber bei Hallein. Das Vorderwiestal kam wieder zu Oberalm.[7]

Bevölkerungsentwicklung

Pfarrkirche Oberalm (1997) Im Vordergrund der Oberalmer Thaidingtisch
Schloss Kahlsperg

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Pfarrkirche Oberalm hl. Stephan: Gotischer Sakralbau mit bemerkenswertem Hochaltar aus dem Jahre 1707, spätgotische Marmorkanzel, Kruzifix und Heiligenfiguren von Johann Georg Mohr.
  • Schloss Haunsperg: 14. Jahrhundert, wurde bis 2015 als Hotel geführt, befindet sich unmittelbar neben der Kirche
  • Schloss Kahlsperg: 16. Jahrhundert, heute Seniorenheim
  • Schloss Winkl: heute Landwirtschaftsschule Winklhof
  • Bürgerhäuser: aus dem 17. Jahrhundert im Ortskern
  • Filzhofgütl: Das Kulturhaus ist ein ehemaliger Bauernhof und beherbergt eine Bibliothek.
  • Gemeindezentrum: moderner Bau
  • Ehemaliges Mesnerhaus, heute Dienstwohnungen für Mitarbeiter vom Schloss Winkl
  • Ehemaliges Schulhaus, von 1879, heute ein Privathaus
  • Wiestal: Naherholungsgebiet mit dem Wiestalstausee

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 32 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 16 im Haupt-, 15 im Nebenerwerb und 1 von einer juristischen Person geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 154 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 113 im Bereich Herstellung von Waren, 5 in der Wasserver- und Abfallentsorgung und 1 in der Energieversorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (304), Beherbergung und Gastronomie (282), Handel (211) und freiberufliche Dienstleistungen (106 Mitarbeiter).[8][9][10]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 32 37 22 25
Produktion 58 43 273 234
Dienstleistung 235 146 1011 798

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Verkehr

  • Öffentlicher Verkehr: Oberalm liegt an der Salzburg-Tiroler-Bahn und ist mit der Linie S3 der S-Bahn Salzburg direkt mit der Landeshauptstadt Salzburg verbunden. Die Regionalbuslinie 160 fährt von Hallein/Bahnhof über Oberalm nach Salzburg Hauptbahnhof.
  • Straße: Die Tauern Autobahn A10 durchquert das Gemeindegebiet von Norden nach Süden. Die Auffahrt Hallein befindet sich knapp südlich der Gemeindegrenze.

Politik

Gemeindeamt Oberalm

Die Gemeindevertretung hat insgesamt 21 Mitglieder.

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1861 waren:[14]

  • 1861–1867 Clement Perger
  • 1867–1867 Leopold Sommerauer
  • 1867–1872 Clement Perger
  • 1872–1873 Daniel Holztrattner
  • 1873–1876 Matthias Seidl
  • 1876–1880 Josef Holztrattner
  • 1880–1883 Matthias Seidl
  • 1883–1889 Leopold Schieferer
  • 1889–1912 Stefan Hinterhofer
  • 1912–1919 Anton Rieß
  • 1919–1922 Anton Klappacher
  • 1922–1925 Alexander Vogl
  • 1925–1929 Johann Huber
  • 1929–1938 Anton Fiala
  • 1938–1938 Matthäus Seidl
  • 1838–1953 (eingemeindet Hallein)
  • 1953–1961 Josef Ernstbrunner
  • 1961–1964 Matthäus Seidl
  • 1964–1964 Adolf Strobl
  • 1964–1988 Wolfgang Brunnauer
  • 1988–1999 Herbert Struber[15]
  • 1999–2005 Rudolf Schürer[16]
  • 2005–2019 Gerald Dürnberger (SPÖ)[17]
  • seit 2019 Hans-Jörg Haslauer (ÖVP)

Wappen

Das Wappen der Gemeinde wird folgendermaßen beschrieben:

Im goldenen Feld auf grünem Rasengrund ein Tisch, der aus einer massigen viereckigen Steinplatte von rotem Marmor und einem breiten, ebenfalls vierkantigen steinernen Tischfuß von grauer Farbe besteht. Hinter diesem Tisch steht ein grüner Lindenbaum.

Abgebildet ist der Oberalmer Thaidingtisch (Schranne) mit Gerichtslinde. Der „rote Marmor“ ist der bedeutende Adneter Marmor.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Literatur

  • Josef Brettenthaler: Oberalm. Ein Salzburger Markt einst und jetzt. Marktgemeinde Oberalm, Oberalm 1978.
  • Ägydius Außerhofer u. a.: Festschrift. 100 Jahre eigenständige Pfarre Oberalm 1908–2008. Orgelweihe. Renovierung der Pfarrkirche. Pfarre Oberalm, Oberalm 2008.
Commons: Oberalm  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oberalm  – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. salzburg.gv.at (Memento des Originals vom 30. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.salzburg.gv.at
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Oberalm, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  4. Eine Etymologie zu Alm (Bergweide) ist hier, wie im ganzen Salzburg-Halleiner Becken, auszuschließen, da der Ort im Tal liegt. Dasselbe gilt für Niederalm an der Alm (Berchtesgadener Ache)
  5. Biologische Unterwasser-Forschungsgruppe der Universität Salzburg: Historischer Flussverlauf der Salzach von den Salzachöfen bis zur Saalachmündung – Teil 2: Salzburg – Hallein in BUFUS-Info 40/2008, PDF-Datei S. 4–5 von 14 Seiten, online unter bufus.sbg.ac.at
  6. salzburg.orf.at Abriss von „Wittgenstein-Villa“ unter Protest, of.at, 1. Dezember 2015, abgerufen 1. Dezember 2015.
  7. Oberalm feierte vor 50 Jahren Trennung von Hallein. Landesgeschichtliche interessante Darstellung vom Leiter des Landesarchivs Fritz Koller in „Unser Land“, Salzburger Landeskorrespondenz, 26. März 2002.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Oberalm, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Oberalm, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Oberalm, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  11. Wahlergebnisse 2009. Land Salzburg, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  12. Wahlergebnisse 2014. Land Salzburg, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  13. Wahlergebnisse 2019. Land Salzburg, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  14. Bürgermeisterchronik. Gemeinde Oberalm, abgerufen am 11. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
  15. Herbert Struber. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  16. Rudolf Schürer. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  17. Gerald Dürnberger. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.