Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 15.03.2022, aktuelle Version,

Pfarrkirche Zirl

Kath. Pfarrkirche Hl. Kreuz in Zirl in Tirol von der Vorderseite
Kath. Pfarrkirche Hl. Kreuz in Zirl in Tirol vor der Renovierung 2017
vom Langhaus zum Chor

Die römisch-katholische Pfarrkirche Zirl steht im Unterdorf in der Marktgemeinde Zirl in Tirol. Die Pfarrkirche Heiliges Kreuz gehört zum Dekanat Telfs in der Diözese Innsbruck. Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz.

Geschichte

Sie wurde im 19. Jahrhundert unter der Leitung von Cons. Peter Alois Auer und Frühmesser Alois Moriggl erbaut. Der Kirchenmaler Franz Plattner mit Josef Arnold dem Jüngeren gestalteten den gesamten Innenraum mit Fresken in kraftvoll leuchtenden Farben aus. Das Werk beschäftigte den Maler auf lange Zeit, so wurden zum Beispiel die Deckenfresken zwischen 1862 und 1874 geschaffen. Bemerkenswert sind auch die abstrakten Schmuckmotive, die die Wände der Kirche vollständig ausfüllen, sowie die vergoldete Kanzel.

Das Zachäussingen in Zirl vor der Kirche gehört seit 2015 zum Immateriellen Kulturerbe in Österreich.[1]

Architektur

Die dominierende Verwendung des Rundbogens reiht das Gebäude unter die neoromanischen Bauwerke des 19. Jahrhunderts ein. Materialien und Bautechniken der damaligen Zeit ermöglichten den Einbau deutlich größerer Fenster als dies ursprünglich in der romanischen Baukunst möglich gewesen wäre. Das einflutende Sonnenlicht bringt die Fresken umso kraftvoller zur Geltung.

Gotische Stilelemente finden sich in den Spitzbögen des Altars und der Kanzel, diese harmonieren jedoch mit dem Gesamtbauwerk.

Das Kirchengewölbe zieren u. a. Darstellungen der Geburt und der Auferstehung Christi. Unmittelbar über dem Altar ist die Heilige Dreifaltigkeit, gemeinsam mit Maria, den Propheten des Alten Testaments, den vier Evangelisten und umgeben vom Volk der Gläubigen abgebildet.

Zu beiden Seiten des Chores finden sich der Einzug Jesu in Jerusalem und die Auferweckung des Lazarus.

Ein beeindruckendes Zusammenspiel zwischen Sonnenlicht und Fresko gelingt dem Künstler auf der linken Seite des Chores, die den Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag darstellt. Um die Mittagszeit tauchen einfallende Sonnenstrahlen den Messias und die Personen in seiner unmittelbaren Umgebung in ein fast gleißendes Licht. Die auf ihn Wartenden, verzweifelt Hoffenden, deren dringlichster, allzu verständlicher Wunsch irdischer Natur ist, bleiben – noch – in ein Halbdunkel gehüllt. Kraft und Gewissheit des kommenden Heils werden somit gemeinsam mit diesseitigen Zweifeln, menschlicher Mühe und Verzweiflung dargestellt.

Ausstattung

Die neugotische Einrichtung mit dem Hochaltar, sechs Seitenaltären, Kanzel, Chorgestühl und Beichtstühle entstand um 1850/1860.

Orgel

Die Orgel der Pfarrkirche geht auf einen Neubau von Joseph Aigner (Schwaz) aus den Jahren 1851/52 zurück. Das Gehäuse, dessen Dekor neogotische Elemente beinhaltet ist in seiner Formensprache typisch für Aigner und kann gut mit anderen Instrumenten seiner Werkstatt verglichen werden. Der Oberbau ist zweigeteilt, um die hinter der Orgel befindlichen Fenster nicht vollständig zu verdecken. 1948/49 und 1981 wurde das ursprünglich 30 Register umfassende Instrument umgebaut, beide Arbeiten führte die Firma Reinisch-Pirchner (Steinach am Brenner) aus. Zu den 1981 ausgeführten Arbeiten zählen u. a. die Erweiterung des Pedalumfangs auf 30 Töne, sowie die Erneuerung der Prospektpfeifen und der Spielanlage. Die Vorderfronten der Manual-Untertasten sind ganz in Aigner-Manier mit goldornamentierten Pergamentstreifen versehen. Die Orgel besitzt 28 Register, verteilt auf Hauptwerk, Unterwerk und Pedal.

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Tirol 1980. Zirl, Pfarrkirche hl. Kreuz in Zirl-Unterdorf, S. 897–898.
Commons: Pfarrkirche Zirl  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zachäussingen in Zirl

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
Zirl mit Pfarrkirche. Eigenes Werk Ralf Roletschek ( talk ) - Fahrradtechnik auf fahrradmonteur.de
CC BY-SA 3.0 at
Datei:12-01-19-yog-248.jpg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Kath. Pfarrkirche Hl. Kreuz in Zirl in Tirol nach der Renovierung 2017 Eigenes Werk TJG007
CC BY-SA 4.0
Datei:Pfarrkirche Zirl vorne.jpg
Description: Left Apsis: Jesus entering Jerusalem on Palm Sunday. Fresco in the Parish Church of Zirl, Austria. Transferred from en.wikipedia Original uploader was Flying Pharmacist at en.wikipedia
Public domain
Datei:Zirl Parrish Church-Jesus entering Jerusalem 1.jpg
Frescoe in the Vault of the Parish Church in Zirl, Austria. Depicting the Nativity and the Adoration of Shepherds and Magi Eigenes Werk Flying Pharmacist at de.wikipedia
CC BY-SA 2.0 de
Datei:Zirl Parrish Church-Nativity.jpg
Resurrection of Christ, Frescoe in the vault of the Parrish Church in Zirl, Austria. Eigenes Werk Flying Pharmacist at de.wikipedia
CC BY-SA 2.0 de
Datei:Zirl Parrish Church-Resurrection of Christ.jpg
Frescoe in the vault above the altar of the Parrish Church in Zirl, Austria, depicting the Holy Trinity, surrounded by Mary, Prophets, Evangelists and the Church. Eigenes Werk Flying Pharmacist at de.wikipedia
CC BY-SA 2.0 de
Datei:Zirl Parrish Church Holy Trinity and Church.jpg
View of the Nave and the Altar of the Parrish Church in Zirl, Austria. Eigenes Werk Flying Pharmacist at de.wikipedia
CC BY-SA 2.5
Datei:Zirl Parrish Church Nave.jpg