Rosengartengruppe
Rosengartengruppe | |
---|---|
Rosengartengruppe in Rot auf der Karte der Dolomiten |
|
Blick von Tiers auf den Rosengarten |
|
Höchster Gipfel | Kesselkogel (3004 m s.l.m.) |
Lage | Trentino und Südtirol, Italien |
Teil der | Dolomiten |
Koordinaten | 46° 28′ N, 11° 39′ O |
Die Rosengartengruppe, meist schlicht Rosengarten (italienisch Catinaccio, ladinisch Ciadenac, Ciadenáze), ist ein Bergmassiv der Dolomiten in Südtirol und im Trentino (Italien). Berühmt ist der Rosengarten für seine von Bozen aus gut sichtbare, markante Gipfelsilhouette und die mit ihm verknüpfte Laurinsage. Seit 2003 gehört der Südtiroler Teil mehrheitlich zum Naturpark Schlern-Rosengarten; seit 2009 ist die Rosengartengruppe neben acht weiteren Gebieten Teil des Welterbes Dolomiten.
Etymologie
Der wenig alpin klingende Name Rosengarten, der sowohl für die Rosengartenspitze wie auch für das gesamte Massiv verwendet wird, ist seit der Frühen Neuzeit belegt (so 1506 Kofl am Rosengarten[1]). Er ist weder von einem Garten voller Rosen abgeleitet, wie dies ätiologisch in der Laurinsage berichtet wird, noch von den in der Abenddämmerung bei Sonnenuntergang rot zu glühen scheinenden Felsen, auch wenn diese Motive die Namensgebung nachträglich überformt haben. Sprachforscher vermuten, dass der in Südtirol mehrfach erscheinende Flurname auf das alte Wort ruza zurückgeht, womit eine Geröllhalde bezeichnet wurde. Auch der italienische Name Catinaccio für das Bergmassiv soll nicht, wie oft vermutet, gleichbedeutend sein mit „große, wilde (Berg-)Kette“, sondern vom ladinischen Wort ciadenac stammen, das „Bergkessel“ oder „Geröllkessel“ bedeutet.[2][3]
Lage und Gliederung
Der Rosengarten liegt zwischen dem Tierser Tal, dem Eggental und dem Fassatal. Im Norden bildet das Tierser Alpl den Übergang zur Schlerngruppe, mit der der Rosengarten gelegentlich zur Schlern-Rosengarten-Gruppe zusammengefasst wird. Von dort verläuft der markante Hauptkamm in Nord-Süd-Richtung bis zum Karerpass über eine Länge von rund 10 km. Ostseitig zum Fassatal sind dem Hauptkamm mehrere Gebirgsstöcke vorgelagert. Westseitig – an seiner von Bozen gut sichtbaren „Schauseite“ – fällt er relativ abrupt zu einem langen, mittelgebirgigen Höhenzug ab, der sich bis zum Eisacktal hinzieht.
Gipfel
Die höchste Erhebung ist der Kesselkogel (ital. Catinaccio d’Antermoia) mit einer Höhe von 3004 Metern. Er ist vom Grasleitenpass oder aus dem Antermoia-Tal über einen leichten Klettersteig besteigbar. Die Erstbesteigung erfolgte 1873 durch die Briten C. Comyn Tucker und T. H. Carson mit dem Bergführer A. Bernard.
Der zweithöchste Gipfel der Rosengartengruppe ist die Rosengartenspitze. Sie ist 2981 Meter hoch und liegt in der Mitte des Rosengartenmassivs, der Normalweg hat den zweiten Schwierigkeitsgrad. Über diesen wurde sie erstmals am 31. August 1874 ebenfalls durch C. Comyn Tucker und T. H. Carson mit dem Führer Francois Devouassoud bestiegen.
Weitere Gipfel sind unter anderem:
- Vajolet-Türme (2821 m)
- Laurinswand (2813 m)
- Tscheiner Spitze (2810 m)
- Rotwand (Roda di Vaèl, 2806 m)
- Vajoletspitze (2749 m)
- Teufelswand (2727 m)
- Masarégrat (2611 m)
- Fensterlturm (2670 m)
Berghütten
- Antermoiahütte (Rifugio Antermoia, 2496 m)
- Rifugio Ciampedie (1998 m)
- Gartlhütte (Rifugio Re Alberto I, 2621 m)
- Grasleitenhütte (Rifugio Bergamo, 2129 m)
- Grasleitenpasshütte (Rifugio Passo Principe, 2601 m)
- Paolina-Hütte (Rifugio Paolina, 2147 m)
- Rosengartenhütte oder Kölner Hütte (Rifugio A. Fronza, 2337 m)
- Rotwandhütte (Rifugio Roda di Vael, 2283 m)
- Santnerpasshütte (2734 m)
- Tierser-Alpl-Hütte (2438 m)
- Rifugio Vajolet (2243 m)
Pässe und Übergänge
- Tierser Alpjoch (2440 m) im Norden
- Grasleitenpass (2599 m)
- Donapass (2500 m)
- Vajoletpass (2549 m)
- Laurinspass (2627 m)
- Santnerpass (2740 m; eigtl. eine Felsschulter der Rosengartenspitze)
- Tschagerjoch (2630 m)
- Vajolonpass (2560 m)
- Karerpass (1758 m) im Süden, und
- Nigerpass (1688 m) an der Westflanke des Massivs.
Klettersteige
- Kesselkogel-Klettersteig
- Laurenzi-Klettersteig
- Santnerpass-Klettersteig
- Masaré-Klettersteig und Rotwand
- Steig 549/551 „rund um die Rotwand“
Laurin-Sage
Die Laurin-Sage erklärt das Alpenglühen des Rosengartens (hier Rosadira genannt) als Folge eines Fluchs, bei dem der besiegte Zwergenkönig Laurin den Übergang zwischen Tag und Nacht vergaß (siehe König Laurins Rosengarten).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Egon Kühebacher, Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte, Bd. 3, Bozen 2000, ISBN 8882660184, S. 238ff.
- ↑ Heinz Mariacher: Alpenvereinsführer Dolomiten Rosengartengruppe, Bergverlag Rother, München 1988. ISBN 3-7633-1250-1. Seite 17
- ↑ Johannes Ortner: Mythisches und Viechisches. In: Berge erleben – Das Magazin des Alpenvereins Südtirol. Nr. 1, 2018, S. 48–49.
License Information of Images on page#
Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
---|---|---|---|---|
Historical postcard showing Bozen-Bolzano and the Rosengarten mountains from the Talfer-bridge | Historische Ansichtskarte von 1907 | Unknown (1907) | Datei:Bozen-talferbrücke gegen rosengarten 1907.jpg | |
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Dieses Bild stammt aus der Sammlung der ETH-Bibliothek und wurde auf Wikimedia Commons im Rahmen einer Kooperation mit Wikimedia CH veröffentlicht. Berichtigungen und zusätzliche Informationen sind gern gesehen. | Werner Friedli | Datei:ETH-BIB-Dolomiten, Rosengarten, Vajoet Türme-LBS H1-020487.tif | ||
Rosengarten | Eigenes Werk | Matthias Süßen | Datei:Rosengarten-Karersee-Winter-msu-4238-.jpg | |
Lagekarte der Rosengartengruppe in den Dolomiten. | Eigenes Werk Map was created using: Open Street Map Italy_North_location_map.svg for location map | Artwork: Pechristener Location map: File:Italy_North_location_map.svg : NordNordWest | Datei:Rosengarten Map.png | |
Diese Datei zeigt das Baudenkmal mit der Nummer 13922 in Südtirol. | Eigenes Werk | Bartleby08 | Datei:Rosengartenblick von Talferbrücke Bozen Jan 2021.jpg | |
Italien, Südtirol, Bozen, Nals Ortsteil Sirmian, die Rosengartengruppe vom Restaurant "Appolonia" aus gesehen | Eigenes Werk | Richard Huber | Datei:Rosengartengruppe.JPG | |
Val di Tires - San Cipriano, Tires, Bolzano, Italia | Eigenes Werk | Giorgio Galeotti | Datei:Tiersertal - St. Zyprian, Tiers, Bozen, Italy - July 4, 2020 02.jpg | |
Parco naturale dello Sciliar-Catinaccio, rifugio Bolzano | Eigenes Werk | Anna Marchenkova | Datei:Tramonto al rifugio Bolzano.jpg |