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vom 17.03.2022, aktuelle Version,

Rafael Fingerlos

Lech Napierala und Rafael Fingerlos im Schloss vor Husum (2011)

Rafael Fingerlos (* 31. August 1986[1] in Tamsweg[2], Land Salzburg, Österreich) ist ein österreichischer Opernsänger (Bariton) und ist Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper.

Leben

Fingerlos stammt aus Mariapfarr (Bezirk Tamsweg (Lungau)) im Land Salzburg.

Ausbildung und Anfänge

Er beendete im Juli 2011 sein Bachelorstudium Gesang mit Auszeichnung. Anschließend absolvierte er an der Konservatorium Wien Privatuniversität ein Masterstudium im Konzertfach Sologesang bei Uta Schwabe, dieses Studium schloss er im Jahr 2013 mit Auszeichnung ab.

Als junger Bariton errang er bereits etliche Auszeichnungen. So ist er mehrfacher Preisträger von „Prima la musica“. Als Preisträger des Fidelio-Wettbewerbs 2012 der Hugo-Breitner-Gesellschaft erlangte er in der Kategorie Sologesang ein mit 1.500 Euro dotiertes Stipendium der Tsuzuki-Stiftung.

Als Gewinner des im Wiener Konzerthaus veranstalteten „Musica Juventutis“-Wettbewerbs 2013 war er im März 2014 mit Liedern von Robert Schumann und Johannes Brahms im Schubertsaal des Wiener Konzerthauses zu hören.

Ebenfalls im Jahr 2013 gewann er den Brahms-Wettbewerb und erhielt er beim 2. Internationalen Franz-Schubert-Liedwettbewerb in Steyr den ersten Jury-Preis und den Publikumspreis. Der Publikumspreis bescherte dem Gewinner auch eine Einladung zum Roskilde-Festival in Dänemark und zum Schubert-Festival 2014.

Als Konzertsolist gastierte er u. a. im Wiener Konzerthaus (so in Gustav Mahlers 8. Symphonie, oder in einem Liederabend im Schubertsaal), im Musikverein in Wien (Liederabend Brahmssaal, diverse Konzerte im Gläsernen Saal), im Brucknerhaus in Linz, im Herkulessaal in München und im Konserthuset in Stockholm. Im April 2015 gab er mit Angelika Kirchschlager im Wiener Ehrbar-Saal einen gemeinsamen Liederabend. Im Oktober 2015 debütierte er im Rahmen der Expo 2015 in Mailand mit Franz Schuberts Die schöne Müllerin.

Der Weg auf die Opernbühne und die Wiener Staatsoper

Als Teilnehmer des Young Singers Project sang Rafael Fingerlos bei den Salzburger Festspielen 2015 den Figaro in Der Barbier von Sevilla für Kinder. Im Sommer 2016 kehrte er als Pablo in der Uraufführung von Thomas Adès’ The Exterminating Angel zu den Salzburger Festspielen zurück. Im Februar 2016 debütierte er an der Semperoper Dresden als Papageno und im Herbst 2016 tourte er als Harlekin in Ariadne auf Naxos mit der Nationale Reisopera durch die Niederlande. Seit 2016/17 ist er festes Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper.[3] Seine ersten Aufgaben waren Harlekin im Rahmen eines Japangastspiels in Tokyo und das Hausdebüt als Dr. Falke in der Fledermaus. Im Sommer 2017 debütierte er bei den Bregenzer Festspielen als Morales in Carmen und 2018 als Captain Handy in den Soldaten am Teatro Real in Madrid. Auch 2017/18 gastierte er regelmäßig an der Semperoper Dresden, erstmals auch als Figaro in Rossinis Il barbiere di Siviglia, wo er 2018 in der Neuproduktion von Ariadne auf Naxos unter der Leitung von Christian Thielemann den Harlekin sang.

In seinem Stammhaus, der Wiener Staatsoper war und ist er unter anderem als Papageno, Dr. Falke, Figaro (l barbiere di Siviglia) oder Belcore in L’Elisir d’amore zu erleben. In der von Irina Brook inszenierten und von Simone Young geleiteten “Midsummernight’s Dream” - Premiere im Oktober 2019 sang er den Demetrius.

Eine erfolgreiche künstlerische Zusammenarbeit verbindet ihn mit Dirigenten und Dirigentinnen wie Christian Thielemann, Simone Young, Peter Schneider, Jesús López Cobos, Evelino Pidò, Thomas Adès, Adam Fischer, Marek Janowski, Jonathan Darlington, Antonino Fogliani, Kristiina Poska oder Andreas Spering und Regisseurinnen und Regisseuren wie Calixto Bieito, Irina Brook, David Hermann, Vincent Huguet, Kaspar Holten oder Barbora Horáková.

Das Lied und der Konzertbereich

Das Lied und der Konzertbereich nehmen in seiner künstlerischen Tätigkeit eine zentrale Stelle ein. So sang er etwa zu Ostern 2017 die Bassarien in Bachs Matthäus-Passion beim Kreuzchor Dresden, 2018 tourte er mit dem Orfeo Barockorchester unter Michi Gaigg und dem Insula-Ensemble von Laurence Equilbey. Im Frühling 2020 folgte eine Tournee mit Gustav Mahlers „Lieder eins fahrenden Gesellen“ durch Belgien und die Niederlande mit dem Nederlandse Filharmonisch Orkest unter Omer Meir Wellber.

Weitere aktuelle Konzertengagements führten Rafael Fingerlos nach Teheran zum Fajr Festival, zum Musica em Trancoso Festival nach Bahia, nach Hong Kong, nach Grafenegg, in den Großen Saal des Wiener Konzerthauses, in den Tivoli Utrecht oder den Elisabethzaal Antwerpen.

Liederabende gab er u. a. in London, Mailand, Florenz, an der Oper von Nizza, der Oper Köln, dem Nationaltheater Zagreb, im Mozarteum Salzburg, im Musikverein und Konzerthaus in Wien, bei den Musiktagen Mondsee, der Schubertiade in Vorarlberg, bei den Musikfestivals Znojmo und Kutna Hora in Tschechien, beim Schleswig-Holstein Musik Festival, Lucerne Festival, dem Kammermusikfestival Utrecht, der Tonhalle Düsseldorf oder in der Meistersingerhalle Nürnberg.

Mit Sascha El Mouissi verbindet Rafael Fingerlos eine feste Liedpartnerschaft.

Aufnahmen

Bei Harmonia Mundi erschienen Bachkantaten mit Rafael Fingerlos (die 2017 einen Echo Klassik gewannen), bei Toccataclassics eine Lied-CD mit Welturaufführungen von Robert Fürstenthal, bei Oehms Classics eine erste Lied-CD mit dem Titel Stille und Nacht, die 2018 mit dem Ö1-Pasticciopreis ausgezeichnet wurde. Im Pausenfilm der Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker 2019 war er als Papageno zu erleben.

Die aktuelle Lied-CD „Fremde Heimat“ ist eine Co-Produktion mit BR-Klassik und dem Label Oehms Classics.

Einzelnachweise

  1. 12. Dezember 2015, Operngala „in memoriam Götz Friedrich 1930–2000“ – Es singen die Stipendiaten der siaa foundation. (Memento vom 24. März 2016 im Internet Archive)
  2. Rafael Fingerlos, Bariton. Interview des ORF/Ö1, 13. Dezember 2013. Die gelegentliche Angabe Mariapfarrs als Geburtsort dürfte eine ungenaue Bezugnahme auf den Umstand sein, dass Fingerlos aus Mariapfarr (wo er aufgewachsen ist) stammt; so auf der Website der Salzburger Festspiele in der deutschen Fassung „aufgewachsen“, in der englischen Fassung „born“.
  3. Rafael Fingerlos auf der Website der Wiener Staatsoper, abgerufen am 19. August 2018.