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vom 03.04.2022, aktuelle Version,

Pietro Grimani

Bartolomeo Nazzari: Pietro Grimani

Pietro Grimani (* 5. Oktober 1677 in Venedig; † 7. März 1752 ebenda) war der 115. Doge von Venedig. Er regierte von 1741 bis 1752.

Familie

Die Grimani waren eine der 16 neuen Familien, der case nuove, des Patriziats von Venedig und gehörten zu den angesehensten Familien Venedigs. Mehrere Mitglieder der Familie waren in Staatsämtern tätig oder bekleideten hohe Ämter in der katholischen Kirche. Die Familie stellte insgesamt drei Dogen, außer Pietro die Dogen Marino Grimani (1595–1605) und Antonio Grimani (1434–1523). Der Name Grimani ist in Venedig mit zahlreichen Kunst- und Büchersammlungen sowie Stiftungen verbunden.

Leben

Pietro Grimani war der zweite von fünf Söhnen des gleichnamigen Pietro Grimani und dessen Frau Caterina Morosini. Er erhielt eine gründliche humanistische Ausbildung, interessierte sich für Naturwissenschaften, besonders für Astronomie. Er betätigte sich als Poet und als Prosaautor und stand in regem Briefkontakt mit Literaten und Wissenschaftlern seiner Zeit. In seinem Palast trug er eine umfangreiche Bibliothek zusammen, die jedoch nach seinem Tod zerstreut wurde.

Im Dienst der Republik durchlief er eine glänzende innen- und außenpolitische Karriere. 22 Jahre diente er der Republik als savio, und er war wie viele Dogen vor ihm, Prokurator von San Marco. Er war Botschafter in Wien und in London, wurde dort auf Vorschlag von John Keill Mitglied (Fellow) der Royal Society.[1]

Grimani war nicht verheiratet.

Das Dogenamt

Grimani konnte sich bei der Dogenwahl im ersten Wahlgang gegen seine Konkurrenten, die Prokuratoren Barbon Morosini und Niccolò Venier durchsetzen. Seine Wahl wurde im Volk mit wenig Begeisterung aufgenommen, hatte er sich doch als Prokurator eher knausrig als großzügig erwiesen, wie es von einem Prokurator erwartet wurde. Zudem stand sein Regierungsantritt unter einem schlechten Stern: Beim Kampf um das Silbergeld, das die neuen Dogen nach der Inthronisation unters Volk warfen, kamen drei Arsenalarbeiter ums Leben, am dritten Tag der Krönungsfeierlichkeiten löschte ein Sturm alle Lichter im Ballsaal des Dogenpalastes und am gleichen Tag wurden zwei Wappen der Grimani von Feuerwerkskörpern zerstört. Das Volk deutet dies alles als Vorzeichen einer Herrschaft von Krieg und Zerstörung.

Wider Erwarten erfreute sich Venedig jedoch einer Friedenszeit, in der sich sogar die Wirtschaft wieder erholen konnte.

Dank der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den zerstrittenen europäischen Staaten und dank Venedigs erfolgreicher Neutralitätspolitik, konnten die Handelsgeschäfte ungestört abgewickelt werden, es konnten sogar neue Kunden unter den zerstrittenen Parteien gewonnen werden. In der Folge blühte auch das kulturelle Leben wieder auf. Die Venezianer genossen wie gewohnt Bälle und Festlichkeiten und die Aufführungen in den vielen Theatern, in denen die neuen Komödien und Opern von Carlo Goldoni, Carlo Gozzi, Baldassare Galuppi oder Giovanni Pescetti gespielt wurden. 1750 wurde mit seiner Unterstützung eine Kunstakademie eröffnet, die Accademia di disegno, pittura e scultura, der auch ein Zweig für Architektur angegliedert war, und die Tiepolo zu ihren Direktoren zählt.

Grimani starb im März 1752 nach kurzer Krankheit, vom Volk nur wenig betrauert. Es war ihm nie gelungen, dessen Wertschätzung zu erringen, obwohl er ihm mit seiner geschickten Politik Frieden und wieder einen gewissen Wohlstand beschert hatte. Vom Ruf eines Geizhalses konnte er sich nie befreien. Vom Zeitpunkt seiner Wahl bis zu seinem Tod begleiteten den Dichter-Dogen die entsprechenden spitzzüngigen Pasquills seiner Venezianer.

Grabmal

Grimani wurde vor dem Hauptaltar der Kirche Madonna dell’Orto in einem Familiengrab bestattet. Eine kleine Marmortafel mit seinem Wappen erinnert an den Dogen.

Literatur

Anmerkungen

  1. Eintrag zu Grimani, Pietro (1677 - 1752) im Archiv der Royal Society, London
Vorgänger Amt Nachfolger
Alvise Pisani Doge von Venedig
1741–1752
Francesco Loredan

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"Doge Pietro Grimani Carried into Piazza San Marco After His Election", by Michele Marieschi (1710-1744). Part of the "Eyewitness Views: Making History in Eighteenth-Century Europe" exhibit at the Cleveland Museum of Art in Cleveland, Ohio, in the United States. This painting, completed 1741, is 22 inches high and 44 inches wide, and is currently in the collection of the Galerie G. Sarti in Paris, which paid £1.2 million ($1.62 million) for it in 2013. The exhibit focuses on veduta (the Italian word for "view"), paintings that are highly detailed and large-scale. They generally focus on cityscapes or landscapes, often with a focus on a particular event. It was organized by the Cleveland Museum of Art, the J. Paul Getty Museum, and the Minneapolis Institute of Art. Doge Pietro Grimani After His Election - Michele Marieschi Tim Evanson from Cleveland Heights, Ohio, USA
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L'Audience du doge Pietro Grimani (vers 1750) de Pietro Longhi, musée Correr (Venise). Présenté à l'exposition Éblouissante Veniseǃ (septembre 2018-janvier 2019) au Grand Palais de Paris. Eigenes Werk Pietro Longhi
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Porträt des Pietro Grimani (1677-1752), Doge of Venice from 1741 to 1752. http://www.kunst-fuer-alle.de/english/fine-art/artist/image/pietro-grimani/20425/1/135683/pietro-grimani---ptg-aft-b-nazzari---c18/index.htm Nach Bartolomeo Nazari
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Rhinoceros in Venice Collezione Banca Intesa, Vicenza; see also J. Paul Getty Museum Kreis d. Pietro Longhi
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Datei:Pietro Longhi Rhinoceros 1751.jpg
Coins of Venice in the Museo Correr (Venice) Eigenes Werk Sailko
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Datei:Pietro grimani, multiplo da 15 zecchini, 1741-52.jpg