Paul Joseph von Beroldingen
Paul Joseph Reichsgraf von Beroldingen (* 19. Mai 1754 in Gündelhardt, Thurgau; † 3. Juli 1831 in Stuttgart) war ein württembergischer Diplomat und Politiker.
Leben
Paul Joseph von Beroldingen wurde von seinem älteren Bruder, dem Domherrn Joseph Anton Siegmund von Beroldingen erzogen. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen. Nach dem Studium trat er in den Dienst der gefürsteten Propstei Ellwangen ein. Als diese an Württemberg überging, wurde Beroldingen in den Staatsdienst übernommen. 1806 wurde er königlich württembergischer Geheimer Rat und Gesandter am Wiener Hof. 1817 wurde er erster Kammerherr und Oberhofmeister der Königin Katharina von Württemberg (Katharina Pawlowna), später auch Oberhofmeister von Königin Pauline von Württemberg. Von 1815 bis 1819 war er Mitglied der Ständeversammlung des Königreichs Württemberg.
Nach dem Tod des kinderlosen Freiherrn Franz Konrad von Ratzenried aus dem Geschlecht der Humpiss im Jahre 1813 erbte sein Neffe Paul Joseph von Beroldingen das Schloss Ratzenried in Argenbühl bei Ravensburg.
Graf von Beroldingen wohnte jedoch nur selten auf dem Schloss, da er als Geheimer Rat und Gesandter zu Wien, sowie Kammerherr und Oberhofmeister der Königin von Württemberg anderweitig gebunden war. Am 19. März 1802 heiratete er Maximiliane von Ritter zu Grünstein (1767–1851), Tochter des kurmainzischen Kämmerers Carl von Ritter zu Grünstein. Erst Pauls Nachkommen wohnten ab 1840 in Ratzenried.
Ehrungen
- 1807 erhielt Graf von Beroldingen das Großkreuz des Württembergischen Zivil-Verdienstordens[1]
- 1818 ehrte man ihn mit dem Kommenturkreuz des Ordens der württembergischen Krone[2]
Siehe auch
- Seinen älteren Bruder Joseph Anton Sigismund Freiherr von Beroldingen (1738–1816), Domherr in Speyer und Hildesheim, Freund Goethes und des Hl. Klemens Maria Hofbauer
- Seinen Sohn Josef Ignaz Graf von Beroldingen (1780–1868), Politiker, seit 1823 Außenminister von Württemberg und ein enger Vertrauter König Wilhelms I.
- Franz Cölestin Carl Freiherr von Beroldingen (1740–1798), Domherr, Geologe und Mineraloge
Literatur
- Robert Uhland: Beroldingen, Paul Joseph Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 145 f. (Digitalisat).
- Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 60.
Weblinks
- Paul Joseph von Beroldingen
- Schloss Ratzenried
- Ratzenrieder Geschichte (Memento vom 23. Juli 2008 im Internet Archive)
- Biografische Angaben zu Paul Joseph von Beroldingen (Memento vom 4. Februar 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Württembergisches Hof- und Staatshandbuch 1815, Seite 31
- ↑ Königlich Württembergisches Hof- und Staatshandbuch 1828, Seite 31
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Friedrich Ludwig III. Truchsess zu Waldburg | königl. Württembergischer Gesandter in Österreich 1806 bis 1816 (mit Unterbrechungen) |
Heinrich Levin von Wintzingerode |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Beroldingen, Paul Joseph von |
ALTERNATIVNAMEN | Beroldingen, Paul Joseph Reichsgraf von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diplomat und Politiker |
GEBURTSDATUM | 19. Mai 1754 |
GEBURTSORT | Gündelhardt, Thurgau |
STERBEDATUM | 3. Juli 1831 |
STERBEORT | Stuttgart |