Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 30.05.2022, aktuelle Version,

Peter Safar

Peter Josef Safar (* 12. April 1924 in Wien, Österreich; † 3. August 2003 in Pittsburgh, USA) war ein österreichisch-US-amerikanischer Anästhesist österreichisch-tschechischer Herkunft. Er hat wesentliche Elemente der Mund-zu-Mund-Beatmung, deren Anwendung in der Reanimation sowie der modernen Rettungsmedizin erforscht und etabliert. Er wird deshalb zuweilen auch „Vater der cardiopulmonalen Reanimation“ genannt.

Leben

Peter J. Safar beendete das Studium der Medizin 1948 an der Universität Wien. 1950 zog er mit seiner Frau Eva Kyzivat nach Yale, USA, wo er die Ausbildung zum Anästhesisten durchlief. In den 50er Jahren begann er an Themen der cardiopulmonalen Reanimation und der Beatmung zu forschen. 1958 gründete er im City Hospital von Baltimore[1] die erste Intensivstation der USA, welche die erste zentrale Intensivstation der Welt war.[2] An der University of Pittsburgh wurde er 1961 Professor und Vorstand der Anästhesie-Abteilung, wo er die größte akademische Anästhesieeinrichtung in den USA aufbaute.

Nach dem Tod seiner Tochter Elisabeth an einem Asthma-Anfall im Alter von 11 Jahren (1966) gründete er 1967 den ersten Paramedic-basierten Rettungsdienst, den Freedom House Ambulance Service.[3]

Safar erkannte gemeinsam mit Asmund Laerdal, dass für eine effektive Herz-Lungen-Wiederbelebung Übungsmöglichkeiten fehlten. Die beiden entwickelten deshalb ab 1958 die Resusci-Anne, eine Puppe in Form eines menschlichen Körpers (manchmal auch nur des Torsos), an der ab der Serienreife 1960 trainiert werden konnte.

1976 war er an der Gründung der World Association for Disaster and Emergency Medicine beteiligt. Er trat 1979 von seiner Funktion als Vorstand der Anästhesieabteilung zurück und gründete das International Resuscitation Research Center (später in Safar Center for Resuscitation Research umbenannt). 1989 ging er in Ruhestand.

Peter Safar war Mitglied von Physicians for Social Responsibility, International Physicians for the Prevention of Nuclear War und der World Federalist Association. 1987 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[4]


Literatur

Ehrungen

  • Die bislang unter „Franzosengraben“ geführte Straße vor dem Ausbildungszentrum des Wiener Roten Kreuzes im Bezirk Landstraße in Wien wurde am 26. März 2009 Safargasse benannt.[5][6]
  • In Anerkennung seines Lebenswerkes erhielt Safar am 21. Mai 1997 den Goldenen Rathausmann der Stadt Wien.[7]

Einzelnachweise

  1. David Hemenway, While We Were Sleeping : Success Stories in Injury and Violence Prevention, University of Califormia Press, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Otto Mayrhofer: Gedanken zum 150. Geburtstag der Anästhesie. In: Der Anaesthesist. Band 45, 1996, S. 881–883, hier: S. 883.
  3. Freedom House Ambulance Service, auf 99percentinvisible.org
  4. Mitgliederverzeichnis Leopoldina, Peter Safar
  5. Stadt Wien: Neue Straßennamen (Benennung einer Verkehrsfläche) - 31. März 2009 (Memento vom 30. April 2009 im Internet Archive) Safargasse: Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft, Sitzung am 7. Oktober 2008.
  6. Safargasse. Abgerufen am 15. November 2020. Safargasse: Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft, Sitzung am 7. Oktober 2008.
  7. Stadt Wien, Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21. Mai 1997: Rieder: Goldener Rathausmann für Erfinder der Mund zu Mund-Beatmung