Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 14.06.2021, aktuelle Version,

Rudolf Maria Holzapfel

Rudolf Maria Holzapfel (* 26. April 1874 in Krakau, damals zu Galizien als Teil der Donaumonarchie gehörig; † 8. Februar 1930 in Muri bei Bern) war ein österreichischer Psychologe und Philosoph.

Rudolf Maria Holzapfel (1874–1930)
Rudolf Maria Holzapfel

Leben

Holzapfel ist als Sohn eines Arztes und Freidenkers jüdischer Abstammung in Krakau aufgewachsen. Nach dessen frühen Tod musste er mit Verwandten nach Kapstadt auswandern. Nach längerer Tätigkeit als Schriftsetzer in London reiste er nach Zürich, wo er bei Richard Avenarius bis zu dessen Tod 1896 studierte.

Von 1898 bis 1901 verfasste er in Cherson, Südrussland, eine erste Fassung seines Hauptwerks Panideal. Dann setzte er seine Studien in Bern fort, wo er 1903 bei Ludwig Stein (1859–1930) promovierte. Im gleichen Jahr heiratete er die Wiener Bildhauerin Bettina Gomperz. Nach Reisen in Frankreich und Italien lebte die Familie zwischen 1908 und 1913 in Niederösterreich. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog sie endgültig in die Schweiz. Seine beiden Töchter heißen Myrrha Holzapfel (* 1905) und Monika Holzapfel (1907–1995).

Zu seinem Gedenken erbaute die Internationale panidealistische Vereinigung nach den Plänen seiner Witwe Bettina Holzapfel-Gomperz im Wäldchen Mettlenhölzli in Muri bei Bern eine Grabkapelle.

Er versuchte mit seinem Werk eine umfassende Weltanschauung, den sogenannten „Panidealismus“, darzustellen. In seinen Schriften betont Holzapfel die Prägung des Menschen durch seine soziale Umwelt, seine ihn „umgebende Gemeinschaft“, seine Einbindung in den „interindividuellen Verkehr“.

Werke

  • Panideal. Psychologie der sozialen Gefühle. Mit einem Vorwort von Ernst Mach. Barth, Leipzig 1901
    • „Neue, sehr veränderte und erweiterte Auflage“ als: Panideal. Das Seelenleben und seine soziale Neugestaltung. 2 Bände, Diederichs, Jena 1923
  • Wesen und Methoden der sozialen Psychologie. Dissertation Bern 1903
  • Welterlebnis. Das religiöse Leben und seine Neugestaltung. 2 Bände, Diederichs, Jena 1928
    • Neuausgabe: Hauptwerke. 2 Bände: Panideal und Welterlebnis. Neu herausgegeben von der Gesellschaft für eine Gesamtkultur. Sauerländer, Aarau 1983
  • Heilige Ewigkeit. Dichtung. DVA, Stuttgart 1932
  • Nachgelassene Schriften. Zur Psychologie des sozialen Verkehrs – des Kultus – des Schaffens und der Erkenntnis. Niehans, Zürich 1939

Literatur