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vom 18.05.2025, aktuelle Version,

Rote Flüh

Rote Flüh
Die Rote Flüh mit Ostgrat von Südosten gesehen
Die Rote Flüh mit Ostgrat von Südosten gesehen
Höhe 2108 m ü. A.
Lage Tirol, Österreich
Gebirge Tannheimer Berge, Allgäuer Alpen
Dominanz 0,3 km Gimpel
Schartenhöhe 112 m Judenscharte
Koordinaten 47° 29′ 59″ N, 10° 36′ 31″ O
Rote Flüh (Tirol)
Rote Flüh (Tirol)
Normalweg NesselwängleGimpelhaus – Ostflanke
pd2

Die Rote Flüh ist ein 2108 m ü. A. hoher Berg in den Tannheimer Bergen, einer Untergruppe der Allgäuer Alpen. Sie besteht aus Wettersteinkalk. Seinen Namen hat der Berg wegen seiner schichtweisen Einsprengsel von rotem Kalkgestein, die bei Sonnenuntergang auffallend rötlich aufscheinen.

Lage und Umgebung

Mit dem ostnordöstlich gelegenen Gimpel verbindet sie die Judenscharte. Die optisch unbedeutende Graterhebung im Ostgrat trägt aufgrund der Vielzahl von Kletterrouten in ihrer Südwand den eigenständigen Namen Hochwiesler. Über den fast zwei Kilometer langen, den Schartschrofen tragenden Westgrat verläuft der Friedberger Klettersteig zum mit der Seilbahn erreichbaren Füssener Jöchl.

Alpinismus

Der Normalweg ist ein Weg, der an einzelnen Stellen mit Drahtseilen gesichert ist; er wird deshalb häufig begangen. Vom Gimpelhaus oder der Tannheimer Hütte führt der Weg durch ein Kar an den ostseitigen Gipfelaufbau heran. Bei gutem Wetter bilden sich an dieser Schlüsselstelle oftmals Staus.[1] Aufgrund der Lage in der 'ersten Reihe' der Alpen bietet die Rote Flüh eine hervorragende Aussicht sowohl ins flache Alpenvorland als auch zum knapp 1000 Meter unterhalb liegenden Haldensee im Tannheimer Tal.

Es gibt an der Roten Flüh etliche Klettertouren, von sehr alpinen Routen in der (kurzen) Nordwand bis hin zu Sportklettereien in allen Schwierigkeitsgraden in der Südwand.[2] Die breite Wandflucht der Südwestwand und der Südwand der Roten Flüh gehört zu einem der populärsten Klettergebiete in den Tannheimer Bergen, alleine die Südwand bietet an die 20 Touren. Es gibt einen kleinen anfängertauglichen Klettergarten, klassische Routen wie die Alte Südwand (UIAA 4, 260 m Kletterlänge) oder die Südverschneidung (UIAA 6+, 310 m Kletterlänge), aber auch moderne alpine Sportkletterrouten wie die Via Barbara (UIAA 8+, 350 m Kletterlänge).[3] Zwei Abseilpisten (100 Meter) führen zurück zum Fuß der Südwand.

Der Ostgrat trägt eine Hochwiesler genannte Graterhebung, in der 15 Mehrseillängen-Routen im Kletterführer von Achim Pasold aufgeführt sind.[4] Diese werden nach Regen schnell trocken und sind deshalb auch im Frühjahr sehr beliebt. Der Hochwieslersporn enthält zum Teil sehr steile Routen in den oberen Schwierigkeitsgraden. Es gibt auch einige Baseclimps am Fuße des Hochwieslers. Vom Hochwiesler gibt es eine 30-m-Abseilpiste nach Norden und eine 100-m-Abseilpiste nach Süden, deren erste Hälfte 45 m frei hängend ist.[4]

Nach einem aus einem Standhakenbruch resultierenden Seilschaftssturz mit insgesamt drei Toten in der Südwestwand wurden fast alle Routen nachgerüstet, zumindest die Stände sind heute (Stand 2022) mit Bohrhaken ausgerüstet. Die Sanierung erfolgte behutsam, es wurden nur alte, schlechte Normalhaken durch neue Bohrhaken ersetzt, aber keine zusätzlichen Sicherungen angebracht. Die klassischen Routen besitzen daher immer noch ihren traditionellen Charakter mit eher mäßiger Absicherung.[3]

Literatur

  • Toni Freudig: Klettern auf der Tannheimer Sonnenseite. 1999, ISBN 978-3-9802639-3-1.
  • Achim Pasold: Kletterführer alpin – Allgäu incl. Tannheimer Berge. 6. überarbeitete Auflage. Panico-Verlag, Köngen 2010, ISBN 978-3-926807-59-5.
  • Dieter Seibert: Rother Wanderführer – Tannheimer Tal. 7. Auflage, Bergverlag Rother, München 2009, ISBN 978-3-7633-4229-7.
Commons: Rote Flüh  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Dieter Seibert: Alpenvereinsführer alpin – Allgäuer Alpen und Ammergauer Alpen. 17. Auflage. Bergverlag Rother, München 2008 (S. 240f).
  2. Walter Hölzer: Meine neuen Routen an der Roten Flüh Südwand (Memento des Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.walter-hoelzler.de. Abgerufen am 1. September 2010.
  3. 1 2 Achim Pasold: Kletterführer Allgäu. 1. Auflage. Panico-Alpinverl, Köngen 1998, ISBN 3-926807-59-8, S. 182 ff.
  4. 1 2 Kletterführer Allgäu und Ammergau (= Kletterführer Alpin). 1. Auflage. Panico-Alpinverl, Köngen 2013, ISBN 978-3-95611-007-8, S. 202 ff.

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Der Schartenweg beginnt im Kar zwischen dem Gimpel der Roten Flüh. Eigenes Werk VÖRBY
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Datei:Aufstieg Rote Flüh.jpg
Positionskarte von Tirol , Österreich Eigenes Werk , using OpenStreetMap data SRTM30 v.2 data NordNordWest
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a map symbol for a mountain, the center is in the middle of the base line - as opposed to Fire.svg Eigenes Werk Herzi Pinki
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Südwand von Rote Flüh und Hochwiesler vom Gimpelhaus aus gesehen Eigenes Werk Alpenhexe
CC BY-SA 4.0
Datei:Blick auf die Südwand von Rote Flüh und Hochwiesler.jpg
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Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. Own illustration, 2007 Arne Nordmann ( norro )
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Rote Flüh https://web.archive.org/web/20161022142034/http://www.panoramio.com/photo/61504346 Richard Mayer
CC BY 3.0
Datei:Rote Flüh - panoramio.jpg
aufgenommen oberhalb Tannheimer Hütte und Gimpelhaus Richtung Westen;Hochwieseler, Rote Flüh (2108 m ü NN), Gimpel (2173 m ü NN) Eigenes Werk Werudolf
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Datei:Rote Flüh Ostflanke.JPG
Gesamtaufnahme des Berges Rote Flüh vom Mittelteil der Doppelsesselbahn Krinnenalpe aus gesehen. Eigenes Werk kaʁstn Disk / Cat
CC BY-SA 3.0 de
Datei:Rote Flüh Panorama.jpg
Rote Flüh, Österreich, Tirol, 2108 m Eigenes Werk Frstgr
CC BY-SA 3.0
Datei:Roteflueh.JPG