Reiner Schwur
Der Reiner Schwur (benannt nach dem Beschlussort, dem Stift Rein bei Graz) bezeichnet einen historischen Eid. Am 19. September 1276 gelobten steirische und Kärntner Adelige dem römisch-deutschen König Rudolf I. die Treue und erkannten ihn als Landesherrn an. Bald darauf endete die Herrschaft des böhmischen Königs Přemysl Ottokar II. über Österreich.
Folgende Grafen, Freie und Ministeriale aus Steiermark, Kärnten und Krain waren hier versammelt:
- Graf Ulrich von Heunburg
- Graf Heinrich von Pfannberg
- Friedrich von Pettau
- Wulfing von Stubenberg
- Herrand von Wildon
- Hartnid von Stadeck
- Otto von Liechtenstein, Sohn Ulrichs von Liechtenstein
- Gottfried von Neidtperg (Neuberg nahe Hartberg)
- Hartnid und Ulrich, Schenken von Ramenstein (Rabenstein)
- Offo von Teuffenbach
- Cholo von Saldenhofen
- Gottfried von Trixen
- Cholo von Marburg
- Hartnid von Leibnitz
- Wilhelm und Heinrich von Schärfenberg
Die Urkunde des Reiner Schwurs mit fünf Siegeln ist erhalten geblieben und befindet sich im Österreichischen Staatsarchiv in Wien.[1]
Der Reiner Schwur wirkte nicht auf Dauer: Einige Unterzeichner des Schwures unterstützten 1291/92 den Landsberger Bund, einen Aufstand gegen den Nachfolger König Rudolfs, Herzog Albrecht I.
Literatur
- Reiner Kreis (Hrsg.), Franz Senger, Grete Scheuer (Red.): Der Reiner Schwur. 700 Jahre. 19. 9. 1276 - 19. 9. 1976. Festschrift zum Festakt des Landtags in der Cistercienserabtei 1976. Verlag Reiner Kreis, Rein, 1976 (Text des Reiner Schwurs und Übersetzung ins Deutsche von Walter Brunner S. 4–5).
- Gerhard Pferschy: Urkundenbuch des Herzogtums Steiermark. Band 4. Verlag Holzhausens Nachfolger, Wien 1975. S. 357, Nr. 600.
Einzelnachweise
- ↑ AT-OeStA/HHStA UR AUR 1430 Allgemeine Urkundenreihe, 1276.09.19 Allgemeine Urkundenreihe AUR des Haus-, Hof- und Staatsarchives HHStA in Wien.