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vom 21.05.2018, aktuelle Version,

Pfarrkirche Reichersberg

Pfarr- und Stiftkirche hl. Michael in Reichersberg
vom Langhaus, links mit Kapellen, zum Chor
Deckenmalerei Gründungslegende Gargano von Christian Wink

Die Pfarrkirche Reichersberg steht bei der Klosteranlage Stift Reichersberg in der Marktgemeinde Reichersberg in Oberösterreich. Die römisch-katholische Pfarrkirche Peter und Paul gehört zum Dekanat Altheim in der Diözese Linz. Die Stiftskirche steht unter Denkmalschutz.

Geschichte

Eine Kirche wurde 1126 geweiht. Nach einem Brand erfolgte ab 1629 ein Neubau mit dem Baumeister Christoph Weiß aus Ried im Innkreis, welche 1644 geweiht wurde. 1774 stürzte der Turm ein. Von 1774 bis 1777 erfolgte ein Neubau mit dem Maurermeister Blasius Aichinger, dabei wurde der Turm nach Westen versetzt, womit das Langhaus verlängert erbaut werden konnte. Die Orgelempore wurde mit dem Langhaus erbaut.

Architektur

Das einfache einschiffige vierjochige Langhaus hat ein Tonnengewölbe mit kleinen Stichkappen. Nordseitig sind vier tiefe Kapellen angebaut. Südseitig fehlen Kapellen, weil das Kirchengebäude direkt an den Kreuzgang und einen darüberliegenden Gang des Konvents vom Stift Reichersberg anschließt. Der eingezogene eineinhalbjochige Chor hat einen Halbkreisschluss. Die Wandpilaster sind flach. Die dreiachsige Westempore wirkt zierlich. Der Westturm mit einem Kuppelhelm und Laterne zeigt die Angabe 1777. Das Marmorportal schuf der Salzburger Steinmetz Jakob Mösel (1775).

Die Kirche zeigt bemerkenswerte Deckenfresken des bayrischen Hofmalers Christian Wink (1778/1779), im Langhaus das Bild Ordensstiftung durch Augustinus von Hippo mit Signatur und Selbstbildnis des Meisters und Erscheinung vom Erzengel Michael auf dem Berge Gargano, im Chor Verehrung des Namens Jesu und der Psalmist David, in der Kirchenvorhalle Schuhlösender Moses und Brennender Dornbusch.

Ausstattung

Chor: Der barocke Hochaltar aus 1713 trägt im Aufsatz eine frühbarocke Marienstatue aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der Tabernakel ist aus 1834. Das Altarblatt Engelsturz malte Karl Rahl (1834) und wurde teils übermalt. Das Bild hl. Nikolaus von Johann Kendlpacher (1700) wurde aus der ehemaligen Liebfrauenkirche hierher übertragen. Das Chorgestühl entstand um 1700.

Im Langhaus: Das schmiedeeiserne Eingangsgitter ist aus 1765 wurde mit 1775 restauriert und datiert. Die Nischenstatue hl. Michael schuf Josef Bergler der Ältere aus Passau (1775). Über der Lourdeskapelle ist ein Fenster des Prälatenoratoriums. Rokoko-Beichtstuhl und darüber ein Bild hl. Florian um 1700 in einem Rokoko-Rahmen. Den Sebastian- und Rochus-Altar aus Marmor schuf Jakob Mösel (1775), das Altarbild malte Joseph Bergler der Jüngere (1775). Gruftkapelle der Adelsfamilie Aham. Rokoko-Beichtstuhl und darüber das Bild hl. Franziskus aus dem 18. Jahrhundert. Rokoko-Stuckmarmor-Altar von Johann Baptist Modler aus Kößlarn um 1760/1765. Altarbild Apostel Simon und Judas Thaddäus von Kolbinger (1763). Rokoko-Beichtstuhl und darüber das Bild Christus predigt im Tempel aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Stuckaltar mit dem Altarbild hl. Josef von Rudolf Wernicke (1946), als Kopie des Gemäldes von Martino Altomonte in der bischöflichen Hauskapelle in Linz. Holzfigur Muttergottes mit Kind um 1770 in der Art des Johann Peter Schwanthaler der Ältere, 1954 restauriert. Rokoko-Beichtstuhl. Stuckaltar mit Altarbild hl. Augustinus von Johann Unruhe (1766). Bemerkenswerter gotischer Stiftergrabstein aus Rotmarmor mit ganzfigurlichem Relief des Wernher 1086 mit Kirchenmodell und seiner Frau Dietburga und dem Sohn Gebhard unter Baldachim und ursprünglich die Deckplatte eines Hochgrabes um 1470. Der linke Seitenaltar in barocken Formen um 1840/1850 zeigt das Bild Kreuzabnahme Christi. Der rechte Seitenaltar wie links zeigt das Bild Mariä Himmelfahrt. Die bemerkenswerte barocke Kanzel von 1718 in der Art des Josef Matthias Götz aus Passau wurde 1955 restauriert. Ein großes Gemälde Befreiung Petri aus dem Kreis der Caravaggio-Schule hängt in einem reichen Schnitzrahmen von Thomas Schwanthaler (1702). Drei Rokoko-Beichtstühle sind in die Langhausmauer eingelassen. Die Kirchenstühle sind Rokoko. Die Kreuzwegbilder sind aus 1864. Neugotische Statue sind aus 1888.

Die Orgel baute Johann Michael Herberger (1779), das Orgelgehäuse und das Geländer der Empore schuf der Bildhauer Josef Stöger aus Graz. Die Orgel wurde 1953/1954 restauriert und 1981 durch das Züricher Unternehmen Metzler erneuert. Die Chororgel aus 1680 wurde 1970 im Presbyterium aufgestellt. Es gibt eine Glocke aus 1602.

Literatur

  • Reichersberg, Stiftskirche hl. Michael. S. 251–252. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Oberösterreich. Von Erwin Hainisch, Neubearbeitet von Kurt Woisetschläger, Vorworte zur 3. Auflage (1958) und 4. Auflage (1960) von Walter Frodl, Sechste Auflage, Verlag Anton Schroll & Co., Wien 1977.
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