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vom 13.04.2021, aktuelle Version,

Olha Kobyljanska

Olha Kobyljanska (1899)

Olha Julianiwna Kobyljanska (ukrainisch Ольга Юліанівна Кобилянська; * 27. November 1863 in Gura-Humora, Bukowina, Kaisertum Österreich; † 21. März 1942 in Czernowitz, Bukowina, Großrumänien) war eine ukrainische Schriftstellerin.

Leben

Olha stammte väterlicherseits aus einer ukrainischen, mütterlicherseits aus einer polnisch-deutschen Familie (Werner). Der Vater war ein kleiner k. k. Beamter, der für sieben Kinder sorgen musste. Deshalb zog die Familie oft um, wohnte in den südbukowinischen Städten Suczawa und Kimpolung, später im nordbukowinischen Dorf Dymka, und kam 1891 nach Czernowitz.

Nach der vierjährigen Volksschule in ihrem Heimatdorf bildete sich Olha als Autodidaktin weiter. Eine große Rolle in ihrer geistigen Entwicklung spielte die deutsche Literatur, vor allem Goethe, Heine, Keller, Spielhagen, Hauptmann und Marlitt. Wichtig waren ihr auch skandinavische Autoren wie Jacobsen, Ibsen und Strindberg und russische Dichter wie Tolstoi und Turgenew.

Einen spürbaren Einfluss auf Olhas Werk hatte die Philosophie von Friedrich Nietzsche. Unter anderem waren das die Dychotomie oben – unten, das Motiv der Einsamkeit, die Idee vom Übermenschen und das Konzept der ewigen Wiederkehr.

Ihren ersten schriftstellerischen Versuchen in polnischer Sprache war kein Erfolg beschieden. Ende der 1880er Jahre begann sie in deutscher Sprache zu schreiben. Ihre frühen Erzählungen und Skizzen wurden in der Gartenlaube, in Westermanns Monatsheften und in der Wiener Zeitschrift Ruthenische Revue veröffentlicht. Bei Bruns in Minden erschien 1901 der deutsche Erzählband Kleinrussische Novellen.

Das nationale Erwachen der Ukraine und ihre Schriftsteller Ukrajinka, Fedkowytsch, Franko und Schewtschenko bestärkten sie in ihrem Wunsch, eine ukrainische Schriftstellerin zu werden. Mit Lessja Ukrajinka, Wassyl Stefanyk und Ossyp Makowej war sie befreundet. So schrieb sie ab Mitte der 1890er Jahre vor allem in ukrainischer Sprache.

Werk

Als frühe Verfechterin der Frauenemanzipation beteiligte sich Olha in jener Zeit an der Organisation des Vereins der ruthenischen Frauen der Bukowina. Ihren Niederschlag findet diese Haltung in ihren literarischen Gestalten, z. B. in Valse mélancholique (1894), Der Mensch, Impromptu fantasie, Die Prinzessin und Die Natur (alle 1895), Die Aristokratin (1898) und Niobe (1905). Mit diesen Werken gilt sie in der ukrainischen Literatur als Vorkämpferin der neuromantischen Moderne.

Zu Olhas bedeutendsten Prosawerken gehören ihr Roman aus dem Bauernleben Die Scholle (1902), der das Kain und Abel-Motiv auf Dorfkonflikte in der Bukowina überträgt und neben Émile Zolas Die Erde eine der besten Darstellungen dieses Themas in der Weltliteratur ist. Die lyrisch-romantische Erzählung Sonntags früh Heilkraut gerodet nach Motiven eines ukrainischen Volksliedes ist eine sozial gefärbte Liebestragödie.

Der Roman Der Pöbelapostel (1936) gibt einen tiefen Einblick in die ukrainische Intelligenzija auf dem Wege der nationalen Bewusstwerdung, der zur Sowjetzeit als nationalistisch galt und verboten war.

Zwischen 1927 und 1929 erschien im ukrainischen Charkiw Olhas Gesamtwerk in neun Bänden. Einige Prosawerke wurden dramatisiert und gehören zum Repertoire ukrainischer Theater. Die Scholle wurde 1954 verfilmt.

Ehrungen

Seit 1944 besteht in Czernowitz das Olha-Kobyljanska-Museum mit einem Ableger in Dymka, Oblast Tscherniwzi. Das Stadttheater Czernowitz wurde nach ihr benannt. Davor steht ihr schönes Bronzedenkmal. Die ehemalige Herrengasse wurde nach ihr benannt.

Quelle

  • Peter Rychlo, Oleg Liubkivskyj: Literaturstadt Czernowitz, 2., verbesserte Auflage. Czernowitz 2009, S. 73–79
Commons: Olha Kobyljanska  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Ольга Кобилянська http://gazeta.ua/articles/history/_meni-mocno-soromno-scho-moya-fotografiya-pishla-v-svit-olga-kobilyanska-ne-lyubila-svoyih-znimkiv/528314 Autor/-in unbekannt Unknown author
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Mitglieder des Kongresses der ukrainischen Schriftsteller anlässlich des 100. Jahrestages der Veröffentlichung der „Aeneis“ von Iwan Kotljarewskyj , Lwiw, 31. Oktober 1898. Von links nach rechts: 1. (untere) Reihe: Mychailo Pawlyk , Jewhenija Jaroschynska , Natalija Kobrynska , Olha Kobyljanska , Sylwestr Lepkyj , Andrij Tschaikowskyj , Kostjantyn Pankiwskyj 2. Reihe: Iwan Kopatsch , Wolodymyr Hnatjuk , Ossyp Makowej , Mychajlo Hruschewskyj , Iwan Franko , Oleksandr Kolessa , Bohdan Lepkyj 3. (oben) Reihe: Iwan Petruschewytsch , Filaret Kolessa , Jossyp Kyschakewytsch , Iwan Trusch , Denys Lukijanowytsch , Mykola Iwasjuk НТШ . З колекції проф. Ф. Погребенника. Autor/-in unbekannt Unknown author
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