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vom 20.05.2022, aktuelle Version,

Orgelbau Pirchner

Orgelbau Pirchner
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1825
Auflösung 28. Oktober 2016
Sitz Steinach am Brenner, Österreich
Leitung Martin Pirchner
Branche Orgelbau

Orgelbau Pirchner war ein österreichisches Orgelbauunternehmen mit Sitz in Steinach am Brenner in Tirol, das zuletzt als GmbH geführt und als Firma im Jahr 2016 gelöscht wurde.[1]

Unternehmensgeschichte

Die Herstellung von Orgeln im Wipptal kann man bis ins Jahr 1817 verfolgen. Das Unternehmen Orgelbau Pirchner wurde von Josef Reinisch I. gegründet, der 1833 seine Werkstatt von Gries am Brenner nach Steinach verlegte.[2]

Insgesamt waren fünf Generationen der Familie Reinisch als Orgelbauer tätig, bis 1935 Johann Pirchner sen., der seit 1918 als Orgelbauer im Betrieb gearbeitet hatte, die Leitung der Werkstätte übernahm. Ab diesem Zeitpunkt trat das Unternehmen unter dem Namen Reinisch-Pirchner auf. Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg war der Betrieb von Ende 1942 bis Juni 1945 geschlossen.[3]

Ab 1948 wurden wieder mechanische Schleifladenorgeln gebaut, nachdem zwischen 1898 und 1942 die Instrumente mit pneumatischer und elektrischer Traktur versehen waren. Unter Johann Pirchners Leitung wurden ab 1945 mehr als 120 Orgeln gebaut, bis er den Betrieb 1972 an seinen Sohn Johann Pirchner jun. (* 28. April 1928; † 11. Dezember 2012) übergab.[4]

Ab 1998 trat die Firma unter der Bezeichnung Orgelbau Pirchner auf. Seit 2003 leitete Martin Pirchner, Sohn von Johann Pirchner jun., das Unternehmen gemeinsam mit seinem Sohn Andreas Pirchner.[5]

Werke

Man. = Manuale     Reg. = Register     P = Pedalklaviatur

Familie Reinisch

Jahr Ort Kirche Bild Man. Reg. Bemerkungen
1833 Kematen in Tirol Pfarrkirche II/P 20 Erbaut durch Franz Reinisch I., Umbau durch Franz Weber; 2005/06 Rekonstruktion durch Wolfgang Bodem
1833 Götzens Pfarr- und Wallfahrtskirche
II/P 19 Erbaut durch Josef Reinisch I.; Restaurationen in den 1970er Jahren und 2018/19 → Orgel
1886 Enneberg-Pfarre Pfarrkirche
II/P 23 Umbau und Erweiterung der Aignerorgel durch Franz Reinisch II., 2020 restauriert durch Orgelbau Kaufmann (Deutschnofen)
1894 Innsbruck Basilika Wilten II/P 24 erbaut von Franz Reinisch II. (1840–1921);[6] mechanische Kegelladen mit Barkerhebel für das Hauptwerk; 2003 restauriert
1895 EppanSt. Pauls Pfarrkirche (Emporenorgel) II/P 25 Erbaut durch Franz Reinisch II., Disposition
1896 Rauris Bucheben: Pfarrkirche zu den hll. Hieronymus und Leonhard I/P 7 Die Orgel wurde von Franz Reinisch II. (1840–1921) aus Steinach am Brenner als mechanisches Kegelladeninstrument, äußerlich im Stil der Neorenaissance, erbaut.
1899 Haiming Pfarrkirche Ochsengarten I/P Erbaut durch Franz Reinisch II., 1986 durch ein Werk der Fa. Pflüger ersetzt.
1902 Nassereith Pfarrkirche II/P 23 Erbaut durch Franz Reinisch II., Umbau und Erweiterung der Mauracherorgel. Restauriert 2000
1911 Tramin Pfarrkirche II/P 32 Erbaut durch Karl Reinisch I.; 1997 Restauration durch Orgelbau Windner
1912 Imst Stadtpfarrkirche II/P 33 Erbaut durch Karl Reinisch I.; 1993 Restauration durch Orgelbau Erler
1914 Grins Pfarrkirche Grins II/P Erbaut durch Karl Reinisch I.; 1988 durch einen Neubau der Fa. Rieger ersetzt.
1920 Hall in Tirol Franziskanerkirche II/P 25 Erbaut durch Karl Reinisch I.; 2016 Restauration durch Orgelbau Erler
1930 Ischgl Pfarrkirche II/P Erbaut durch Karl Reinisch I.; 2001 durch einen Neubau der Fa. Späth ersetzt.
1930 Kössen Pfarrkirche II/P 22 Erbaut durch Karl Reinisch I.[7]

Karl Reinisch's Erben

Jahr Ort Kirche Bild Man. Reg. Bemerkungen
1933 Gnadenwald St. Michael II/P 11 Orgel
1948 Absam Basilika St. Michael II/P 23 Unter der Anleitung des Konsulenten des Bundesdenkmalamts, dem Organologen Ing. Egon Krauß restauriert. → Johann Anton Fuchs-Orgel|-

Restauriert 2005 durch Orgelbau Erler

1948 Brixlegg Pfarrkirche II/P 30 Orgel
1950 Wien Malteserkirche II/P 16 Neubau durch Karl Reinisch's Erben unter Einbezug barocken Gehäuse- u. Pfeifenmaterials der ursprünglichen Barockorgel von ca. 1750 (I/P/8, unbekannter Orgelbauer). Der Tonumfang wurde erweitert.[8]
1953 Brandenberg St. Georg II/P 17 Orgel
1956 Waldhausen im Strudengau Stiftskirche Prospekt 1677, Werk durch Karl Reinisch's Erben 1956 wiederhergestellt
1957 Bludenz Pfarrkirche Bings
1957 Natternbach St. Margareta II/P 15 Orgel
1958 Wattens Marienkirche III/P 48 Orgel
1958 Wien Pfarrkirche Sandleiten II/P 14 Ursprünglich eine der Orgeln der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, an der Anton Heiller unterrichtete, 2002 in die Pfarrkirche Sandleiten übertragen.
1959 St. Pölten Evangelische Pfarrkirche St. Pölten II/P 14 2014 durch Walter Vonbank Orgelbau erweitert

Reinisch-Pirchner

Jahr Ort Kirche Bild Man. Reg. Bemerkungen
1961 Hard St. Sebastian II/P 26 Orgel
1963 Innsbruck Spitalskirche I/P 13 Umbau einer Orgel von Johann Georg Gröber durch Reinisch-Pirchner.
1966 Kappl im Paznaun Pfarrkirche II/P 23 Umbau durch Reinisch-Pirchner mit Erhalt von Pfeifen der alten Orgel von Johann Anton Fuchs II.
1968 Wörgl Stadtpfarrkirche II/P 20
1968 Neumarkt im Mühlkreis Pfarrkirche Neumarkt im Mühlkreis in einem bemerkenswerten spätbarocken Gehäuse von Franz Lorenz Richter 1771
1969 Anras St. Stephanus und Margareta II/P 18 Orgel
1969 Ried im Innkreis Pfarrkirche Riedberg II/P 19
1970 Innsbruck Liebfrauenkirche Saggen II/P 19 Orgel
1972 Kramsach Wallfahrtskirche Mariathal II/P 22
1972 Lienz Stadtpfarrkirche St. Andrä
II/P 22 Erbaut durch Reinisch-Pirchner mit Wiederverwendung von Pfeifen der alten Orgel von Andreas Putz.
1973 Thaur Pfarrkirche II/P 19
1975 Axams Dekanatspfarrkirche II/P 17 Neubau durch Reinisch-Pirchner, restauriert durch Orgelbau RöselOrgel
1975 Linz Herz-Jesu-Kirche II/P 26 Orgel
1976 Kirchberg an der Pielach Pfarrkirche
1976 Kufstein Stadtpfarrkirche St. Vitus II/P 21 Orgel
1976 Matrei am Brenner / Pfons Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt II/P 21 Das Hauptgehäuse der Orgel ist aus dem 1. Viertel des 19. Jahrhunderts, das Werk mit einem neuen Rückpositiv ist aus 1976 → Orgel
1977 Landeck Stadtpfarrkirche II/P 19
1977 Innsbruck Musikschule II/P 9 Orgel
1978 Kaltern Pfarrkirche Maria Himmelfahrt III/P 31
1978 Eberschwang Pfarrkirche hl. Michael II/P 19 Erbaut durch Reinisch-Pirchner, unter Verwendung des Rokoko-Gehäuses aus dem Jahr 1794. Orgeldisposition:
1978 Mittenwald Dreifaltigkeitskirche II/P 19
1980 Brixen Brixner Dom III/P 47
1982 Hainburg an der Donau Pfarrkirche Hainburg an der Donau II/P 21
1983 Bruck an der Mur Stadtpfarrkirche II/P 28
1983 Obermillstatt Pfarrkirche II/P 14
1983 Söll Pfarrkirche II/P 23 Disposition[9]
1984 Wangen St. Ulrich II/P 8
1985 Perchtoldsdorf Pfarrkirche Perchtoldsdorf III/P 40
1985 St. Johann in Tirol Dekanatspfarrkirche II/P 25
1986 Innsbruck St. Nikolaus
II/P 29
1986 Rattenberg am Inn Pfarrkirche Rattenberg II/P 23
1987 Telfs Dekanatspfarrkirche III/P 33 Das Rückpositiv besitzt eine eigene Spielanlage.
1987 Pradl St. Norbert I/P 11 Orgel
1988 Wildon Pfarrkirche St. Magdalena II/P 22
1989 Reutte in Tirol Pfarrkirche III/P 30
1989 Seitenstetten Stift Seitenstetten II/P 29
1991 Salzburg Salzburger Dom II/P 14 östliche Kuppelorgeln
1991 St. Georgen im Attergau Pfarrkirche hl. Georg II/P 21 Erbaut durch Reinisch-Pirchner, in einem Gehäuse, das stilistisch auf die Kanzel abgestimmt ist und von der Firma Aichlseder gefertigt wurde.[10]
1992 Steinach am Brenner Pfarrkirche III/P 37
1992 Volders Pfarrkirche II/P 20
1993 Neustift im Stubaital Pfarrkirche III/P 33
1993 Hall in Tirol Spitalskirche zum Hl. Geist II/P 17 Orgel
1995 Bozen Franziskanerkloster III/P 44
1995 Längenfeld Pfarrkirche
II/P 18
1996 Innsbruck Auferstehungskirche II/P 20
1996 Innsbruck Stiftskirche Wilten (Chororgel) II/P 15 Neubau durch Reinisch-Pirchner als Chororgel. Seit 2005 in der Pfarrkirche Hall/Schönegg → Orgel

Orgelbau Pirchner

Jahr Ort Kirche Bild Man. Reg. Bemerkungen
1999 Himmelkron Autobahnkirche Himmelkron I/P 6 Orgel
1999 Hall in Tirol Stadtpfarrkirche St. Nikolaus III/P 50 Orgel
2000 Innsbruck Dom zu St. Jakob III/P 57 Die große Orgel auf der Westempore wurde, unter Verwendung von Pfeifenmaterial der Vorgängerorgel, in das Gehäuse der Orgel von Johann Kaspar Humpel aus dem Jahre 1725 eingebaut. Das Instrument besitzt mechanische Spiel- und Registertrakturen.[11]
2001 Salurn Pfarrkirche II/P 19 -
2002 Innichen Stiftskirche II/P 23 Erbaut durch Orgelbau Pirchner[12]
2002 Wien Universität für Musik und darstellende Kunst
II/P 15 Unterrichts- und Übeorgel im Institutsgebäude Seilerstätte 26, Zimmer AO106
2004 Polling Ehemalige Klosterkirche
III/P 42 Prospekt von Johann Georg Hörterich von 1765
Orgel
2005 Zams Pfarrkirche II/P 22
2007 Sandl Pfarrkirche II/P 19 Das neue Instrument wurde am 10. Juni 2007 von Maximilian Aichern gesegnet.
2008 Reichenthal Pfarrkirche Reichenthal II/P 25 Die Orgel hatte Franz Xaver Krismann 1774 für die Stadtpfarrkirche Steyr geschaffen. 1893 wurde das Gehäuse, auf Empfehlung Anton Bruckners, vom Instrument getrennt und von Steyr nach Reichenthal verbracht.
2008 Gries am Brenner St. Mariä Heimsuchung II/P 19 Orgel
2009 Lienz Franziskanerkloster Lienz III/P 38
2010 St. Ulrich in Gröden Pfarrkirche II/P 31
2011 Traunstein Stadtpfarrkirche St. Oswald (Chororgel) I/P 9 Chororgel[13]
2012 Seewalchen am Attersee Pfarrkirche Hl. Jakobus der Ältere II/P 26 2012 aufgestellt und am 16. Juni 2013 geweiht.
2013 Vorau Stift Vorau II/P 34 Orgel
2015 Weitra Pfarrkirche Weitra II/P 29
Commons: Orgelbau Pirchner  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wiener Zeitung, Ausgabe Nr. 223 vom 16. November 2016. online
  2. Reinisch, Franz (I). In: Orgellandschaft Tirol. Abgerufen am 22. März 2022.
  3. Karl Reinisch’s Erben. In: Orgellandschaft Tirol. Abgerufen am 22. März 2022.
  4. Reinisch-Pirchner. In: Orgellandschaft Tirol. Abgerufen am 22. März 2022.
  5. Orgelbau Pirchner. In: Orgellandschaft Tirol. Abgerufen am 22. März 2022.
  6. stift-wilten.at
  7. Orgel Kössen. Abgerufen am 11. August 2021.
  8. Günter LADE: Orgeln in Wien. Wien 1990, ISBN 3-9500017-0-0, S. 54f.
  9. OrgelDB Salzburg: Söll. Abgerufen am 31. August 2021.
  10. Lt. Kirchenführer, Pfarramt St. Georgen 2002
  11. Reinhard Jaud: 275 Jahre Orgelgeschichte zu St. Jakob in Innsbruck. In: Domorgel St. Jakob/Innsbruck, Festschrift zur Orgelweihe, Innsbruck 2000, S. 26ff.
  12. Orgel der Stiftskirche Innichen. Abgerufen am 11. August 2021.
  13. erzbistum-muenchen.de (Memento vom 1. Februar 2015 im Internet Archive)