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vom 14.02.2022, aktuelle Version,

Oggau am Neusiedler See

Marktgemeinde
Oggau am Neusiedler See
Wappen Österreichkarte
Oggau am Neusiedler See (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Eisenstadt-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: EU
Fläche: 52,19 km²
Koordinaten: 47° 50′ N, 16° 40′ O
Höhe: 130 m ü. A.
Einwohner: 1.741 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 33 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7063
Vorwahl: 02685
Gemeindekennziffer: 1 03 10
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 52
7063 Oggau am Neusiedler See
Website: www.oggau.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Schmid (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(21 Mitglieder)
12
7
1
1
12  7  1  1 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Oggau am Neusiedler See im Bezirk Eisenstadt-Umgebung
HornsteinLorettoRust
Lage der Gemeinde Oggau am Neusiedler See im Bezirk Eisenstadt-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Oggau am Neusiedler See ist ein Ort mit 1741 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Burgenland am Westufer des Neusiedler Sees. Seit 1994 hat der Ort den Status einer Marktgemeinde.

Geografie

Lage

Oggau liegt zwischen dem Ruster Hügelland und dem Neusiedler See, der mit 115 Meter über der Adria der tiefste Punkt der Gemeinde ist. Die höchste Erhebung ist der Seeberg mit 211 Meter Seehöhe.[1]

Nachbargemeinden

Donnerskirchen Neusiedl am See (ND)
Schützen am Gebirge Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Podersdorf am See (ND)
Oslip Rust Illmitz (ND)

Geschichte

Oggau im Aufnahmeblatt der Franzisco-josephinischen Landesaufnahme (1873)

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Oggau dann in der Provinz Pannonia. Bei Ausgrabungen wurden Trinkschalen mit Rotweinresten aus der Römerzeit gefunden. Aufgrund dieses Fundes ist Oggau die „älteste Rotweingemeinde Österreichs“.

Der Ortsname ist zum ersten Mal 1344 als villa Zaka bezeugt. Diese Form stammt aus dem altungarischen Personennamen Sac. Die Siedlung ist also nach ihrem ersten Besitzer benannt.

Im Deutschen wurde der anlautende Zischlaut /s/ des nicht weiter verständlichen Namens mit der mhd., bei Ortsbestimmungen überaus häufigen Präposition ze („zu; in“) identifiziert; wenn man die vermeintliche Präposition wegließ, blieb als Ortsname nur noch das heutige Oggau übrig. Diese eingedeutschte Form wiederum wurde bald ins Ungarische zurückentlehnt und ist seit 1393 als Oka bezeugt.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach bitteren Verhandlungen ein Teil Ungarns in den Vertrag von Trianon 1920 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Zwischen Oktober 1944 und April 1945 wurden im Steinbruch ungarische Juden als Zwangsarbeiter eingesetzt.[2]

Marktgemeinde ist Oggau am Neusiedler See seit 1994 (durch VO 16).

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Oggau
Der Hölzlstein
Kreuzkapelle
Rosaliakapelle
Weinlehrpfad bei Oggau
  • Pfarrkirche Oggau: Die barocke Pfarrkirche wurde von 1727 bis 1731 erbaut und besitzt einen Schrein aus dem Rokoko. Der Pfarrhof wurde 1795 errichtet. In Oggau befinden sich zwei Pestsäulen (errichtet 1695 und 1713).
  • Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der Hölzlstein, ein rund 10 mal 20 Meter großer Kalkstein, der etwas außerhalb der Ortschaft liegt. Dabei handelt es sich um einen Überrest aus der Zeit, als die Gegend noch unter dem Meeresspiegel lag. Einer Sage nach bewohnten einst Hexen den Hölzlstein.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • 24 Stunden Burgenland Extrem Tour
  • Jedes Jahr Ende August wird ein Kirtagbaum aufgestellt. Dies wird von Generation zu Generation weitergegeben. Anlass dafür ist die Musterung. Alle zukünftigen Soldaten bzw. Zivildiener stellen diesen Baum gemeinsam auf.

Wirtschaft

Flächennutzung

Von der Gemeindefläche entfallen zwei Drittel auf den Neusiedler See, ein knappes Viertel wird landwirtschaftlich genutzt, rund vier Prozent sind Weingärten.[3] In diesen werden gleichermaßen Weiß- und Rotweine angebaut. Die wichtigsten Weißweinsorten sind Grüner Veltliner, Welschriesling, Weissburgunder, Müller-Thurgau und Neuburger, bei den Rotweinen überwiegt der Blaufränkische.[4]

Berufspendler

Im Jahr 2011 lebten 856 Erwerbstätige in Oggau. Davon arbeiteten 167 im Ort und 689 pendelten zur Arbeit aus. Von der Umgebung pendelten 34 Personen zur Arbeit nach Oggau.[5]

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,19
(+7,04)
35,40
(−5,52)
5,28
(n. k.)
5,13
(−6,80)
       
Gemeindeamt Oggau am Neusiedler See

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[6] 2012[7] 2007[8] 2002[9] 1997[9]
Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M.
SPÖ 718 54,19 12 636 47,15 10 705 53,57 12 727 55,54 12 549 46,13 9
ÖVP 469 35,40 7 552 40,92 9 509 38,68 8 527 40,26 9 528 44,37 9
FPÖ 70 5,28 1 nicht kandidiert nicht kandidiert 55 4,20 0 102 8,57 1
FBL 68 5,13 1 161 11,93 2 102 7,75 1 nicht kandidiert nicht kandidiert
BBO nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 11 0,92 0
Wahlberechtigte 1540 1591 1584 1534 1472
Wahlbeteiligung 91,10 % 92,52 % 91,04 % 92,42 % 94,02 %

Gemeindevorstand

Neben Bürgermeister Thomas Schmid (SPÖ) und Vizebürgermeister Peter Eibl (ÖVP) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Franz Dinhof (SPÖ), Gabriele Hirschmann (SPÖ), Hannes Kern (ÖVP), Johann Kröss (SPÖ) und Harald Zinkl (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[10]

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2017 Thomas Schmid (SPÖ). Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 wurde er gegen drei Mitbewerbern im ersten Wahlgang mit 58,72 % in seinem Amt bestätigt. Peter Eibl (ÖVP) kam auf 33,14 %, Josef Graßl (FBL) auf 4,94 % kam und Christian Eissner (FPÖ) auf 3,20 %.[6] Eibl durfte damit seine Funktion als Vizebürgermeister behalten.[10]

Amtsleiterin ist Edith Zechmeister.[11]

Chronik der Bürgermeister

von bis Bürgermeister[12]
1923 1938 Elias Wimmer (CSP)
1938 Georg Mähner (NSDAP)
Richard Erdt (NSDAP)
Franz Thometitsch (NSDAP)
Ferdinand Migschitz (NSDAP)
1945 Paul Sallmutter (NSDAP)
1945 1948 Elias Wimmer (ÖVP)
1948 1972 Johann Siess (ÖVP)
1972 1997 Leopold Werner (ÖVP)
1997 2017 Ernst Schmid (SPÖ)
seit 2017 Thomas Schmid (SPÖ)

Wappen

Blasonierung: „In Blau ein silberner, zweitürmiger, gezinnter Torbau mit geöffnetem Rundbogentor, aufgezogenem goldenen Fallgitter, Kegeldächern und je einem geöffneten Rundbogenfenster an den Türmen. Aus dem linken Obereck bricht eine goldene Sonne hervor.“

Die Ortsfarben sind den Tinkturen des Wappens entsprechend Silber- (Weiß-) Blau.[13]

Persönlichkeiten

  • Matthias Weißenbeck (1673–1743) – Tuchhändler und Ratsherr in Wien, der gebürtige Oggauer finanzierte den Bau der Oggauer Kirche[14]
  • Josef Mayrhofer (1810–1897) – Priester und Theologieprofessor am Bischofssitz in Győr, Wohltäter der Pfarre Oggau[15]
  • Johann Surányi 1835–1903 – Mitglied des Raaber Domkapitels (Kanonikus), 1897–1902 Rektor der theologischen Hochschule in Győr[16]
  • Elias Wimmer (1889–1949) – Politiker, Bürgermeister von Oggau
  • Josef Lentsch (1909–1988) – in Oggau geborener Politiker, Landeshauptmann des Burgenlands[17]
  • Franz Heigl (1925–2002) – Direktor der Volksschule Oggau, Spieler und langjähriger Obmann des UFC Oggau, Ahnen- und Heimatforscher[18]
  • Paul Fasching (* 1951) – Landwirt und Politiker, Mitglied des Gemeinderats von Oggau
  • Lukas Pallitsch (* 1985) – österreichischer Mittelstreckenläufer, Theologe und Germanist

Ehrenbürger

An folgende Persönlichkeiten wurde die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Oggau am Neusiedler See verliehen:[19]

  • Richard Kampits † (verliehen am 11. April 1931) – Volksschuldirektor
  • Andreas Kern † (verliehen am 11. April 1931) – Gastwirt
  • Otto von Habsburg (verliehen am 15. September 1934; aberkannt 7. Juni 1938) – Kaisersohn
  • Kurt von Schuschnigg † (verliehen am 10. November 1936; aberkannt 7. Juni 1938) – Bundeskanzler
  • Hans Sylvester † (verliehen am 10. November 1936; aberkannt 7. Juni 1938) – Landeshauptmann des Burgenlandes
  • Josef Heurigs † (verliehen am 7. Juli 1949) – Dechantpfarrer in Oggau
  • Gustinus Ambrosi † (verliehen am 25. Februar 1953) – Professor und Bildhauer in Wien
  • Andreas Tschank † (verliehen am 28. September 1954) – Oberschulrat in Oggau
  • Rudolf Leopold (verliehen am 14. März 1958) – Sektionschef im Bundesministerium für Landwirtschaft
  • Franz Hengl (verliehen am 14. März 1958) – Ministerialrat beim Bundesministerium für Landwirtschaft
  • Johann Siess † (verliehen am 27. Mai 1977) – Bürgermeister 1948–1955 und 1960–1972
  • Alfred Hirtenfelder † (verliehen am 30. Dezember 1986) – Kanonikus, Ortspfarrer 1972–1987
  • Leopold Werner (verliehen am 13. Mai 2000) – Bürgermeister 1972–1997
  • Mathias Reiner (verliehen am 29. August 2004) – wirkl. Konsistorialrat, Ortspfarrer 1987–2004

Ehrenringträger

Seit 1976 wurde an folgende Persönlichkeiten wurde der Ehrenring der Gemeinde Oggau am Neusiedler See verliehen:[20]

  • Josef Grassl † (verliehen am 27. Mai 1977) – Bürgermeister 1955–1959
  • Johann Schmidl † (verliehen am 27. Mai 1977) – Vizebürgermeister 1954–1958 und 1962–1967
  • Ernst Kampitsch † (verliehen am 27. Mai 1977) – Volksschuldirektor in Oggau
  • Ferdinand Maad † (verliehen am 19. April 1980) – Leiter des Gemeindeamtes Oggau 1947–1980
  • Franz Heigl † (verliehen am 16. März 1985) – Volksschuldirektor
  • Michael Schmit (verliehen am 30. Dezember 1986) – Obmann der Raiffeisenkasse Oggau
  • Helmut Lang (verliehen am 12. September 1977) – langjähriger Kapellmeister
  • Mathias Pallitsch (verliehen am 13. Mai 2000) – Vizebürgermeister 1967–1982
  • Johann Neuwirth (verliehen am 13. Mai 2000) – Vizebürgermeister 1967–1980
  • Heribert Reinprecht (verliehen am 13. Mai 2000) – Vizebürgermeister 1982–1992
  • Ernst Kampitsch (verliehen am 13. Mai 2000) – Volksschuldirektor in Oggau
Commons: Oggau am Neusiedler See  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Oggau - Gemeinde - Gemeinde Oggau. Abgerufen am 4. November 2020.
  2. Zwangsarbeitslager für ungarische Juden in Österreich, Eintrag Oggau auf deutschland-ein-denkmal.de
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Oggau am Neusiedler See, Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. November 2020.
  4. Daten und Fakten - Weinbau - Gemeinde Oggau. Abgerufen am 4. November 2020.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Oggau am Neusiedler See, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. November 2020.
  6. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Oggau am Neusiedler See 2017 (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  7. Land Burgenland: Wahlergebnis Oggau am Neusiedler See 2012 (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  8. Land Burgenland: Wahlergebnis Oggau am Neusiedler See 2007 (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  9. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Oggau am Neusiedler See 2002 (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  10. 1 2 Gemeinde Oggau am Neusiedler See: Gemeindevorstand (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  11. Gemeinde Oggau am Neusiedler See: Amtsleiterin (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  12. Atles Burgenland: atlas-burgenland.at (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  13. Das Oggauer Gemeindewappen - Gemeinde - Gemeinde Oggau. Abgerufen am 4. November 2020.
  14. Oggau.com: Matthias Weißenbeck (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  15. Oggau.com: Josef Mayrhofer (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  16. Oggau.com: Johann Surányi (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  17. Oggau.com: Josef Lentsch (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  18. Oggau.com: Franz Heigl (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  19. Oggau.com: Ehrenbürger (abgerufen am 16. Dezember 2017)
  20. Oggau.com: Ehrenringträger (abgerufen am 16. Dezember 2017)

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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 14 Colonne XV Section d (später 4857/4). Oslip, Rust, Oggau, St. Margarethen, Mörbisch, Schützen/Gschiesz, westliches Podersdorf und mittlerer (ausgetrockneter) Neusiedlersee, Burgenland, Österreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Der Hölzlstein bei Oggau Eigenes Werk Clemens Mosch
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Die kath. Pfarrkirche Hll. Dreifaltigkeit, Simon und Judas in der burgenländischen Marktgemeinde Oggau am Neusiedler See . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Die Kreuzkapelle in der burgenländischen Marktgemeinde Oggau am Neusiedler See . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Eine kleine Kapelle auf einer Anhöhe nächst der Oggauer Landesstraße in der burgenländischen Marktgemeinde Oggau am Neusiedler See . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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